„Üben hilft eben doch!“ handelt vordergründig vom Üben, betrifft aber eigentlich das ganze Musikerdasein mit seinen Höhen, Tiefen, Krisen und Entwicklungsmöglichkeiten. Ein beeindruckendes Sammelwerk an Übungen, Denkanstößen und Informationen, in dem die Autorin Angelika Stockmann ihre jahrzehntelange praktische Arbeit mit Musiker*innen zusammengefasst hat. Kaum eine Frage, die in diesem Buch nicht behandelt wird, seien es Rückenverspannungen nach langen Proben, Angst vorm Probespiel oder ein mangelhaftes Atemvolumen von Blechbläser*innen. Viele Lösungsvorschläge sind abgeleitet aus der Dispokinesis, der von van de Klashorst begründeten Bewegungslehre – keine „Methode“, jedoch ein Weg zur inneren und äußeren Leichtigkeit von Handeln und Spielen. Ziel ist es, das Musizieren nicht als mühevolles Arbeiten an den körperlich-geistigen Leistungsgrenzen aufzufassen, sondern als kreatives Entdecken der eigenen Potenziale.
Angelika Stockmann, ursprünglich Cellistin und Cellopädagogin, arbeitet seit vielen Jahren in ihrer Praxis für Dispokinesis und Formative Psychologie mit Musiker*innen an Spielstörungen und Ausdruckshemmungen. Sie prägte leitend den Ausbildungslehrgang „Dispokinesis“, dem sie weiterhin als Dozentin verbunden ist, ist Lehrbeauftragte für Dispokinesis am Peter-Ostwald-Institut an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und unterrichtet regelmäßig an der Folkwang Universität der Künste Essen. Viele Jahre unterrichtete sie außerdem am Kurt-Singer-Institut für Musikergesundheit in Berlin. (Verlagstext)
Inhalt
Vorwort von Eckart Altenmüller
Hinführung
- Über meine Motivation, dieses Buch zu schreiben
- Über die Herausforderung, dieses Buch zu schreiben
- Mein pädagogisch-therapeutisches Besteck
- Was erwartet mich als Leser?
Teil I: Das Üben üben
1. Einleitung
- Musikmachen-eine Bewegungskunst
- Stereotype und ihre Ursachen
- Gestalt
- Bewusstwerdung
- Sensomotorik
- Missverständnisse
- Ängste
- Lösungs-statt ergebnisorientiert üben
- Gut genug!? Die Affinität zu den 100 Prozent
- Überfordert-unterfordert
2. Übungen
- Fragen über Fragen! Oder: Die Bedeutung des »Wie«
- Die genau passendeAntwort
- Externe Schauplätze beim Üben
- Bereitschaft
- Bodenkontakt
- Gesammelt in der Körpermitte
- Sitzen und Stehen - mein Bezug zum Raum
- Eine Übung beenden
- Zeit
- Vorbereitung für Bläser und Sänger
- Ansatz ist Atem ist Haltung
- Nicht nurfür Bläser und Sänger
- Haltung-Raum-Klang
- Selbstbild
- Singen-think big!
- Disposition
- Singe ich noch oder spreche ich schon?
3. Feinmotorik
- Kraft
- Handgebrauch
- Supination und Pronation
- Die offene Hand
- Der Daumen
- Anregungenfür verschiedene Instrumente
- Bereit, etwas zu berühren
- Feinmotorische Übungen am Klavierfür alle Instrumente
- Fühlend hören - das Erleben des Rückreflexes
- Schwebende Hände
- Einspielen
4. Üben-Vorbereitung aufdie Bühne
- Üben-Spielen-Vorspielen
- Alles Psycho!?
- Die Bühne - Brennglas des Lebens
- Aus der Ohnmacht zum Selbstmanagement
- Kontext derBeziehung
- Grenzen
- Musikmachen ist menschlich
- Wo spielt die Musik?
- Vom Spielen zum Vorspielen
- Auswendig spielen
- Die Angst vor der Angst
- Mir selbst eine Fassung geben
- Ausdrucksbewegungen
- Betablocker
- Zurück zur ersten Liebe
5. Das Gehirn -Spiegel meines Lebens
- Wissenswertes zur Neurophysiologie der Bewegungssteuerung
-- Vorstellungen
-- »Schokolade« oder: Das Ziel des Übens ist Vergessen
-- Umlernen
- Nicht nur bei dystonischem Tremor: berühren und bewegen
- Das Ziel der Bewegung bedingt die Funktion
- Reorganisation derAntagonisten
- Dem Pinzettgriff aufder Spur
- Schwäche
- Wider die Stoppmuster-nicht isolieren!
--Positionieren
-- Zielfotos
-- Das »unverbundene Gefühl«
-- Unwillkürliches Heranziehen einzelner Finger
- Intensivieren und desorganisieren
- Schicht 4: Der Umgang mit dem Muster von Aufmerksamkeit
-- »Lichtaus«
-Schicht 5: Die Verkörperung von Intensität
-- Vibrato
-Den Blick weiten
-- Ein günstiger Rahmen
-- Besondere Begleitungund Achtsamkeit
-- Motiv
-- Selbstvertrauen
Zum Schluss
- Ausblick
- Es geht weiter
Anhang
- Literatur zur Dispokinesis
- Literaturauswahl zur Formativen Psychologie
- Sonstige verwendete Literatur
- Die abgebildeten ergonomischen Hilfsmittel und ihre Bezugsquellen
- Danksagung