Als „Nicht-genau-richtig-Erleben“ bezeichnet man in der Psychologie ein Störgefühl, das gar nicht so leicht in Worte zu fassen ist. Besonders häufig kommt es im Alltag sehr gewissenhafter Menschen vor, z.B. wenn ihnen etwas nicht hundertprozentig gelungen ist, wenn Mitmenschen nicht so sorgfältig arbeiten wie sie selbst oder sich nicht an Regeln halten. Da im Leben selten alles „genau richtig“ oder perfekt ist, kann sich dieses Störgefühl in ganz verschiedenen Lebensbereichen zeigen, wie z.B. bei der Arbeit oder bei Entscheidungen mit endlosen Pro- und Kontra-Argumenten. Emotional resultieren daraus Unzufriedenheit, Gereiztheit, Ärger, eine pessimistische Grundhaltung, aber auch zwischenmenschliche Konflikte. Dieses Buch richtet sich an sehr gewissenhafte Menschen und ihre Angehörigen. Es erläutert anhand vieler Beispiele, wie sich die Neigung zum Nicht-genau-richtig-Erleben auswirkt, wie sie sich typischerweise lebensgeschichtlich entwickelt und welche Veränderungsschritte zu einer Befreiung aus den tückischen Sackgassen dieses quälenden Störgefühls führen. Die ausführlich beschriebenen hilfreichen Vorgehensweisen können eigenständig als Selbsthilfe oder im Rahmen einer Psychotherapie angewandt werden.
Inhalt
Einleitung......................................................................... 9
Kapitel 1
Lebensbereiche, in denen sich Nicht-genau-richtig-
Erleben typischerweise zeigt......................................... 13
1.1 Arbeit..................................................................... 13
1.2 Freizeit................................................................... 16
1.3 Entscheidungen...................................................... 18
1.4 Detailfixiertheit...................................................... 21
1.5 Lebenszufriedenheit .............................................. 23
1.6 Ärger...................................................................... 24
1.7 Schuldzuweisung................................................... 25
1.8 Anstrengung .......................................................... 27
1.9 Moralischer Perfektionismus................................. 28
1.10 Ungewissheit.......................................................... 30
1.11 Sorgen, Grübeln, Pessimismus .............................. 32
1.12 Krankheitsängste ................................................... 33
Kapitel 2
Wie entwickelt sich die Neigung
zum Nicht-genau-richtig-Erleben?............................... 35
Kapitel 3
Negative Konsequenzen, wenn im Erziehungsstil
das Nicht-genau-richtig-Erleben gefordert wird ........ 41
3.1 Frustration wichtiger Grundbedürfnisse................. 41
3.2 Einseitige Orientierung an Pflichterfüllung............ 42
3.3 Defensive zwischenmenschliche Grundhaltung..... 43
3.4 Verinnerlichung perfektionistischer Normen
und Verachtung von Leichtigkeit............................ 46
3.5 Zentrale Bedeutung von Kontrolle und
Anstrengung 48
Kapitel 4
Zwischenbilanz............................. 53
Kapitel 5
Vorschläge zum Bereich Arbeit .................................... 57
Kapitel 6
Vorschläge zum Bereich Freizeit .................................. 67
Kapitel 7
Vorschläge zum Bereich Entscheidungen.................... 75
Kapitel 8
Vorschläge zum Bereich Lebenszufriedenheit ............ 81
Kapitel 9
Perspektivwechsel: Vom Nicht-genau-richtig-
Erleben zur Dankbarkeit .............................................. 97
Kapitel 10:
Zusammenfassung: Was Sie tun können, um sich
von der „Versklavung“ durch das Störgefühl des
Nicht-genau-richtig-Erlebens zu befreien.................. 103
10.1 „Immunisierung“ gegen das Störgefühl des
Nicht-genau-richtig-Erlebens durch allmähliche
Habituation ........................................................... 104
10.2 Sich die Kosten der unbedingten Ausmerzung
von Nicht-genau-richtig-Erleben bewusst
machen.................................................................. 105
10.3 Verständnis dafür entwickeln, warum das
Störgefühl des Nicht-genau-richtig-Erlebens
bei Ihnen überhaupt so häufig vorkommt............. 107
10.4 Bislang vernachlässigte oder auch neue Werte,
Ziele und Bedürfnisse (wieder)entdecken ... 110
Kapitel 11
Schlusswort.................................................................. 115