Ein imposanter Gang des Budapester Philosophen Tamás Miklós durch die deutsche Geschichtsphilosophie von Kant, Schelling und Schiller über Hegel, Burckhardt und Nietzsche zu den Positionen nach der „Großen Erzählung“ bei Benjamin, Löwith, Marquard, Feyerabend und Duerr. Die Geburtsstunde der Geschichtsphilosophie ist die Stunde der Aufklärung, die die Konsequenzen der Aufklärung verstanden hat, die Stunde des durch die Aufklärung freigelegten Schreckens. Die Erkenntnis unserer metaphysischen Einsamkeit in einem sinnentleerten Niemandsland, diesen „kalten Dämon“ (Nietzsche) musste man domestizieren – auch wenn der Preis dafür der Verlust der intellektuellen und moralischen Unschuld war. Die Klassiker der Geschichtsphilosophie waren keineswegs naive Fortschrittsgläubige, sie führen uns in vertraut gefährliche Landschaften. Als Fremdenführer zeigen sie uns zu Hause sitzenden Katastrophentouristen den Abgrund, der sich unter unseren Schreibtischen aufgetan hat, unsere eingestürzte Welt, in der wir Fremde geworden sind. Nehmen wir ihre Befürchtungen und Einsichten ernst, zeigen sich vielleicht auch bedeutende Werke der postgeschichtsphilosophischen Literatur und der neueren Erkenntnistheorie, die nach Anhaltspunkten für Vernunft und Freiheit forschen, in einem neuen Licht.
INHALT
Vorwort
Der kalte Dämon
Versuche zur Domestizierung des Wissens
"Es ist hier keine Auskunft für
den Philosophen"
Über Kants Weltbürger-hs2cy
Kant und Mendelssohn über Aufklärung
Zurück zum Ozean der Poesie
Die Undenkbarkeit und die Unentbehrlichkeit der
Geschichtsphilosophie im System des
transzendentalen Idealismus
Der Himmel über Germanien
Zu Schillers Jenaer Antrittsrede
Die Zauberer der Schattenwelt
Dichtung und Geschichtsphilosophie in Schillers
Gedicht Die Künstler
Bilder des Chaos
Schiller Über das Erhabene
Warum schrieb Hegel eine
Geschichtsphilosophie?
Burckhardt und Nietzsche
"vom Nutzen der Historie"
"Die Geschichte als einen Text betrachten"
Zu den geschichtsphilosophischen Thesen
Walter Benjamins
Angelus perditus
Karl Löwiths Weltgeschichte und Heilsgeschehen
Die Philosophie des Zögerns
Odo Marquard, der Verweigerungsverweigere
Hans Peter Duerr,
vom Teufel geholt, doch zurückgekehrt
Ein alter Teufel
Paul Feyerabend
311 Anmerkungen
Verfasser*innenangabe:
Tamás Miklós ; übersetzt von Eva Zador
Jahr:
2016
Verlag:
München, C.H. Beck
Aufsätze:
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Systematik:
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PH.J
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ISBN:
978-3-406-68833-1
2. ISBN:
3-406-68833-0
Beschreibung:
362 Seiten
Beteiligte Personen:
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Hideg démon
Originaltitel:
Hideg Démon
Fußnote:
Aus dem Ungarischen übersetzt. - Enthält: Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch