»Ein neuer Zugang: Nesse zeigt, dass Angststörungen oder Depression klar einen evolutionären Ursprung haben ... Dieses fesselnde Buch stellt Menschheitsfragen vom Kopf auf die Füße.« The Observer
Dieses psychologische Sachbuch bietet eine faszinierende neue Perspektive auf negative Emotionen. Fundiert und anhand zahlreicher Fallbeispiele aus seiner mehr als vierzigjährigen Praxis zeigt Randolph M. Nesse, dass die eigentlichen Gründe für Angststörungen, Depressionen, Suchterkrankungen etc. keine Abweichungen von der Normalität darstellen, sondern in den evolutionär geprägten Eigenschaften unseres Gehirns liegen. Gerade die jahrtausendealten Entwicklungen, die uns zu sozialem Handeln und kognitiven Leistungen befähigen, sind auch dafür verantwortlich, dass wir unter manchmal exzessiv auftretenden schlechten Gefühlen wie Angst, Scham, Wut und Niedergeschlagenheit leiden. Nesse macht Zusammenhänge und Hintergründe verständlich, entlastet Betroffene davon, sich schuldig zu fühlen, und zeigt neue Wege im Umgang mit psychischen Beschwerden auf.
»Lebensziele aufgeben kann der Schlüssel zum Überwinden einer Depression sein, sagt Randolph Nesse. Die Evolutionstheorie hat ihn zu einem besseren Therapeuten gemacht.« Zeit online
Inhalt
Vorwort
1. TEIL DAS MEINUNGSCHAOS IM BEREICH DER PSYCHISCHEN STÖRUNGEN
1. Kapitel: Eine neue Frage
Als Therapeut in den Klinikbetrieb eingebettet
Was verursacht psychische Störungen?
Die Zukunft in der evolutionären Vergangenheit finden
Die neue Frage
2. Kapitel: Sind psychische Störungen Krankheiten?
Ein neuer diagnostischer Leitfaden als Rettungsanker
Das Aufflammen neuer Kontroversen
Die Realität der organischen Vielschichtigkeit akzeptieren
Auf dem Weg zu einem unverfälschten medizinischen Modell
3. Kapitel: Warum ist der menschliche Verstand so verletzlich?
Sechs Gründe, warum uns die natürliche Selektion krankheitsanfällig gemacht hat
Krankheit und Evolution
2. TEIL EMOTIONEN UND IHRE RÄTSELHAFTEN FUNKTIONEN
4. Kapitel: Schlechte Gefühle haben gute Gründe
Schmerzen und Leiden sind nützlich
Emotionen sind auf unsere genetische Fitness ausgerichtet
Aufklärungsansätze
Was sind Emotionen?
Emotionen und Kultur
Sind Emotionen würdelos?
Gefühle aktivieren
Die Regulierung der Gefühle
Emotionale Störungen
5. Kapitel: Angst und Rauchmelder
Von Spinnen und Schlangen zur ersten Spezialklinik für Angststörungen
Warum gibt es überhaupt Angst?
Phobien
Panikstörungen
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Generalisierte Angststörung (GAS)
Was sollten wir anders machen?
6. Kapitel: Niedergeschlagenheit und die Kunst des Aufgebens
Eine Frage, die fehlt
Eine kleine Auswahl möglicher Definitionen
Wie kann ein Stimmungstief nützlich sein?
Stimmungen als Treiber der situationsspezifischen Verhaltensanpassung
Drei Entscheidungen, die das Leben beeinflussen
Beerenpflücken und Stimmungslagen
Wann Sie sich fürs Nichtstun entscheiden sollten
Tiermodelle
Andere Situationen, in denen ein Stimmungstief nützlich ist
Was ist gut an einer Hochstimmung?
Ein Stimmungsmodell
Was in der Psychologie schon seit Langem bekannt ist
Aussichtslose Situationen, geringe Motivation und schlechte Gefühle
Problem gelöst?
Psychisches Leid lindern
7. Kapitel: Schlechte Gefühle ohne guten Grund:
Wenn der Stimmungsregler defekt ist
Die Depression eines Gelehrten des 18. Jahrhundert
Ein grundlegender Fehler
Warum hat die Psychiatrie die Entwicklung verschlafen
Weshalb Stimmungsregulationssysteme fragil sind
Die Tücken moderner Lebenswelten
Was die natürliche Selektion nicht vermag
Kybernetik
Bipolare Störungen
Schlechte Gene?
Die Realität der organischen Komplexität begrüßen
Wozu soll das gut sein?
Was ist mit der Persönlichkeitsstruktur?
3. TEIL DIE VOR- UND NACHTEILE DES SOZIALLEBENS
8. Kapitel: Wie man Einblicke in den individuellen Wesenskern des Menschen gewinnt
Die Lösung des Rektors
Das Lebensstress-Model
Evolution und die Sicht auf das Individuum
Die Überprüfung der sozialen Systeme (ROSS)
Erkenne deine Patientinnen und Patienten - aber wozu?
9. Kapitel: Schuld und Trauer: Der Preis von Güte und Liebe
Gruppenselektion: Neuauflage
Kooperatives Verhalten (weitgehend) geklärt
Was fehlt?
Selbstbindung
Soziale Selektion
Sozialangst und Selbstwertgefühl
Trauer
10. Kapitel: Erkenne dich selbst - oder besser nicht?
Verdrängung ist real
Psychologische Erforschung des adaptiven Unbewussten
Warum haben wir keinen Zugang zu unseren Motiven und Emotionen?
Zwanghafte Fokussierung auf das, was passieren könnte
Die kognitive Hemmung selbstsüchtiger Motive
Das Zeitalter der Aufklärung
4.TEIL AUS DEM RUDER LAUFENDE AKTIVITÄTEN UND SCHWERWIEGENDE STÖRUNGEN
11. Kapitel: Schlechter Sex kann gut sein - für unsere Gene
Begehrenswert sein: Gleich und Gleich gesellt sich gern
Unkoordinierte Bedürfnisse
Sexuelles Interesse und Erregungsstörung
Asynchrone Orgasmen
Bindungsprobleme
Der neue Sex
12. Kapitel: Extreme Ernährungsgewohnheiten
Anorexie und Bulimie
Evolutionspsychologie und Essstörungen
Neuzeitliche Probleme
Leichtgewichtige Babys, schwergewichtige Erwachsene
Im Süßwarenladen: Tantalos schaut Pornos und setzt Tweets auf seinem Smartphone ab
13. Kapitel: Gute Gefühle aus schlechten Gründen
Alte Fragen, neue Fragen
Gekapert
Warum Pflanzen Drogen produzieren
Ein altes Problem
Drogenentzug, Verlangen und Vorlieben
Warum sind manche Menschen besonders anfällig?
Die Seuche eindämmen
14. Kapitel: Der Verstand an den Klippen der Fitness
Enttäuschte Hoffnungen
Die evolutionäre Genetik der schweren psychischen Störungen
Aus dem Gleichgewicht
Spezifische Funktionsfehler in Informationssystemen
EPILOG
EVOLUTIONÄRE PSYCHIATRIE - EINE BRÜCKE, KEINE INSEL
Was kann die Evolutionäre Psychiatrie bewirken?
Die aktuelle Situation in den Kliniken
Warum ist Leben so leiderfüllt?
Danksagung
Anhang
Literaturempfehlungen
Literaturempfehlungen auf Deutsch
Anmerkungen
Stichwortverzeichnis
Der Autor