Die dezentrale Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in familienähnlichen Settings ist bis heute ein wenig erforschtes Feld der Sozialpädagogik. Das vorliegende Buch wendet sich dieser Leerstelle zu, indem es Biographien von Care Leavern verschiedener Generationen in den Blick nimmt und systematische Spannungsfelder des Aufwachsens in öffentlicher Verantwortung herausarbeitet. Welche professionellen Herausforderungen ergeben sich vor dem Hintergrund institutioneller sowie historischer Wandlungsprozesse hieraus?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ................................................................................................ 11
Das Kinderdorf..................................................................................13
Familienähnlichkeit.......................................................................... 14
Teill
1 Familienähnliche Fremdunterbringung in Österreich aus
historischer Perspektive: Von 1945 bis in die Gegenwart.19
1.1 Methodische Vorbemerkungen: Historische
Perspektivierung der österreichischen Kinder- und
Jugendhilfe-Trägerlandschaft........................................................... 22
1.1.1 Methodische Anmerkungen zur historischen Analyse:
Datenkorpus und Samplingstrategie ........................................23
1.1.2 Organisationenals ,Gedächtnisse4 .................................................... 27
1.2 Kontroversen um Fremdunterbringung - im Spannungsfeld
von Familienähnlichkeit und Familienkritik ...........................28
1.3 ,Kinderdorf4: Ein umstrittener, kontrovers besetzter Begriff............37
2 Familienähnliche und familienkritische Konzepte in der
Fremdunterbringung: Wandel und Kontinuitäten bei
österreichischen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe............. 45
2.1 Caritas................................................................................................ 46
2.1.1 Kinderdörfer der Caritas als ,abgeschottete Republiken4 oder
liebevoller Schutzort4?..................................................................... 47
2.2 Kinderfreunde ................................................................................... 53
Exkurs: Ein Einblick in die Gründungsgeschichte des
Kinderdorfs Trogen .......................................................................... 40
Exkurs: Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der KOKO -
Regionale Innovationen der „Kinderfreunde“ zu sozialen
Problemen und gesellschaftlichen Veränderungen.......................... 65
2.3 Rettet das Kind..................................................................................68
2.3.1 ,Familie4 im Kontext der pädagogischen Konzepte von
Rettet das Kind und als Teil der Spendenakquise............................ 72
2.3.2 Pädagogisch-konzeptionelle Bedeutung von ,Familie4.....................74
2.4 Pro Juventute .....................................................................................77
2.4.1 Konzept der Familienähnlichkeit im Wandel der Zeiten..................82
2.5 SOS-Kinderdorf.................................................................................92
2.5.1 Familienähnlichkeit - eine historische Betrachtung.........................97
2.5.2 Prinzip Geschwisterlichkeit .......................................................... 102
2.5.3 Prinzipien „Haus’ und Dorf ........................................................ 105
Exkurs: Rolle von Psychologie und Heilpädagogik...................... 107
Exkurs: Kinderrechte und Elternarbeit......................................... 113
3 Zusammenfassende Betrachtungen - ein Zwischenfazit............... 118
Abbildungen ............................................................................................ 123
Teil II
4 Biografische Erfahrungen von Care Leavern und
ehemaligen Pflegekindern.................................................. 131
4.1 Forschungsdesign, Sampling und Auswertung............................. 133
5 Anlässe und Gründe der Fremdunterbringung: Prekäre
Bedingungen im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen
über Generationen hinweg.......................................................... 139
5.1 Prekäre Erinnerungen an die Herkunftsfamilie............................ 140
5.2 (Erster) Kontakt mit der Behörde.................................................. 142
5.3 Tod, Trennung und Scheidung der Eltern ..................................... 143
5.4 Gewalt in der Herkunftsfamilie..................................................... 144
5.5 Sucht- und psychische Erkrankungen........................................... 145
6 Fremdunterbringung als biografischer Einschnitt .................. 148
6.1 Biografische Erfahrungen in Pflegefamilien - „des woa scho (.)
a bissl a brutalare Zeit“.................................................................. 160
6.1.1 Beziehungsmuster in Pflegefamilien und darüber hinaus ........... 160
6.1.2 Zeitliche Strukturierung des Alltags............................................. 171
6.1.3 Sozialräumliche Muster................................................................. 175
6.1.4 Psychische und physische Gewalt ................................................. 181
6.1.5 Sexuelle*sexualisierte Gewalt....................................................... 186
6.2 Biografische Erfahrungen in sozialpädagogischen
Wohngemeinschaften - „aber trotzdem, sie haben mir wirklich
viel mitgegeben“ ..............................................................................190
6.2.1 Beziehungsmuster in Wohngemeinschaften und darüberhinaus .. 190
6.2.2 Zeitliche Strukturierung des Alltags...............................................213
6.2.3 Sozialräumliche Muster...................................................................214
6.2.4 Psychische und physische Gewalt ...................................................216
6.2.5 Sexuelle*sexualisiserte Gewalt ...................................................... 220
7 Die Zeit „danach“ - Biografische Übergänge............................ 226
7.1 Ehemalige Pflegekinder: Biografische Erfahrungen nach der
Fremdunterbringung in Pflegefamilien.......................................... 226
7.2 Care Leaver: Biografische Erfahrungen nach der
Fremdunterbringung in sozialpädagogischen Wohngruppen....... 231
8 Lebenswege in Kontexten von gesellschaftlichen
Geschlechter- und Familienbildern............................................ 238
8.1 Ein Blick auf Lebenswege ehemals fremduntergebrachter
Frauen ................................................................................... 238
8.2 Ein Blick auf Lebenswege ehemals fremduntergebrachter
Männer................................................................................... 248
Teil III
9 Familienähnliche Fremdunterbringung:
(Dis-)Kontinuierliche institutionelle und
biografische Aspekte im Wandel der Zeiten ...............................257
9.1 Familienähnliche Fremdunterbringung im Zusammenhang mit
Geschlechterverhältnissen und Wohlfahrtsstrukturen ...................259
9.2 (Gender-)Perspektiven auf Biografien ehemaliger Pflegekinder
und Care Leaver im Kontext von doingfamily ......................263
9.3 Gewaltverhältnisse in familienähnlicher Fremdunterbringung....271
10 Ausblick...............................................................................................278
Nachwort - Ein Appell an alle Verantwortlichen im Feld
stationärer Kinder- und Jugendhilfe....................................................281
Literatur ....................................................................................................283
Internetquellen..........................................................................................303
Abbildungsverzeichnis .............................................................................307
Tabellenverzeichnis ..................................................................................307