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Trost der Philosophie

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Boethius, Anicius Manlius Severinus
Verfasser*innenangabe: Boethius. Aus dem Latein. von Ernst Neitzke. Mit einem Vorw. von Ernst Ludwig Grasmück
Jahr: 1997
Verlag: Frankfurt ; Leipzig, Insel-Verl.
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PH.T Boet / College 3c - Philosophie / Regal 3c-5 Status: Entliehen Frist: 08.08.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Ungefähr im Jahre 525 wird der in der römischen Selbstverwaltung und am germanischen Hof politisch aktive Anicius Manlius Severinus Boethius von Theoderich, dem König der Ostgoten, unter einem Vorwand ins Gefängnis geworfen. Boethius, bei seiner Verhaftung ca. 45 Jahre alt, ist nicht nur Politiker, sondern auch Philosoph und Philosophiehistoriker, der das Erbe der klassischen Antike (z.B. die Schriften von Platon und Aristoteles) durch Übersetzung ins Lateinische und Kommentierung zu bewahren versucht. Er ist Christ, bezieht sich aber in seinen philosophischen Schriften kaum aufs Christentum. Kurz vor seiner Hinrichtung schreibt er die "Consolatio philosophiae", eines der letzten philosophischen Bücher der Antike und eines der beliebtesten philosophischen Bücher des Mittelalters. Die logische Struktur der Überlegungen zur Vereinbarkeit von Willensfreiheit und göttlicher Allwissenheit im fünften (Teil-)buch der Consolatio ist äußerst komplex und ergibt Stoff für ein ganzes Semester. In unserem Zusammenhang interessieren aber weniger diese Einzelüberlegungen als vielmehr die "große Form" der Consolatio: Das Buch ist konsequent als (Psycho-)therapie aufgebaut. Der Schwerpunkt für unsere Zwecke liegt - wie bei den "Confessiones" - auf den ersten Büchern.Die "consolatio" besteht aus einem langen Dialog, der von Gedichten der Dialogpartner unterbrochen wird. Man zitiert sie mit Angabe des Buches und der Nummer des Prosastückes oder des Gedichtes, auf das man sich bezieht, also z.B. II,3.P. für "Zweites Buch, 3. Prosa" oder I,c.6 für "Erstes Buch, Gedicht (carmen) 6. Die Gedichte sind, finde ich, teils schön (z.B. I,c.7), teils wirken sie recht hölzern. Sie sind in sehr unterschiedlichen und schwer zu beherrschenden antiken Versmaßen geschrieben. Auch das hat seinen tieferen Sinn, denn durch lyrische Kunststücke kann Boethius seine innere Freiheit beweisen; etwas trotz seiner Lage gestalten; zeigen, daß er auch in dieser Lage noch etwas beherrscht, was seine Bewacher nicht beherrschen. Und er kann die kulturelle Bilanz einer Zeit ziehen, die mit ihm zu Ende geht.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Boethius, Anicius Manlius Severinus
Verfasser*innenangabe: Boethius. Aus dem Latein. von Ernst Neitzke. Mit einem Vorw. von Ernst Ludwig Grasmück
Jahr: 1997
Verlag: Frankfurt ; Leipzig, Insel-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PH.T
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ISBN: 3-458-32915-3
Beschreibung: Zweisprachige Ausg., 1. Aufl., XXXIV, 344 S.
Schlagwörter: Boethius, Anicius Manlius Severinus, De consolatione philosophiae
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Neitzke, Ernst; Grasmück, Ernst Ludwig
Originaltitel: De consolatione philosophiae
Mediengruppe: Buch