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Der Verlust des Mitgefühls

über die Politik der Gleichgültigkeit
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Gruen, Arno
Verfasser*innenangabe: Arno Gruen
Jahr: 2015
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
Reihe: dtv; 35140
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Eltern geben weiter, was ihnen selbst angetan wurde; Sie bestrafen ihre Kinder für das, was sie lernten, in sich selbst abzulehnen und zu hassen, nämlich Verletzlichkeit und Hilflosigkeit. Beides sind leidvolle Erfahrungen, die zu äußern jedoch bei uns einer Herabsetzung unseres Selbstwerts gleichkommt. Und so intervenieren wir auch nicht, wenn ein Kind kläglich schreit, weint oder verzweifelt ist. Wir schützen unsere Kinder nicht, obschon wir uns für ihre Beschützer halten. Wir sind beides, Opfer und Täter, weil wir den Bezug zum eigenen Schmerz verloren haben. Wir suchen dauernd Opfer, um das Opfer, das wir einst selbst waren, zu bestrafen. (Aus dem Vorwort)Arno Gruen war Professor an verschiedenen Universitäten und Kliniken. Daneben führt er seit 1958 seine psychotherapeutische Privatpraxis. Er lebt und praktiziert in der Schweiz.
"lx. Nachrichten wie diese scheinen sich zu häufen: In Liverpool entführen zwei elfjährige Jungen einen Zweijährigen und ermorden ihn. Passanten hören die Schreie, greifen aber nicht ein. – Arno Gruen, geboren 1923, 1936 in die USA ausgewandert, wo er 1961 als Psychoanalytiker bei Theodor Reik promovierte, gehört nicht zu jenen, die sich mit ihrer Emeritierung vom Faktum der zunehmenden Verrohung der Welt abwenden. Sein neuestes Werk widmet sich der «Politik der Gleichgültigkeit» und versucht, deren Gründe zu entschlüsseln. In der Erkundung des menschlichen Mitgefühls sieht Arno Gruen überhaupt die Frage nach dem Menschsein, nach der Identität des Menschen angelegt. Wenn es so ist, dass Moralität und Menschsein unentrinnbar miteinander verknüpft sind, so sei nach den Gründen zu suchen, weshalb das Gefühl für das moralisch «richtige» Verhalten erodieren könne. Es sind Fallgeschichten aus seiner psychoanalytischen Praxis, anhand deren Arno Gruen das Phänomen menschlichen Gefühlsverlustes begreifbar zu machen sucht, Geschichten letztlich aus unser aller Kindheit. Wir leben in einer Gesellschaft, die Kinder dem Terror ausgeliefert hat – nun kommt der Terror als Restsumme zurück: «Am Ende werden in unserer Zivilisation jene idealisiert, die kalt sind und die das Kind – und das Kind in sich selbst – nicht mehr wahrnehmen können.» Wenn Moralität und Mitgefühl in einer «coolen» Gesellschaft als Anzeichen von subjektiver Schwäche bewertet werden, so ist es schlecht um uns bestellt. «Das Mitgefühl ist die in uns eingebaute Schranke zum Unmenschlichen.»" Neue Zürcher Zeitung
 
 
Inhalt
 
Vorwort: Die Frage nach dem Menschsein 9
 
Die Problematik von Opfern und Tätern 12
Zur Geschichte der Kindheit und des Kindseins 21
Unsere Identität 32
Wie wir den Verlust unseres Mitgefühls kompensieren . . . . . . 32
Warum wir Feinde benötigen 33
Das Werden von Bewußtsein ... .o 35
Das Bewußtsein ist von der Art der Entwicklung des Selbst
abhängig: Die existentielle Not unserer Einsamkeit 40
Der Geschlechterkampf als Ausdruck eines unzulänglichen Selbst 43
Shakespeares "Hamlet" als Kommentar über das reduzierte
Bewußtsein des Mannes 44
Sprache, Bewußtsein und die linke und rechte Gehirnhemisphäre 47
Der entfremdete Körper 59
Angst und Identitätsverlust ; 65
Das Phänomen Gleichgültigkeit 73
Narzißmus und Identität 80
Narzißmus 80
Identität 82
Die Identifikation mit dem Aggressor: Die Grundlage unserer
Zivilisation 85
Die frühe Erfahrung der Hilflosigkeit führt zur Entdeckung
des Todes 85
Grenzen setzen und verletzen 87
Lernen 89
Grenzverletzungen: Fallgeschichten 92
Wenn Angst in Geborgenheit umkippt 96
 
 
Wenn Aggression sich gegen das Selbst richtet 98
Überlebensstrategien gegen die Nicht-Anerkennung 100
Moralität und Menschsein 104
Die Unerträglichkeit von Schuld 104
Schuld und Scham 111
Das Gewissen und das Über-Ich 115
Wie Kinder Schuld übernehmen: Fallgeschichten 117
Opfersein und Schuldgefühle 123
Der Verstoß gegen die Liebe ist das grundsätzliche Vebrechen 128
Bestrafung 128
Scham 132
Scham und Selbstverrat: Fallgeschichten 137
Der Mythos von der absoluten Elternliebe 142
Opfersein als Tarnung des Sterbens 146
Beziehung und Bindung sind nicht dasselbe 152
Der Rebell und der Angepaßte 156
Linke und rechte Rebellen 159
Ideale und Idealisierungen und deren politische Konsequenzen 163
Karl Marx 168
Unsere Kinder und die Umkehr: Wahrheit wird böse und die
Lüge gut 170
Die Wissenschaft und das Primitive 179
Das Primitive 179
Die Ambivalenz 185
Primitiv ist nicht gleichbedeutend mit Paradies 185
Wissenschaft als Ausdruck unserer Entfremdung von uns
selbst : 187
Der Begriff der Entwicklung im Hinblick auf die vermeintliche Biologie
der geistigen Krankheit 192
Die Wissenschaft und die Verneinung des Schmerzes 198
Unsere Angst ist anders als die der Primitiven 205
Unser geschichtliches Bewußtsein 210
 
 
Terrence DesPres und die Überlebenden: Würde und Nicht-Sein
führen zum Überleben. Ein Diskurs über Menschsein und
Schizophrenie 213
Der Kampf gegen Hoffnungslosigkeit ist ein Ringen um das
Selbst 216
Der Überlebende und der Schizophrene 222
Nochmals: Der Überlebende, der Schizophrene, der Primitive,
die Wissenschaft und die Politik 227
Das Ringen um das Nicht-Sein: Patienten beschützen sich . . . . 235
Das Ringen darum, nicht zu sein 235
Fallbeispiele 238
Arkin 238
Doris 239
Hans 240
Eva 241
Barbara . f " 250
Der magische Besitz des Kranken 253
Die "Wirklichkeit": Der Tod eines Menschen. Ein Fallbeispiel 258
Ein literarischer Fall 259
Opfersein als Sinn des Lebens und als Basis unserer Gewalttätigkeit 262
Opfersein: Fallbeispiele 262
Bella 262
Axel 263
James.. 265
Opfersein als Basis der Gewalttätigkeit 265
Nicht-Liebe und Nicht-Identität: Die Konsequenzen für die
Gesellschaft 267
Die gute und die böse Mutter 267
Wir suchen Befriedigung, wo sie nicht sein kann 271
Die gesellschaftlichen Konsequenzen 273
Was ist Geschichte? Was tun? 276
 
Danksagung 278
Literaturverzeichnis 279
Namenregister 294
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Gruen, Arno
Verfasser*innenangabe: Arno Gruen
Jahr: 2015
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HS
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ISBN: 978-3-423-35140-9
2. ISBN: 3-423-35140-3
Beschreibung: 10. Aufl., Orig.-Ausg., 296 S. : graph. Darst.
Reihe: dtv; 35140
Schlagwörter: Gesellschaftliches Bewusstsein, Mitgefühl, Psychoanalyse, Gesellschaft / Bewusstsein, Gesellschaftsbewusstsein, Psychoanalytische Therapie, Soziales Bewusstsein
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 279 - 293
Mediengruppe: Buch