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Die Revolution der Städte

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lefebvre, Henri
Verfasser*innenangabe: Henri Lefèbvre
Jahr: 1990
Verlag: Frankfurt am Main, Hain
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Henri Lefebvre (1901-1991) wirkte zu einer Zeit, da der Sozialismus dem Kapitalismus als wirkliche Alternative gegenüberstand. In Ländern wie Frankreich oder Italien stellten die kommunistischen Parteien noch bis zum Ende des Fordismus in den achtziger Jahren einen wichtigen politischen Faktor dar. Den größten Teil seines politischen Lebens hat Lefebvre an zwei Fronten gleichzeitig gekämpft: als Kritiker des kapitalistischen Gesellschaftssystems ebenso wie als Kritiker des dogmatischen Marxismus. (2) In vielen Punkten setzte sich der unabhängige Denker über die Programmatik der orthodoxen Linken hinweg, die vor allem auf die Eroberung des Staatsapparats und die zentralisierte Planung der Produktion durch die organisierte Arbeitermacht abzielte. Lefebvre hingegen erklärte den Alltag zur entscheidenden Kategorie: Er bilde den Zusammenhang zwischen der Ökonomie und der Lebenspraxis der Individuen. Alles was in den »höheren« Sphären der gesellschaftlichen Praxis (Staat, Politik, Wissenschaft) produziert werde, müsse sich im Alltag bewähren. Aus heutiger Sicht mag das banal erscheinen, aber in der Nachkriegszeit hatten sich die Sozialwissenschaften (im Gegensatz zur Philosophie) mit diesem Phänomen kaum beschäftigt.
Zur Stadtforschung kam Lefebvre, der nicht nur Philosoph, sondern auch Agrarsoziologe war, eher auf indirektem Wege: Während er in den fünfziger Jahren den Wandel des Alltagslebens, insbesondere im ländlichen Raum, erforschte, wurde er zunehmend mit den sozialen Auswirkungen der fordistischen Industrie- und Raumpolitik konfrontiert (Bocquet 2012, S. 42). Das noch stark ländlich geprägte Frankreich erlebte damals einen massiven Urbanisierungsschub. Mehr und mehr wurde Lefebvre bewusst, dass das »Städtische« die Widersprüche der modernen Gesellschaft am deutlichsten zum Ausdruck brachte. Der französische Philosoph erlebte die Auswirkungen des modernen Urbanismus auch am eigenen Leibe. Unweit seines Herkunftsortes, einem Marktflecken in den Pyrenäen, wohin er sich immer wieder gerne zurückzog, wurde Ende der fünfziger Jahre eine Retortenstadt aus dem Boden gestampft. Lefebvre konnte die sozialräumlichen Effekte des funktionalen Städtebaus sozusagen unter Laborbedingungen studieren. In seinen »Notizen zur Neuen Stadt« packt ihn angesichts der »Wohnmaschinen« das blanke Entsetzen (Lefebvre 1978 [1962], S. 143). Zwischen 1968 und 1974 veröffentlichte er in schneller Folge eine Reihe von Publikationen, die sich explizit mit dem Thema Urbanismus und Raum auseinandersetzen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lefebvre, Henri
Verfasser*innenangabe: Henri Lefèbvre
Jahr: 1990
Verlag: Frankfurt am Main, Hain
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.BS
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Sammlung Duffek
ISBN: 3-445-04743-X
Beschreibung: 200 S.
Schlagwörter: Soziologie, Verstädterung, Allgemeine Soziologie, Gesellschaft / Theorie, Gesellschaftslehre <Soziologie>, Gesellschaftstheorie, Soziallehre <Soziologie>, Sozialtheorie, Urbanisation, Urbanisierung
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Originaltitel: La révolution urbaine <dt.>
Mediengruppe: Buch