Welchen Platz nimmt Queerness in der deutschen Post-Wende-Nation ein? Und welche Erzählungen von Nation und Queerness bieten queere deutsche Filme in der Nachwendezeit an? Jeanette Roche zeigt aus intersektionaler Perspektive, dass dort eine Reihe von Möglichkeiten queerer Subjektpositionen für das Verhältnis zur Nation nach '89 entstehen. Sie reflektiert dabei die im Film aufkommenden Ambivalenzen zwischen Normalisierungsnarrativen und deren Umformung. Dabei wird deutlich: Der Diskurs um Nationalismus findet immer auch sexualisiert und vergeschlechtlicht statt. (Verlagstext)
1. Einleitung
2. Theorien zum Zusammenhang von Nation, Ethnizität, Gender und Sexualität
2.1 Zur Konstruktion von Nation und Ethnizität im Deutschland des ausgehenden
20. Jahrhunderts
2.2 Theoretisierung, Historisierung und Politisierung von (Homo-)Sexualität -
zum Anliegen und der Herausbildung von >0ueer< und der Queer Theory
2.3 Nation, Gender und Sexualität - von Verwerfungen, Einschlüssen
und Grenzüberschreitungen
3. Film als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung
3.1 Film und Gesellschaft
3.2 Film, Nation, (trans)nationales Kino
3.3 Film, Gender und Sexualität
4. Queere Spuren in der deutschen Filmgeschichte
4.1 Experimente der Kaiserzeit
4.2 Anfänge des queeren Films im Weimarer Kino
4.3 Unterbrechung im Nationalsozialismus
4.4 Nachkriegskino und geteiltes Kino
4.5 Deutsches Kino seit den 1990er Jahren
5. Queerness und natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit in ausgewählten Filmen
5.1 USA als >ersatz homeland«?: My Father Is Coming und Salmonberries
5.1.1 Ent-Identifizierung und Disidentification
5.1.2 . Deutsches Kino und die USA - Bilder der USA im deutschen Film
5.1.3 Dekonstruktion einer westdeutschen Identität: My Father Is Coming (1991)
5.1.4 Dekonstruktion der ostdeutschen Identität: Salmonberries
5.1.5 Fazit
5.2 . Hybride Oueers in Alles wird gut und Lola und Bilidikid
5.2.1 Queere Dritte Räume und Umschreiben der Nation von ihren Rändern
5.2.2 Alles wird gut: Anti-rassistische Interventionen im deutschen Film
5.2.3 Lola und Bilidikid: Oueeres türkisch-deutsches Kino
5.2.4 Fazit
5.3 Oueeren des deutschen Migrationsregimes in Kleine Freiheit und Fremde Haut
5.3.1 Symbolische und materielle Grenzen, Fuzzy Borders und Autonomie der Migration
5.3.2 Kleine Freiheit
5.3.3 Fremde Haut
5.3.4 Fazit
5.4 Queere Erinnerungskultur und nationale Selbstvergewisserung
in Aimee und Jaguar und Oer Einstein des Sex
5.4.1 Queere Erinnerungskultur
5.4.2 Aimee und Jaguar
5.4.3 Der Einstein des Sex
5.4.4 Fazit
5.5 Hin zu einer Europäisierung und Globalisierung der Zugehörigkeiten -
Dezentrierung des Nationalen in Gespenster und Ghosted?
5.5.1 Die unheimlich queereNation unter Bedingungen von Europäisierung
und Globalisierung
5.5.2 Gespenster
5.5.3 Ghosted
5.5.4 Fazit
6. Resümee
6.1 Nationale Themen und Motive
6.2 Genres und Erzählstrategien
6.3 Zur Rolle von Stereotypen und den Funktionen von
6.4 Zusammenfassung
Abbildungsverzeichnis
Filmografie
Bibliografie