Verlagstext:
Christoph Türcke geht den archaischen Ursprüngen des Geldes nach und entwickelt eine historischphilosophische Genealogie, die von den sakralen Anfängen bis in die Gegenwart reicht. Detektivisch legt er offen, wie es zur „Plusmacherei“ und wie es zur Münze kam. Er stellt das kapitalistische Geldsystem ebenso auf den Prüfstand wie seine sozialistischen Überwindungsversuche und die Hoffnungen auf einen geldlosen Zustand. Im Geld steht die Welt Kopf. Seine ungeheure Faszinationskraft und Dynamik sorgen dafür, dass es zusehends in nichtmonetäre Räume eindringt und sie umkrempelt. Geld besetzt unsere Wünsche und Gedanken – und das keineswegs erst seit der Einführung der Münze oder gar dem Beginn des neuzeitlichen Geldumlaufs. Dennoch ist nicht ausreichend geklärt, was Geld ist – weil nie radikal genug danach gefragt wurde, wo es herkommt. Wer das erfahren will, muss mit Christoph Türcke ins Dunkel der Frühgeschichte eintreten. Von dort aus aber lässt sich das Geheimnis des Geldes lüften. Noch nie ist eine Erklärung des Geldes vorgelegt worden, die so tief und früh ansetzt und dabei so viel Licht in neuere und neueste Geldbewegungen bringt.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einleitung: Fassaden des Geldes 7
IGenealogie des Geldes 23
1Der lange Weg zur Münze 23
Urzahlung 26 o Intermezzo 1: Der Schuldhasser 31 o Trauer und
Wertschätzung 35 o Tieropfer als Sakrileg 43 o Geiseltausch 51 o
Intermezzo 2: Affengeld 59 o Tönerne Gaben 62 o Edelmetall und
Gestirne 67 o Metallgaben 75 o Tempelschatz 81 o Ursprüngliche
Akkumulation 85 o Urlohn und Urzins 91 o "Oikonomia" 93 o
Münzentstehung 98 o R.ealabstraktion 105 o Geldentstehungsmärchen
108 o Münze und Philosophiebeginn 115 o Intermezzo 3:
Kotgeld 123
2Der zweite Anlauf 129
Spätrömischer Münz verfall 131 o Feudale Schenkungen 138 o
Monetäres Schenkungswesen 143 o Ablaß 149 o Kreuzzugssteuer
152 o Wucher 156 o Konto 162 o Wechsel 167 o Zinswende
172 o Bankier und Herrscher 175 o Avignon 178 o Keimzelle
des Kapitalismus 183 o Ressentiment 188 o Sogenannte
ursprüngliche Akkumulation 191 o Protestantische Ethik 198
IISystem des Geldes 203
Vorweg: Systemtheoretisches 203
1Das Ungenügen der Münze 213
Indossament 213 o Parallelgeld 219 o Börsenspiel 224 o Schießpulver
und Fernosthandel 230 o Spekulation und Philosophie 236 o
Tulpenmanie 244 o Intermezzo 4: Fernostgeld 252 o Banknoten
262 o Zentralbankgründung 269 o Assignaten 276 o Golddeckung
280 o Goldautomatismus 285 o Goldfundamentalis
mus 290 o Goldstandard 294 o Gold-Dollar-Standard 300 o
Pyrrhussieg des Papiergelds 307 o Intermezzo 5: Kunstgeld 309 o
Mysterium der Kaufkrafterschaffung 315 o Elektronisches
Geld 325
2Gleichgewichtsphantasien 328
Financial Future 328 o Wirtschaftsleistung als Ding an sich 334 o
Zauberformel 343 o Mikroelektronische Revolution 347 o Laissez
faire 355 o Derivate 359 o Bankenkrise 2008 365 o Keynes 371 o
Schuldenfalle 378 o Trickle down 384 o Neoliberaler Staatsbankrott
387 o Neoliberaler Investiturstreit 391
3Zusammenbruchsphantasien 398
Ewiges Wachstum 398 o Ausbeutung 401 o Mehrwert 406 o Profitkrise
408 o Zwangslustprinzip 414 o Gerechter Tausch 420 o
Intermezzo 6: Schwundgeld 422 o Soziale Geburtswehen 430 o
Muttermale 435 o Vergesellschaftung 438 o Kriegskommunismus
446 o Computerkommunismus 431
Schluß: Utopie des Geldes £57
Dank 468
Literaturverzeichnis 469
Personenregister 478