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(I-20/08-C3) (G ZWs / PL)

Im Zeitgeist herrscht eine Verwirrung ontologischen Ausmaßes: Wirklichkeit und Fiktion scheinen heute ununterscheidbar. Davon ist nicht nur die mediale Öffentlichkeit, sondern auch das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften betroffen. Um dieser Sackgasse zu entrinnen, entwickelt Markus Gabriel in seinem neuen Buch eine realistische Philosophie der Fiktionalität, die zugleich die Fundamente einer Theorie der Objektivität der Geisteswissenschaften legt. Ein philosophisches Grundlagenwerk.

In seinem Zentrum steht die »Selbstbildfähigkeit« des Menschen, die fundamental sozial reproduziert wird, ohne deswegen sozial konstruiert zu sein. Fiktionen ¿ paradigmatisch dramatis personae unserer ästhetischen Vorstellungswelten wie Anna Karenina, Macbeth, Mephistopheles oder Jed Martin, der Protagonist von Michel Houellebecqs Karte und Gebiet ¿ sind wirksame Prozesse der Selbstdarstellung der geistigen Lebensform des Menschen. Um dies anzuerkennen, muss der anthropologischen Zentralstellung der Einbildungskraft zu ihrem Recht verholfen werden. Auf diese Weise überwindet der Neue Realismus Gabriels den falschen Gegensatz von Sein und Schein, um unseren bedrohten Sinn für das Wirkliche zu rekalibrieren.

 

INHALT / / Vorwort 11 / Einleitung 17 / / Erster Teil: Fiktionaler Realismus 53 / 1. Interpretation und Deutung 82 / 2. Es gibt keine fiktionalen Gegenstände - Gegen einen philosophischen Mythos 109 / 3. Sinnfeldontologische Meontologie 140 / 4. Die Welt ist keine Fiktion - Zur Inkohärenz von Borges´ Das Aleph. 184 / 5. Die SFO ist keine meinongianische Gegenstandstheorie.207 / / Zweiter Teil: Mentaler Realismus 229 / 6. Vom naiven Realismus zum Illusionismus 245 / 7. Die Unhintergehbarkeit des Geistes 268 / 8. Die Lebenswelt der Sinnfeldontologie 296 / 9. Objektive Phänomenologie. 319 / 10. Ontologie der Einbildungskraft - (Vermeintliche) Ausdrucksschranken der SFO 359 / 11. Fiktive, imaginäre und intentionale Gegenstände 390 / / Dritter Teil: Sozialer Realismus427 / 12. Die Natur sozialer Tatsachen 461 / 13. Unsere Überlebensform - Die intransparente / Gesellschaft. 501 / 14. Regelfolgen, realistisch gedacht 546 / / §15. Mythologie, Ideologie, Fiktion 572 / §16. Zur Ontologie sozialer Netzwerke. 592 / §17. Die Öffentlichkeit des Geistes .605 / / Zu guter Letzt: Es gilt, das Gespenst des postfaktischen / Zeitalters zu verjagen . 621 / / Namenregister .629