Der Autor untersucht die Traumvorstellungen uns fremder Gesellschaften im Kulturvergleich. Hierbei reicht der Blick von Papua Neu Guinea bis zu den Indianerkulturen Nordamerikas. Ist es das gewöhnliche Schicksal eines in unserer Gesellschaft geträumten Traumes, vergessen zu werden, werden Träume in uns fremden Kulturen mit den Netzen der alltäglichen Kommunikation verknüpft. Dem Träumer wird ermöglicht, seine inneren Phantasien als symbolisches Vermittlungsorgan zu den Gestalten der eigenen Vergangenheit, der eigenen Sexualität, der eigenen Aggression wahrzunehmen.
(Klappentext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
IDie Kräfte und Gefahren des Traumes
Träumen als marginale Periode | 9
Das Traumtheater | 12
Unbewusste Fortsetzungen im Wachen | 15
Vom Betreten und Verlassen der Probebühne | 17
Ausblick | 20
IIDer Traum als kulturelles Dokument
Das nahe und das ferne Ausland | 22
Erkenntnis(des)interesse der Soziologie | 27
Das Eindringen der Gesellschaft in den Traum | 30
Skizze einer Sozialpsychologie des Traumes | 45
IIIEin- und Entgrenzungen des Traumes
Eigene Träume: von der Vernunft abgespaltene Erfahrungen | 48
Fremde Träumer: ethnologische Begegnungen mit "Unvernünftigen" | 51
Die Differenz | 61
IVDas Chaos der Kulturen und die Ordnung der Begriffe
Das Datum 'Traum': ethnologische Befangenheiten und andere Sackgasse | 66
Die Eignung des Datums 'Traum' | 74
Die Assoziationswege | 76
Das Begriffsraster | 80
Kreuz und quer durch die Kulturen | 82
V"Primitive" und/oder ethnologische Psycho-Mythologien
Vorbemerkung | 87
Eine nach außen projizierte Psychologie | 89
Das "primitive" Traummuster | 92
"Weit, weit fort wanderte mein Schatten" | 95
Die bildliche Dopplung der Person | 99
Der mythologische Traumhintergrund | 105
Von der anderen Seite: Die bildliche Dopplung der "Geister" | 114
Exkurs: Die geträumten Ahnen und "Geister" in verschiedenen Gesellschaftstypen | 118
Zusammenfassung: Psycho-mythologische Charakterisierung der Traumerfahrung | 134
VIDie Deutung
Offenbare und verborgene Wahrheiten | 138
Erste Klassifikation: unbedeutende und bedeutende Träume | 142
Zweite Klassifikation: gute und schlechte Träume | 146
Interpretationsverfahren | 157
Die 'Symbol'- Deutung | 157
Der Kanon konventioneller Deutungen | 159
Manifeste Auslegungen | 160
Umkehrungen ins Gegenteil | 161
Assoziationen der Ähnlichkeit und der "Berührung" | 162
Zusammenfassung | 166
Individuelle Improvisationen und Kombinationen | 168
Übersetzungsstrategien | 170
Deutungsarbeit im Auftrage der Zensur | 170
Formen abwehrender Deutung sexueller Wünsche | 172
Formen abwehrender Deutung aggressiver Wünsche | 182
Gesellschaftliche Deutungswiderstände | 192
Prophetie und Wunscherfüllung | 194
VIIKommunikativer Austausch von Traumerfahrungen
Zur Zensur im Traum | 198
Abstecken der Diskursbezirke | 203
Der verheimlichte Traum im selbstreflexiven Diskurs | 205
Der vertrauliche Traum in privaten Diskursen | 211
Der stilisierte Traum in öffentlichen Diskursen | 219
Quer durch die Diskurse | 228
Einleitung | 228
Die 'schlechten' Träume der Sambia | 232
Die 'schlechten' und die 'guten' Träume der Zuni und Hopi | 240
Die 'schützenden' Träume der Crow | 253
Wechselspiel zwischen innerer und äußerer Zensur | 264
Zusammenfassung: Wacharbeit am Traum | 269
VIIIDer diagnostizierte und behandelte Traum im therapeutischen Diskurs
Einleitung | 274
Der Traum als psychologisches Krankheitszeichen | 276
Zur Psychopathologie der Träume | 276
Das Feld pathognomischer und pathogener Träume | 280
"Seelenverlust" oder die Liebe zu den Toten | 281
"Ahnenaggression" oder die Bestrafung der Lebenden | 283
"Hexerei" oder die Aggressionen zwischen den Lebenden | 286
"Tabuverletzung" oder die sexuelle Verführung | 289
Zur Beziehung zwischen Traum und psychogenen Erkrankungen | 292
Der Traum als selbstdiagnostisches Mittel | 297
Therapeutische Transformation von Traumbildern | 300
Therapeutisches Erzählen und Hören von Träumen | 300
Das Therapieziel: Wiedereinbindung der flüchtigen Seele | 303
Zur Erzeugung guter Träume im "stellvertretenden Kranken" | 306
Soziale Reintegration via Traumdeutung | 323
Zum Beispiel die Ute | 325
Zum Beispiel die Navaho | 330
Zum Beispiel die Irokesen | 335
Sozial konstruktive Arbeit am Traum | 341
IXDas gesellschaftliche Schicksal des Traumes
Das Einwirkendes Tabus auf den Traum | 345
Organisationsformen von Traumerfahrungen | 351
Funktionen einer auf den Traum gerichteten Institution | 351
Bedrohende Antworten | 359
Täuschende Antworten | 366
Erlösende Antworten | 370
Sorgen einer auf den Traum gerichteten Institution | 376
Grenzziehungen zwischen Phantasie und Tat | 376
Grenzziehungen zwischen Unbewußtem und Bewußtem | 379
Grenzziehungen zwischen Innen und Außen | 382
XZum Ende der Fähigkeit aus Träumen zu Sprechen
Der Blick auf die Fremden | 384
Vom Wert einer konkreten Lebensweise | 387
Ver-rückte sind wir uns selbst im Traum | 393
Anhang Tafeln I - VI | 399
Literaturverzeichnis | 426