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Nahezu hundert in diesem Band zusammengefasste Quellentexte aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zeichnen ein ungemein farbiges und umfassendes Bild von Wirtschaft und Handel in und mit den Kolonien. Die Darstellung deckt alle Bereiche des kommerziellen Lebens ab, sie erstreckt sich vom Handel mit den in Europa so begehrten Luxusgütern wie Seide, Tee oder Gewürzen bis hin zu den dunklen Kapiteln des Sklavenhandels zwischen Westafrika und Amerika. Die Sammlung beschreibt nicht nur den Austausch von Waren mit all seinen logistischen, organisatorischen, rechtlichen und menschlichen Problemen, sondern auch die Nutzung und Gewinnung der in den Kolonien vorhandenen Ressourcen und Rohstoffe: den Fischfang in den Gewässern der Arktis, den Pelzfang und -handel in Kanada und Sibirien, den Abbau von Edelmetallen in Südamerika und Afrika, die Anlage von Zuckerrohr- oder Tabakplantagen. Die Vielfalt der Dokumente stellen Ausmaß und Bedeutung dieser frühneuzeitlichen Wirtschafts- und Handelsimperien anschaulich dar: von der persönlichen Niederschrift eines englischen Sklavenhändlers, über den Geschäftsbericht eines Agenten der Vereinigten Ostindischen Compagnie, bis hin zur Beschreibung von Produktionsprozessen, aber auch des Schmuggels oder militärischer Auseinandersetzungen. Der mit rund sechzig Karten, Grafiken und reizvollen Abbildungen ausgestattete Band behandelt detailliert und kenntnisreich eines der zentralen Kapitel aus der Geschichte der "Europäisierung der Welt".

Erstes Kapitel / Der Atlantikhandel - die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den / europäischen Siedlungskolonien und den Mutterländern / i / 1. Der portugiesische Sklavenhandel an der westafrikanischen Küste 28 / a. Der Chronist Gomes Eanes de Zurara schildert den Verkauf der ersten in / Afrika gefangenen Sklaven in Lagos (1444) 31 / b. Aus einer Denkschrift des holländischen Faktors Pieter Mortamer über / den portugiesischen Sklavenhandel in Angola (1642) 36 / 2. Welser-Geschäfte in Venezuela: der Asiento aus dem Jahr 1528 37 / 3. Der spanische Überseehandel: Organisationsformen, Schiffe, Routen und / Waren 47 / a. Die Geschäfte einer Überseehandelsgesellschaft: Aus einem Brief eines / Seniorpartners in Sevilla an den Juniorpartner in Lima (1553) 52 / b. Die spanischen Reisenden Jorge Juan und Antonio Ulloa besuchen die / Messe von Portobelo (um 1735) 60 / c. Das spanische Konvoisystem: Eine Beschreibung von John Campbell / (1747) o 64 / 4. John Hawkins - Sklavenhändler, Freibeuter und Interloper 68 / a. John Hawkins berichtet vom Sklavenfang an der westafrikanischen Küste / und vom Handel in Venezuela (1567) 71 / b. Die Darstellung eines spanischen Beamten von den Raubzügen des / Interlopers John Hawkins vor der venezolanischen Küste (1568) 73 / 5. Anweisung für den Oberkommis eines holländischen Handelshauses auf / einem Schiff vor der Guineaküste (1600) yj / 6. Spanisch-niederländische Scharmützel um die ertragreichen Salzpfannen von / Puma de Araya an der venezolanischen Küste (1622) 82 / 7. Notariatsvertrag zwischen zwei genuesischen Asentistas und der / niederländischen Westindienkompanie über die Lieferung von Sklaven nach / Curacao (1668) 87 / 8. Der Stadtrat von Bahia führt in einem Brief an den portugiesischen König / Klage über den Niedergang des Zucker-und des Tabakhandels (1687) 95 / 9. Ladeliste eines im dänischen Dreieckshandel eingesetzten Schiffes / (1699-1701) 101 / 10. Ein Schiff aus Brest treibt Handel an der chilenischen und der peruanischen / Küste (1708) 106 / 11. Die Anfänge eines großen Überseehandelshauses: Die Brüder Pellet gründen / eine Gesellschaft für den Handel zwischen Bordeaux und Martinique (1718) 113 / 12. Der englische Arzt John Atkins analysiert die Modalitäten des englischen / Sklavenhandels an der Guineaküste (1735) 117 / 13. Eine Denkschrift von Robert Dinwiddle über den englischen Amerikahandel / (1740) 126 / 14. Der Marseiller Kaufmann Jerome Chambon schildert in seinem Handbuch / für den Amerikahandel den Sklavenhandel an der angolanischen Küste / (1764) 135 / Zweites Kapitel / Gewürze, Silber, Seide, Tee - der europäische Asienhandel 1500-1800 / 15. Der italienische Faktor Mateo di Begnino gibt Einblick in die Anfänge des / portugiesischen Asienhandels (1503) 171 / 16. Der portugiesische Kronbeamte Tome Pires analysiert die zentrale / Bedeutung Malakkas im Asienhandel (1515) 188 / 17. Der portugiesische Generalgouverneur Afonso de Albuquerque berichtet / König Joäo II. über den Aufbau eines Stützpunktsystems in Asien (1513) . 197 / 18. Die portugiesische Händlerkolonie auf Macao - von der stillschweigenden / Duldung durch chinesische Provinzbehörden zur Bedrohung durch / japanische Isolationspolitik und niederländische Konkurrenz 202 / a. Der Jesuit Antonio Franco berichtet vom Kampf portugiesischer Händler / aus Macao gegen die den Hafen von Kanton belagernden Piraten (1564) . 205 / b. Manuel Ramos schildert die bedrängte Lage von Macao und die Gefahr / einer Einstellung des Handels mit Japan (1635) 209 / 19. Die niederländische Verenigde Oostindische Compagnie (VOC) setzt sich / auf den Gewürzinseln fest (1609) 213 / 20. Die Anfänge der englischen East India Company (EIC) und der Aufstieg der / Handelsstadt Surat 224 / a. Ein Warensortiment für den indischen Großmoghul (1614) 227 / b. Manuel Godinho erzählt von seinem Aufenthalt in Surat (1663) 229 / 21. Gründung und Ausbau des befestigten dänischen Handelsstützpunktes / Tranquebar an der indischen Koromandelküste (1620) 233 / 22. Asiatische Exportgüter: Die Retourflotte der VOC im Winter 1669/70 238 / 23. Inkompetenz und Eifersüchteleien des Personals schwächen die Effizienz der / französischen Compagnie des Indes Orientales (1673) 247 / 24. Hohe Angestellte der VOC unterlaufen das Handelsmonopol ihrer / Gesellschaft: Zimtschmuggel von Ceylon nach Manila (1691) . 255 / 25. Engelbert Kaempfer schildert die Lage der niederländischen Faktorei auf der / Insel Deshima im Hafen von Nagasaki (1695) 259 / 26. Die Pfefferhandelspolitik der VOC: Ein Brief der Heren XVII an die Hohe / Regierung in Batavia (1719) 267 / 27. Der Handel von Indien nach Indien: Francois Valentyn beschreibt das / innerasiatische Handelsnetz der VOC (1725) 276 / 28. Der Geschäftsbetrieb der East India Company 287 / a. Aus dem Geschäftsbericht der Agenten in Calcutta an das Direktorium in / London (1752) 291 / b. Aus den Anweisungen des Direktoriums der East India Company in / London an die Agenten in Calcutta vom 23. Januar 1754 299 / 29. Eine Denkschrift des Schweizer Kaufmanns in Diensten der Compagnie des / Indes Charles Constant über den Teehandel in Kanton (1793) 302 / Drittes Kapitel / Fischfang, Perlenfischerei, Pelzhandel und Holzgewinnung - Formen der / ökonomischen Nutzung natürlicher Ressourcen in Übersee / 30. Der spanische Walfang vor Labrador 331 / a. Ein Vertrag über die Fertigung von Fässern für einen Walfänger (1547) 332 / b. Zwei spanische Basken schließen einen Befrachtungsvertrag für eine / Walfangfahrt (1571) 334 / 31. Der europäische Kabeljaufang vor der Küste von Neufundland 336 / a. Ein baskischer Fischer aus der französischen Stadt Ciboure setzt / Neufundland-Kabeljau in Bilbao ab (1567) 338 / b. Auf einem englischen Schiff kommt es auf der Reise von Neufundland / nach Spanien zu Streitigkeiten: ein Gerichtsprotokoll (1585) 340 / c. Nicolas Denys beschreibt den französischen Kabeljaufang (1672) 341 / 32. Pelztierfang in Sibirien: Schwarzes Gold für den russischen Zaren 346 / a. Bittschrift der im unteren Jassäk-Winterlager an der Kolymä / tributpflichtigen Jukagiren (1663) 348 / b. Instruktion für den Statthalter von Jakütsk und seinen Sekretär (1670) . 351 / 33. Der arktische Walfang: Von der Baien-zur Eisfischerei 356 / a. Ein Auszug aus der grönländischen Reisebeschreibung des Hamburger / Schiffsbarbiers Friderich Martens (1685) 358 / b. Cornelis Zorgdrager berichtet über die niederländische Walfischerei (1723) 366 / 34. Eine Übersicht über die Perlenfundorte in der Neuen Welt (1676) 368 / 35. Der französische Reisende Baron Lahontan schildert den Biberfellhandel in / Neu-Frankreich (1685) 371 / 36. Instruktion der Hudson's Bay Company an den Gouverneur von Fort York / (1693) 377 / 37. Holzgewinnung an der Küste des Golfs von Honduras 383 / a. Captain Nathaniel Uring schildert seinen Aufenthalt in einem / Holzfällerlager (1720) 385 / b. Die englische Kolonialverwaltung versucht sich einen Überblick über die / Bevölkerungsstruktur im Holzfällergebiet zu verschaffen (1790) 386 / 38. Russische Pelzjagdexpeditionen im Bereich des Nordost-Pazifik: Der Bericht / des deutschen Forschers Peter Simon Pallas (1781) 387 / Viertes Kapitel / Edelmetalle / 39. Die portugiesische Krone sucht den afrikanischen Goldhandel an sich zu / ziehen 411 / a. Der Faktor Esteväo Barradas gibt Rechenschaft über seine Kassenführung / in Säo Jorge da Mina (1510) 413 / b. Eine Liste portugiesischer Tauschwaren (1515) 413 / 40. Goldgewinnung und Goldhandel im Reich des Monomotapa: Aus dem Werk / "Ethiopia oriental" von Joäo dos Santos (1609) 415 / 41. Gold gegen Versorgungsgüter: Spanische Kaufleute folgen den / Eroberungszügen der Konquistadoren in Spanisch-Amerika (1526) 420 / 42. Erfindergeist und die Zwangsarbeit der Indios ermöglichen die Ausbeutung / der Silbervorkommen in Potosi 425 / a. Pedro de Cieza de Leon schildert die Entdeckung und Ausbeutung der / Silbervorkommen (1553) 428 / b. Die Arbeitsverpflichtung der peruanischen Indios für den Silberbergbau: / Die kritische Darstellung des Jesuiten Antonio de Ayanz (1596) 430 / c. Zahl und Art der Indio-Arbeiter in Potosi nach einer anonymen / Beschreibung aus dem Jahr 1603 441 / 43. Minenkonzessionäre in Potosi auf der Suche nach Reichtum und sozialem / Aufstieg 442 / a. Ein Brief des Minenbesitzers Cristoval Lopez Chito (1564) 444 / b. Der Bergwerksunternehmer Nicolas de Guevara schreibt aus Potosi an / den Kaufmann Simon Ruiz in Medina del Campo (1595) 446 / 44. Grundlegende Technologien in der Silbergewinnung in Mexiko und Peru 447 / a. Der Priester Älvaro Alonso Barba schildert das von ihm entwickelte / Amalgamierungsverfahren (1637) 449 / b. Der Gesamtprozeß der Silbergewinnung aus der Sicht des französischen / Ingenieurs Amedee Francois Freziers (1718) 452 / c. Bartolome Arzäns de Orsua y Vela über den Bau von Stauseen zum / Antrieb von Erzmühlen (frühes 18.Jahrhundert) 456 / 45. Die Eroberung der spanischen Silberflotte durch den holländischen / Generalkapitän Piet Heyn (1628) 460 / a. Eine holländische Flugschrift listet die Beute auf (1628) 463 / b. Ein Vernehmungsrichter befragt im Auftrag der Casa de la Contrataciön / einen spanischen Teilnehmer über den Hergang des Geschehens (1629) 467 / 46. Olfert Dapper schildert den europäischen Goldhandel an der afrikanischen / Westküste in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1688) 471 / 47. Der spanische Vizekönig Fernando de Alencastre berichtet über den / Silberschmuggel in Las Indias (1714) 480 / 48. Der Jesuit Andre Joäo Antonil schildert den von Goldfunden ausgelösten / Goldrausch in Brasilien (1711) 484 / 49. Jose Joäo Teixeira Coelho informiert den portugiesischen König über den / Mangel an Kapital, Arbeitskräften und Fachwissen im Minendistrikt (1780) . 489 / Fünftes Kapitel / Entstehung und Ausbreitung der Plantagenwirtschaft in Amerika und / Westindien / 50. Die Anfänge der Plantagenwirtschaft in der Neuen Welt: / Zuckerrohrkulturen auf La Espanola 513 / a. Der Historiker G. Fernändez de Oviedo schildert die Anfänge der / Zuckergewinnung auf La Espanola (1535) 514 / b. Ein Schreiben des Kronanwalts und Zuckermühlenbesitzers Estevez an / den spanischen König Philipp II. (1563) 517 / 51. Gabriel Soares de Sousa beschreibt die Verbreitung der Zuckerfacenden im / Hinterland von Bahia (1589) 521 / 52. Zuckerrohranbau und Zuckergewinnung - Arbeitsabläufe und technische / Verfahren 528 / a. Caspar Schmalkalden schildert den Zuckergewinnungsprozeß (1642) . 531 / b. Ein Auszug aus dem enzyklopädischen Werk von John Ogilby über die / Neue Welt (1671) 533 / 53. Der Alltag auf einer Zuckerhacienda des Jesuitenordens in Neu-Spanien / (1664) 536 / 54. Tabakplantagen und Tabakhandel in der Chesapeake Bay 544 / a. Richard Corbin erteilt dem Verwalter seiner Tabakplantagen in Virginia / Anweisungen (1759) 547 / b. Brief des Joshua Johnson an seine Geschäftspartner in Annapolis in / Maryland (1771) 549 / 55. Die holländische Plantagenkolonie Surinam versorgt den europäischen / Markt mit Zucker, Kaffee und Kakao 555 / a. Die Kolonialverwaltung sucht verschuldeten Pflanzern zu helfen (1737) 557 / b. Die Bedeutung Surinams für die Wirtschaft Amsterdams: Eine / Kosten-Nutzen-Rechnung (um 1740) 559 / 56. Arbeitskräftemangel als endemisches Problem der Plantagenwirtschaft: Eine / Petition von Kolonisten in Georgia für die Einführung der Sklaverei (1738) . 563 / 57. Ausgaben und Einnahmen - Kosten und Erträge 568 / a. Der Dominikaner Labat zieht eine Bilanz seiner Erfahrungen in der / Karibik (1742) 570 / b. Der niederländische Gouverneur von Surinam Nepveu berechnet die / Erträge einer Durchschnittsplantage (1779) 576 / c. Bryan Edwards, Repräsentant der westindischen Plantokratie, skizziert die / Betriebskosten einer Jamaica-Plantage (1793) 577 / 58. Widerstandsformen der Sklaven auf den Plantagen in der Neuen Welt 583 / a. Bericht des Plantagenbesitzers Zachary Bayley über die Niederschlagung / eines Sklavenaufstandes auf Jamaica (1765) 585 / b. Entflohene Sklaven unterbreiten dem Plantagenbesitzer ihre Bedingungen / für die Wiederaufnahme der Arbeit (1790) 587 / 59. Mißwirtschaft auf einer Indigo-Plantage auf den französischen Antillen / (1776) 589 / Sechstes Kapitel / Die europäische Expansion nach Übersee und die Anfänge eines / Weltwirtschaftssystems / 60. Buenos Aires als Einfallstor zu den Schätzen von Las Indias: Aus einem / Reisebericht von Acarete du Biscay (1672) 605 / 61. Edelmetallexporte der niederländischen Ostindischen Kompanie (VOC): / Der Faktor in Batavia berichtet über die Ladung der Silversteijn (1682) 613 / 62. Eine französische Denkschrift über den Warenumschlag im Hafen von Cädiz / (1691) 619 / 63. Der Handel zwischen Neu-England und der Karibik: Anweisungen eines / Bostoner Kaufmanns an seinen Kapitän (1734) 629 / 64. Der englische Außenhandel in der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein Auszug / aus einem Handbuch des Londoner Handels (1747) 636 / 65. Die Einbindung Afrikas in den Weltmarkt: Schilderung eines Marktes in / Ouidah um 1750 o 644 / 66. Das Welthandelszentrum Amsterdam aus der Sicht des niederländischen / Chronisten Jan Wagenaar (1765) 649 / 6y. Brasilien als Milchkuh Portugals und Englands: Louis-Antoine de / Bougainville schildert das Handelszentrum Rio de Janeiro (1771) 654 / 68. Die Manila-Galeone: Eine anonyme Beschreibung des Handels zwischen / Neu-Spanien und den Philippinen (1763) 660 / Anhang / Zeittafel 669