Cover von 2.; Pädagogische Schriften wird in neuem Tab geöffnet

2.; Pädagogische Schriften

Suche nach Verfasser*in
Jahr: 1994
Pädagogische Schriften
Bandangabe: 2.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PN.AT Tolstoi / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Tolstoi zählt zu den wichtigsten libertären Reformpädagogen, die ganz wesentlich antiautoritäre Strömungen in der Pädagogik weltweit im 20. Jahrhundert beeinflusst haben. Im Zentrum von Tolstois pädagogischen Tätigkeiten steht zweifellos in dem hier besprochenen Zeitraum seine Bauernschule in Jasnaja Poljana. Er setzte damit, aus heutiger Sicht, Zeichen für ein neues und libertäres Verständnis von Bildung und Erziehung, das nicht nur zu seinen Lebzeiten Anerkennung fand, sondern in gleichem Maße auch zum Vorbild für nachfolgende fortschrittliche Pädagogen wurde (z.B. Dennison 1971). Über seine Schule selbst existieren eine Reihe von Selbst- und Fremdzeugnisse, die sie für uns heute transparent machen. Neben seinem eigenen Erfahrungsbericht, der 1862 in seiner Zeitschrift erstmals erschien (vgl. auch Tolstoi 1976), sind es vor allem die "Erinnerungen" seines Schülers Wassilij Morosow, die uns ein anschauliches Bild seiner Freiheitspädagogik vermitteln (Morosow 1919). Tolstois Schul-Praxis, die sich bewußt zur damals gängigen abheben wollte und vom pädagogischen Grundsatz der individuellen Freiheit ausging, sollte kein Instrument zur Erziehung im Sinne einer Indoktrination sein, sondern ein Ort der selbsttätigen, freiwilligen und alltagsorientierten Bildung. Tolstoi unterschied zu diesem Zeitpunkt ausdrücklich zwischen Erziehung als Anwendung von Zwang und Bildung als eine freiwillige und freiheitliche Begegnung zwischen Lehrer und Schüler. Dieser Grundsatz führte zu einer Praxis von Freier Schule, die sich bis heute in der Zielrichtung nicht verändert hat und deutlich im Bericht von George Dennison über die "First Street School" von 1964/65 zum Ausdruck kommt, wenn er schreibt, "daß man, wenn die herkömmliche Routine einer Schule aufgegeben wird (die militärische Disziplin, der Stundenplan. die Bestrafungen und Belohnungen, die Vereinheitlichung), weder mit einem Vakuum, noch mit einem Chaos konfrontiert wird, sondern vielmehr mit einer neuen Ordnung, die sich in erster Linie auf Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern gründet, und zwischen Kindern und den ihnen gleichgestellten, die sich letzten Endes jedoch auf solche Wahrheiten der menschlichen Natur gründet: daß der Verstand nicht unabhängig von den Gefühlen funktioniert, sondern daß das Denken am Fühlen und das Fühlen am Denken Anteil hat" (Dennison 1971, S. 10). Im Sommer 1859 verkündete Tolstoi in "seinem Dorf" die Nachricht von der Eröffnung einer freiwilligen und kostenlosen Schule auf seinem Anwesen. Inhalt: Band 2: Die Schule von Jaßnaja Polijana im November und Dezember des Jahres 1862; Allgemeiner Bericht über den Charakter der Schule; Mechanisches Lesen; Stufenweises Lesen; Schreiben, Grammatik und Kalligraphie; Aufsätze; Biblische Geschichte; Geschichte und Geographie; Die erste Geschichtsstunde; Die Künste; Zeichnen; Singen; Einiges über die Volksbildung

Details

Suche nach Verfasser*in
Jahr: 1994
Übergeordnetes Werk: Pädagogische Schriften
Bandangabe: 2.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AT
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-424-01052-9
Beschreibung: 315 S.
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Fußnote: Dieser Bd. erschien erstmals als Bd. 8 der "Sämtlichen Werke", I. Serie, Pädagogische Schriften, Jena 1907
Mediengruppe: Buch