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"Der schejne Jid"

das Bild des "jüdischen Körpers" in Mythos und Ritual
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jüdisches Museum <Wien>
Verfasser*innenangabe: herausgegeben von Sander L. Gilman, Robert Jütte und Gabriele Kohlbauer-Fritz im Auftrag des Jüdischen Museums Wien
Jahr: 1998
Verlag: Wien, Picus
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Die Assoziation der Juden mit Krankheit und Gesundheit hat eine lange Tradition in der westlichen Kultur. Einerseits in dem bis auf das Mittelalter zurückgehenden Bild vom jüdischen Arzt, der von speziellen Fähigkeiten beseelt ist und durch seine Sprachkenntnisse Zugang zu geheimen Wissensquellen hatte, andererseits in dem antisemitischen Bild vom Juden, der Krankheiten verbreitete - von der Pest bis zur Syphilis, ohne selbst ihnen befallen zu werden. Dem entmenschlichten Bild vom schmutzigen Juden als Träger von Krankheit, moralischer Verkommenheit und Zerstörung steht das philosemitische Bild von guten, schönen, moralisch integeren Juden, der mit der jiddischen Wendung der scheijne Jid umschrieben wird, gegenüber. / Im Kontext dieser Stereotype befassen sich Beiträge dieses Bandes mit den jüdischen Riten ¿ von der rituellen Reinheit der Frau, Hochzeit, Geburt, Beschneidung, Schabbat, der rituellen Speisenzubereitung bis zu Krankheits- und Begräbnisriten und mit den verschiedenen Mythen, die sich um diese Riten gebildet haben. Ausgehend von der Interpretation der jüdischen Religion als wissenschaftliche Religion, wie das seit Ende des 19. Jahrhunderts üblich war und auf der Hygiene-Ausstellung in Dresden im Jahr 1911 demonstriert wurde, setzten sich die Autorinnen und Autoren mit den Mythen über das Wesen jüdischen Körpers auseinander: / Der männliche und der weibliche Jude, Der schöne und der hässliche Jude, Der kranke und der gesunde Jude, Der sinnliche und der übersinnliche Jude, Der soziale und der biologische Jude, Der lebende und der tote Jude sind nur einige der Themen, die in dem Buch aufgerissen werden. / In den Essays wird der Kontext sowohl innerhalb als auch außerhalb der jüdischen Welten gezeigt, der zur Interpretation der Riten als Wissenschaft führte. Diese Interpretation des Judentums als wissenschaftliche Religion stand in engem Konnex mit der Deutung der Juden als eine eigene Rasse. Denn auch jene Juden, die die jüdischen Riten nicht mehr oder nur mehr in beschränktem Maße praktizierten, bestanden darauf, dass es sich bei der jüdischen Religion um eine rationale Religion handelte. Dadurch sollte die Behauptung, dass die Juden in biologischer und in kultureller Hinsicht anders waren, entkräftet oder zumindest abgeschwächt werden. Die Beiträge befassen sich mit der Entstehung und Entwicklung von antisemitischen und philosemitischen Stereotypen, mit Bildern und Gegenbildern, die wenn auch in abgeschwächter oder umgedeuteter Form, zum Teil bis heute bestehen. / / AUS DEM INHALT: / / Vorwort | 9 / / Rhoda Rosen / Die Inszenierung des jüdischen Körpers: Zwischen Identifikation und Projektion | 11 / / Susanne Belovari / Wie wir zur idealen weißen Rasse kamen. Eine kurze Geschichte des biologischen Rassenbegriffs | 23 / / Sybilla Nikolow / Der soziale und der biologische Körper der Juden | 45 / / Sander L. Gilman / Die Rasse ist nicht schön. Nein, wir Juden sind keine hübsche Rasse. Der schöne und der hässliche Jude | 57 / / John M. Efron / Der reine und der schmutzige Jude | 75 / / Susannah Heschel / Sind Juden Männer, Können Frauen jüdisch sein, Die gesellschaftliche Definition des männliche/weiblichen Körpers | 86 / / Christina von Braun / Der sinnliche und der übersinnliche Jude | 97 / / Gabrielle Kohlbauer-Fritz / La belle juive und die schöne Schickse | 109 / / Joachim Schlör / Der nackte und der bekleidete Körper | 122 / / Robert Jütte / Der kranke und der gesunde Körper. Gleichheit von Juden und Christen vor Krankheit und Tod | 133 / / Thomas Schlich / Der lebende und der tote Körper | 145 / / Anhang | 158 / Autorinnen und Autoren | 158 / Bildnachweis | 159 / Personenregister | 160

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jüdisches Museum <Wien>
Verfasser*innenangabe: herausgegeben von Sander L. Gilman, Robert Jütte und Gabriele Kohlbauer-Fritz im Auftrag des Jüdischen Museums Wien
Jahr: 1998
Verlag: Wien, Picus
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.WJ
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ISBN: 3-85452-282-7
Beschreibung: 163 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Ausstellung, Judenbild, Körperkultur, Wien <1998>, Hygiene, Judentum, Ritual, Ausstellungen, Sonderausstellung, Judaismus, Jüdische Religion
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Gilman, Sander L.; Jütte, Robert; Kohlbauer-Fritz, Gabriele
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch