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Toubabesse

wie Bildung Frauen koloniale Macht verleiht : Alltagssoziologische Analysen aus Berlin, Dakar und Dazwischen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Barry, Céline
Verfasser*innenangabe: Céline Barry
Jahr: 2019
Verlag: Münster, edition assemblage
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Postkolonie Dakar, die Hauptstadt vom Senegal, ist eine starre, duale Welt. Eine, in der es fixe Tarife und fixe Mieten gibt, in der Wohnorte nach Einkommensklassen und Bildungsgraden geordnet sind. Auf der einen Seite gibt es die alten Schwarzen Arbeiter*innenviertel, auf der anderen die Mittelklasse-Viertel im Stil der toubabs - der Kolonisatoren, der Westler, der Weißen. Diese eng aneinander liegenden, jedoch klar voneinander abgegrenzten Viertel spalten Dakar radikal entzwei. Baobab und Grand Dakar etwa trennt nur eine Straße. Sie repräsentiert eine soziale Grenze. Sie zu überschreiten ist nicht "natürlich", sondern passiert nur in Ausnahmefällen.
Die Aneignung formaler Bildung wird in der Postkolonie oft als Überschreitung dieser Grenze gedacht. An dieser Idee anknüpfend blickt toubabesse auf die Nicht-/Grenzüberschreitungen Schwarzer Frauen in Dakar, die sich auf den Weg in formalisierte Karrieren machen. Was verändert sich? Auf welcher Seite der postkolonialen Grenze finden sie sich wieder? Ihre Erfahrungen verweisen auf die rassifizierende Gewalt der Bildung sowie auf die Komplizenschaft gebildeter Frauen mit der kolonialen Macht - in Dakar, Berlin und Dazwischen. Was bedeutet das für das Projekt eines transnationalen Feminismus?
 
 
Inhalt
 
Einleitung 7
Eine Studie emanzipatorischer Glücksbilder 8
Meine Grounded Theory 10
Das Thema, das sich für mich interessiert 11
Das Thema, das sich ausgerechnet für mich interessiert 13
Ein emergierender Text 16
Schreibweisen 18
 
1. Das Glück der gebildeten Frauen 23
Auf der Suche nach einem anderen Glück 23
Entscheidung gegen das Glück der .versorgten Hausfrau' 26
Bildung als Glück der Frauen 28
Das Bildungsversprechen 29
Zu spät in einer Welt, die nicht mehr auf mich wartete 33
Ein exklusives Glück 37
Neuausrichtung des Forschungsansatzes 38
Von Standpunkten zu Strukturen 38
Eine intersektionale Studie im postkolonialen Dakar 40
Geschichtliches Bewusstsein 41
Rassismusforschung für die Postkolonie 42
Rassismus als Erfahrung 45
Gebrochenes Bildungsversprechen 49
 
2. Bildung und die postkoloniale Spaltung Dakars 51
Eine zweigeteilte Stadt 52
Unübliche Grenzüberschreitung 56
Schwarzes Medina 59
toubab Petit Paris 62
Postkoloniale Differenzen 68
Klasse und Bezug zur Stadt 68
Offene Klassenkonflikte 71
Klassenbezogene Wirs 73
Die Segregation der Bildung 76
Ausschlüsse von "guter" Bildung 76
Banalität von Bildung für die anderen 84
Eine postkoloniale Verteilung des Bildungsglücks 87
Die postkoloniale Arbeitsteilung 88
Arbeitslosigkeit der Vielen 88
Happy Jobs auf der anderen Seite der Stadt 90
Happy working toubabness 92
Bildung als Utopie 97
 
3. Antikoloniale Kritik, intersektional gedacht 99
Neokoloniales weißsein und Schwarze kolonisieret 99
Panafrikanischer Widerstand aus Medina 106
An der Intersektion postkolonialer und sexistischer Diskriminierung 111
Kolonisierte Frauen dominanter Klassen 114
Hauptstädterinnen 118
Intersektionale Zusammenschlüsse 124
 
4. Die koloniale Ideologie des Buches 127
„Eins hilft immer: Lesen" 133
Papiere machen Leute 134
Bücher machen Menschen 143
Graphische Vernunft und koloniale Herrschaft 151
„Eins hilft immer: Lesen" im kolonialen Kontext 151
Das Buch und koloniale Differenz 152
Die koloniale Politik des Buches 156
Die Republik des Buches 158
Den Kolonisierten das Glück der Belesenen bringen 160
Der Topos des .buchfernen Kontinenten' 163
Die Kontrolle der kolonialen Bibliothek 166
Unglückliche Buchkultur 171
Die koloniale Sorge um das Buch heute 173
Die Gewalt der Buchhilfe 174
Die neokoloniale Politik des Buches 179
Buchkultur als Glücksideologie 190
 
5. Die toubabesse und das Buch 193
kolonial, imperial 197
Disziplinierend 198
Unternehmend 199
weiblich, glücksbeauftragt 201
Mit dem glücklichen Buch beauftragt 201
Mit der glücklichen Emanzipation beauftragt 205
Eine toubabesse in Berlin 209
Nähe zum belesenen Anderen 211
Das Buch unteren Arm 214
Mit Buch abgebildet 217
toubabite als Orientierung 221
 
6. Schwarze Frauen und die toubabite der Entwicklung 225
Belesene Frauen unter toubabisierungsverdacht 228
Bildung als toubabisierungsinstanz 229
Schule spaltet 233
Detoubabisierungsansprüche 237
Die toubabisierung der Frauen 239
Männer, die nicht von .hier' sind 244
Redefinition der Freiheit 250
Belesene Aktivistinnen im Spiegel der Entwicklung 251
Frau mit Kopf 254
Arbeit-als-solche 260
Developmentalistische Grenzziehung 265
Schwarze Leserinnen 270
 
Schluss 275
Feminismus gefährlich machen 276
Soziologie des klandestinen Glücks 282
 
Abkürzungsverzeichnis 289
Literatur 290

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Barry, Céline
Verfasser*innenangabe: Céline Barry
Jahr: 2019
Verlag: Münster, edition assemblage
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.OFL
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ISBN: 978-3-9604205-2-1
2. ISBN: 3-9604205-2-8
Beschreibung: 1. Auflage, 310 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Alltag, Bildung, Dakar, Eurozentrismus, Neokolonialismus, Soziologie, Allgemeine Soziologie, Alltagsleben, Alltagswelt, Daily Life, Gesellschaft / Theorie, Gesellschaftslehre <Soziologie>, Gesellschaftstheorie, Lebensweise <Alltag>, Soziallehre <Soziologie>, Sozialtheorie, Tägliches Leben
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch