(I-22/16-C3) (GMK ZWs / PL)
Was darf man heute noch sagen? Eigentlich alles. Dennoch stellen sich viele Menschen genau diese Frage. Sie haben das Gefühl, man könne sich mit bestimmten Redeweisen oder Aussagen schnell den Mund verbrennen, werde für die falschen Ansichten geschasst und diffamiert. Stimmt das?
Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten. Letztlich dienen solche moralisierenden Vorhaltungen und das »shaming« in sozialen Medien also nicht der Sache, sondern der Aufwertung des eigenen Egos. Es ist ein Spiel um Status und Zugehörigkeit.
Andere, vor allem am rechten Rand des politischen Spektrums, reden Tabus bewusst herbei, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides geht an der Realität vorbei und vergiftet die Debattenkultur. So entsteht eine Spirale aus Empörung und Tabubrüchen, die uns nicht weiterbringt.
Was wir stattdessen brauchen, ist Mut zur gegenseitigen Zumutung, Klarheit im Argumentieren und ein ironisches Verhältnis zum Tabu.
Inhalt
Tabu oder nicht tabu? 7
Moralisieren für die gute Sache 13
Dabei sein ist alles 21
Krieg der Sternchen 27
Schreckgespenst der Spaltung 36
Von der Verletzlichkeit 42
Wie sensibel sind wir wirklich? 49
Kein Leben ohne Vorurteil 53
Bigotterie-Maschine 63
Die Illusion der Tugendhaftigkeit 71
Klarheit, Mut, Ironie 78
Literatur 86
Verfasser*innenangabe:
Steve Ayan
Jahr:
2022
Verlag:
Heidelberg, Auer
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-8497-0453-7
2. ISBN:
3-8497-0453-X
Beschreibung:
90 Seiten
Schlagwörter:
Debatte, Empörung, Meinungsfreiheit, Moral, Tabu, Diskriminierung, Geschlechtergerechte Sprache, Political Correctness, Debattieren, Entrüstung, Tabuisierung, Discrimination (eng), Gendergerechte Sprache, Gendering, Gendern, Geschlechterfaire Sprache, Geschlechtersensible Sprache, Nicht-sexistische Sprache, Politische Korrektheit, Sexusgerechte Sprache, Soziale Diskriminierung, Sprachgebrauch / Öffentliche Meinung / Political Correctness
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Enthält Literaturverzeichnis auf Seite 86-90
Mediengruppe:
Buch