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Risiko- und Schutzfaktoren des Kinder- und Jugendhilfesystems bei Prävention und Intervention im Kinderschutz

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Deegener, Günther
Verfasser*innenangabe: Günther Deegener
Jahr: 2014
Verlag: Lengerich, Pabst Science Publ.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Im Praxisalltag der Kinder- und Jugendhilfe und des Kinderschutzes werden die Risikofaktoren/Belastungen sowie Schutzfaktoren/Ressourcen der KlientInnen erfasst. Günther Deegener lenkt diese Blickrichtung auf das Helfersystem um: Er beschreibt dessen Stärken und Chancen sowie Schwächen und Risiken u.a. in Bezug auf die HelferInnen, die Vernetzung und Kooperation, die Organisationen, die Fehlerkultur sowie die gesellschaftlichen/politischen Rahmenbedingungen. Dabei wird ein großer Zeitrahmen aufgespannt, um aus den (Fehl-)Entwicklungen der Vergangenheit zu lernen, die Gegenwart vertieft zu begreifen und die wichtigen Perspektivvornahmen für die Zukunft zu erkennen. Die umfangreiche einschlägige Fachliteratur wird ausführlich und verständlich inclusive ihrer Kontroversen aufbereitet – immer mit Blick auf das breite Spektrum der beteiligten Professionen sowie deren inhaltlich sehr unterschiedlichen Aus-, Fort- und Weiterbildungen.
 
"Die Schrift bietet einen breiten Überblick über den aktuellen fachlichen Stand zum Kinderschutz. Das große Spektrum der Fachdisziplinen kommt durch geschickt gewählte, aussagekräftige Zitate unmittelbar zu Wort. Dem Leser eröffnet sich damit die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den differierenden Ansichten, Positionen und Einstellungen zu verschaffen. Dies gibt einen Anstoß, sich mit den zitierten Positionen kritisch auseinanderzusetzen.
Die Ausführungen vermitteln ein differenziertes Bild und driften nicht einseitig in eine defizitorientierte Darstellung der Kinder- und Jugendhilfe sowie des Kinderschutzes ab. Es werden zu Recht auch deren Stärken herausgestellt und die durchweg gelingende Kinderschutzarbeit gewürdigt.
Der Autor verortet die heutige Kinder- und Jugendhilfe in die Entwicklung der letzten 75 Jahre. In ihr hat sich in der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Kinderschutz viel getan. Er empfiehlt daher berechtigterweise, diese Entwicklung und den erreichten Stand nun vertieft zu reflektieren, um nicht in ziellosem Aktivismus zu verfallen.
Natürlich würden andere Fachautoren bei diesem und jenem Thema andere Akzente setzen oder zu anderen Schlüssen kommen. Auch wäre wohl die eine oder andere Ansicht des Autors durchaus zu hinterfragen. Eine gewisse Subjektivität lässt sich bei einem solchen Anliegen jedoch gar nicht vermeiden und wird vom Autor auch gleich zu Beginn offen eingeräumt.
Fazit
Wer einen breiten Überblick über den aktuellen fachlichen Stand des großen Spektrums der Literatur zum Kinderschutz sucht, ist mit diesem einzigartigen Kompendium bestens bedient. Es eröffnet dem Leser die verlockende Möglichkeit, sich ein schnelles und aussagekräftiges Bild über die wesentlichen Ansichten und Positionen der schier uferlosen Literatur zum Kinderschutz zu verschaffen, um sich auf dieser Grundlage sodann eine eigene Meinung bilden zu können. Insgesamt kann das Werk uneingeschränkt empfohlen werden." socialnet.de
 
AUS DEM INHALT
 
Vorwort 9
1 Die letzten 75 Jahre: Was wir heute aus ihnen für uns lernen können 13
1.1 Einleitung 13
1.2 Der Zeitgeist der 50iger bis 70iger Jahre 15
1.3 Gesellschaftliche Umbrüche (I) und (zu späte heutige Aufarbeitung der)
Heimerziehung in den 50iger bis 70iger Jahren 32
1.4 Gesellschaftliche Umbrüche (II): Diskurse um Selbstbestimmung,
Gleichberechtigung, Enttabuisierung/Befreiung der Sexualität und
sexuellen Missbrauch 39
1.5 Gesellschaftliche Umbrüche (III): Erziehungseinstellungen und -Verhaltensweisen
in Elternhaus und Jugendhilfe 51
1.6 Exkurs: Reaktionen in Öffentlichkeit und Fachwelt auf delinquente, gewalttätige
Kinder und JugendlicheOder: Von der stetigen Wiederkehr dualen Denkens hin
zu differenzierten Diskursen 72
1.7 Grundlegende Haltungen und Einstellungen einer Erziehung, die unantastbare
Würde des Menschen zu achten und zu schützen 90
1.8 Repressive vsproaktive SexualpädagogikOder: Wie rückständig ist heutige
Sexualpädagogik in der Jugendhilfe? 101
2 Frühe Hilfen/Frühwarnsysteme zwischen Prävention und
Gefährdungseinschätzung 113
2.1 Ein Fallbeispiel 113
2.2 Frühe Hilfen/Frühwarnsysteme vsGefährdungseinschätzung 118
2.3 Konkretisierung der Probleme am Beispiel der "Frühe Hilfen für Bochumer
Familien" 125
2.4 Diskurse/Anworten der Fachwelt 131
2.5 Vertrauensvolle Beziehung und Datenschutz 138
2.6 Probleme der Gefährdungseinschätzung und Diagnostik einer Kindesmisshandlung
in der psychosozialen Praxis 144
2.7 Ergebnisse der ersten Metaanalyse zu Frühen Hilfen in Deutschland 159
3 Personelle und strukturelle Risikofaktoren der Helferinnen,
des Helfersystems 163
3.1 "Risikoinventar" der Helferinnen, des Helfersystems 163
3.2 Ursachenforschung im Fall Kevin in Bremen 169
3.3 Modellvorstellungen zur Erfassung der Risiko- und Schutzfaktoren bei
Klientinnen/Familien sowie Fachkräften bzwbeim Helfersystem 173
3.4 Einstellungen und Haltungen bei der Umsetzung der Risiko- und Schutzfaktoren-
Modellvorstellungen 176
3.5 Von der Notwendigkeit der Selbstreflexion und des systemischen Denkens 180
3.6 "Schwierige" Klientinnen + "schwierige" Fachkräfte" = "schwierige" Beziehungen 189
3.7 Standardisierungen, Strukturierungen, Verfahrensabläufe, Checklisten,
Diagnoseschemata usw- Verkümmern die Beziehungen? 195
3.8 Quantitative und qualitative Verbesserung der Partizipation der Familienmitglieder
ist grundlegend für einen gelingenden Hilfeprozess 211
3.9 Missverständnisse beim "Paradigmenwechsel" vom Jugendwohlfahrtsgesetz zum
Kinder- und Jugendhilfegesetz 237
3.10 Die Ökonomisierung der Heilberufe (Maio, 2011) und ihre Auswirkungen auf die
Beziehungsqualität und den Hilfeprozess 246
4 Probleme des Helfersystems bei Vernetzung und Kooperation 249
4.1 Die "Binsenweisheit" zur Notwendigkeit von Vernetzung/Kooperation 249
4.2 Mehr Demut gegenüber den eigenen ErkenntnismöglichkeitenOder: Achtsamkeit
gegenüber Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehlern 253
4.3 Entwicklung von Vernetzungssystemen hin zu "Organisations-
Ungeheuern"? 263
4.4 Effizienzerhöhende (Steuerungs-)Merkmale von Netzwerken 269
4.5 Effektive Vernetzung im überlasteten Jugendhilfe- und Kinderschutzsystem ohne
zusätzliche personelle und zeitliche Ressourcen? 280
5 Fehlern vorbeugen und aus Fehlern lernen - aber mit welcher
"Fehlerkultur"? 297
5.1 Geschichte der Fehlervermeidung in Deutschland 297
5.2 Der systemische Ansatz zur Fehlerentstehung und -Vermeidung 299
5.3 Ursachen der Fehl(er)entwicklungen: Wer trägt Verantwortung? 304
5.4 Formen dialogischer Qualitätsentwicklung 311
5.5 Welche Organisationen unterstützen Fehleroffenheit? 323
5.6 Kultur der Achtsamkeit in Organisationen 333
6 Verbesserte Aus-, Fort- und Weiterbildung 337
7 Grundlagen zur empirischen Forschung sowie zur Praxis der Erfassung
von Belastungs-/Risikofaktoren und Ressourcen/Schutzfaktoren 353
7.1 Einleitung 353
7.2 Beispiel einer empirischen Untersuchung zur Erfassung von Risikofaktoren für den
Zeitraum Früher Hilfen 358
7.3 Berechnung und Interpretation von Odds-Ratio 362
7.4 Beispiele heutiger Forschungen zu Risikofaktoren 364
7.5 Probleme von Screeningverfahren zur Erfassung des Risikos von
Kindeswohlgefährdungen/Kindesmisshandlungen 368
7.6 Komplexität der Bewertung von Risiko- und Schutzfaktoren im Praxisalltag des
Kinderschutzes 380
8 Hinderliche gesellschaftliche, politische Rahmenbedingungen
für das Helfersystem 417
8.1 Überwertige Beachtung des sexuellen Missbrauchs gegenüber den anderen
Formen der Kindesmisshandlung 418
8.2 Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinderschutz(-Politik): Gegenwart und
Zukunftsperspektiven 450
8.3 Zu viel reaktiver, kontrollierend-überwachender Kinderschutz vszu wenig
proaktiver, präventiv-unterstützender Kinder- und Jugendhilfe-Praxis? 480
Literatur .487

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Deegener, Günther
Verfasser*innenangabe: Günther Deegener
Jahr: 2014
Verlag: Lengerich, Pabst Science Publ.
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ISBN: 978-3-89967-987-8
2. ISBN: 3-89967-987-3
Beschreibung: 510 S.
Schlagwörter: Intervention, Jugendhilfe, Kinderschutz, Kindesmisshandlung, Prävention, Sexueller Missbrauch, Battered child syndrome (Quasisynonym), Jugendfürsorge, Jugendwohlfahrtspflege, Kind / Misshandlung, Kinder- und Jugendhilfe, Kindermisshandlung, Kindesmissbrauch <Kindesmisshandlung>, Kindesschutz, Kindmisshandlung, Kindsmisshandlung, Prophylaxe, Sexuelle Ausbeutung, Verhütung, Vorbeugung, Vorsorge <Prävention>, Öffentliche Jugendfürsorge
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch