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Menschliche Beziehungsgestaltung

eine systemische Theorie des Zwischenmenschlichen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleckwedel, Jan
Verfasser*innenangabe: Jan Bleckwedel
Jahr: 2022
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Was wäre der Mensch ohne seine Beziehungen? Nichts, denn er ist ein soziales Wesen. Was uns Menschen als Spezies ausmacht, geht aus unserem sozialen Zusammenleben hervor und entwickelt sich im Rahmen gemeinsamer Beziehungsgestaltung. Im Verlauf der Evolution erfanden Menschen immer komplexere Formen und Muster des sozialen und kulturellen Miteinanders, der Kooperation und kommunikativen Abstimmung. Gleichzeitig entwickelten sich ebenso komplexe Formen und Muster des Selbstempfindens, des Bewusstseins und der Sprachfähigkeit. Wir haben gelernt, Beziehungen schöpferisch zu gestalten, zu uns selbst, untereinander und zur Umgebung. Tatsächlich erfinden und gestalten wir die Räume, in denen wir uns bewegen und entwickeln können, weitgehend selbst - in unserer Fantasie und im kooperativen und kommunikativen Miteinander. Alles hängt von der gemeinsamen Beziehungsgestaltung ab. Eine allgemeine Theorie menschlicher Beziehungsgestaltung erscheint daher nicht nur sinnvoll, sondern überfällig. Sie wird hier, im Rahmen einer übergreifenden systemischen Theorie des Zwischenmenschlichen, evolutionär und entwicklungspsychologisch begründet. Jan Bleckwedel liefert ein wissenschaftlich fundiertes, gleichwohl gut lesbares und spannend geschriebenes Grundlagenwerk, das für Beratung, Therapie und Supervision unabhängig von Richtungen und Methoden eine übergreifende Perspektive eröffnet.
 
Inhalt / / Vorbemerkung 13 / / 1 Einführung: Der Raum des Zwischenmenschlichen 14 / 1.1 Gemeinsame Beziehungsgestaltung als Basis 15 / 1.2 Kreative Beziehungsgestaltung 17 / 1.3 Gemeinsame Beziehungsgestaltung als Rahmen 17 / 1.4 Kreative Kooperation 19 / 1.5 Praxis und Theoriebildung 21 / 1.6 Basale menschliche Beziehungssysteme 22 / 1.7 Beziehungsgestaltende Akteure 23 / 1.8 Theorie des Zwischenmenschlichen 24 / 1.9 Geschichtlichkeit 26 / 1.10 Entwicklungsräume - Grenzen und Möglichkeiten 28 / 1.11 Unterschiedliche Ordnungen - Bewusstsein, Kommunikation und Sinn 31 / / Teil I: Beziehungswelten / / 2 Ursprünge der Menschwerdung 37 / 2.1 Kreative Beziehungsgestaltung - Spuren und Quellen 38 / 2.2 Unterwegs zum schöpferischen Sein 42 / 2.2.1 Beziehungswesen auf Wanderschaft 42 / 2.2.2 Aufrecht gehende Wanderer mit Verstand, Überblick und Ausdauer 43 / 2.2.3 Zeit der Artenvielfalt - kleine Gruppen herumziehender Homines 43 / 2.2.4 Eine kulturelle Erfindung mit weitreichenden Folgen 45 / 2.3 Metakommunikation und Erfindungsgeist 47 / 2.3.1 Möglichkeiten eines offenen und fiktionalen Sprachsystems 49 / 2.3.1.1 Austausch, Koordination, Kooperation und Organisation 49 / 2.3.1.2 Fiktion 50 / 2.3.1.3 Zukunftsorientierung und-planung 50 / 2.3.1.4 Erfinden von Wirklichkeiten 50 / 2.3.1.5 Gestalten von Wirklichkeiten 50 / 2.3.2 Eintritt in eine Zeit kulturell beschleunigten Wandels 51 / 2.4 Kooperation und Kommunikation 52 / 2.4.1 Kulturelles Lernen 53 / 2.4.2 Besonderheiten menschlicher Kommunikation 54 / 2.4.2.1 Gemeinsam geteilte interaktive Aufmerksamkeit 54 / 2.4.2.2 Gemeinsam geteilte Intentionalität (»shared intentionality«) 56 / 2.4.2.3 Gemeinsam geteilte Hintergründe 57 / 2.4.3 Sprachliche Infrastruktur als operative Basis 58 / 2.4.4 Zusammenfassung 59 / 2.5 Schöpferischer Geist und fantastisches Denken 60 / 2.5.1 Fantasie - die Verselbstständigung des Geistes 60 / 2.5.2 Bedeutungsgebung und Sinnproduktion 61 / 2.5.3 Mehrdeutigkeit, Fehlerfreundlichkeit und doppelte Kontingenz 63 / 2.5.4 Framing, Verschachtelung und Narration 65 / 2.5.4.1 Fluide Kombinatorik und permanente Neu-Ordnung 66 / 2.5.4.2 Bilder und Geschichten - die fantastische Verschachtelung von Szenarien 67 / 2.5.5 Bewusstsein - der sich selbst beobachtende und gestaltende Geist 68 / 2.5.6 Freies Spiel und mentale Simulation. 69 / 2.5.6.1 Selbstregulation im Wechsel von Zusammensein und Mit-sich-für-sich-Sein 69 / 2.5.6.2 Mentale Simulation von Szenarien 70 / 2.6 Austauschlust und Verständigungsfreude 70 / 2.6.1 Intersubjektive Resonanz und Austauschlust 72 / 2.6.2 Sprechen, leibliche Resonanz und Bewusstseinsbildung 73 / 2.7 Übergänge - Menschwerdung als Wandel erster und zweiter Ordnung 74 / 2.7.1 Neuordnung durch Fluktuation - wenn Veränderungen erster Ordnung zu einem Wandel zweiter Ordnung führen 75 / 2.7.2 Sechs Entwicklungsbereiche des Humanen 77 / 2.7.3 Signaturfähigkeiten des modernen Menschen 78 / 2.7.4 Portfolio menschlicher Signaturfähigkeiten 79 / 2.8 Soziales Zusammenleben als Ursprung 82 / 2.8.1 Aufmerksamkeit für Beziehungsdynamik 82 / 2.8.2 Kulturelle Kreativität als treibende Kraft 85 / 2.8.2.1 Veränderungsstress 85 / 2.8.2.2 Exkurs: Vom Primat kultureller Kreativität 85 / 2.8.3 Auf der Insel - Robinson und Freitag 87 / 2.8.4 Sozialer Erfindungsgeist 88 / 2.8.4.1 Der »Love Code« (Porges) - Sicherheit als Basis 89 / 2.8.4.2 Zugehörigkeit als zentrales Thema 90 / 2.8.4.3 Verteilung und Sicherheit - soziale und psychische Konflikte als Quelle von Mitmenschlichkeit, Individualität und Zusammenarbeit 91 / 2.8.4.4 Diversität als Lösung 92 / 2.8.4.5 Mentale und emotionale Flexibilität als Lösung und Problem 93 / 2.8.5 Liebe und Spiel. 94 / 2.8.5.1 Abweichung, Variation und Vielfalt 94 / 2.8.5.2 Spiel aktiviert soziales Engagement. 95 / 2.8.5.3 Produktive Emotionen und Systemstimmungen. 96 / 2.8.5.4 Zärtlichkeit, Sex, Erotik, Fürsorge, altruistische Pflege, Fairness, Teilen, Mitfühlen, Trösten 98 / 2.8.6 Fürsorge, Bindung und Beziehungslernen 99 / 2.8.7 Ambivalenz und Flexibilität 101 / 2.8.7.1 Zwei Formen der Beziehungsgestaltung 101 / 2.8.7.2 Zwei Beziehungsmodi 103 / 2.8.8 Emotionale Flexibilität und kulturelle Regulation 105 / 2.8.9 Beziehungsverstehen und Beziehungsgestaltung 106 / 2.8.9.1 Mentale Kalkulation und soziale Regulation. 106 / 2.8.9.2 Emotionale und mentale Flexibilität, Resilienz und Verletzlichkeit 109 / 2.8.9.3 Beziehungsintelligenz und Weltklugheit 110 / 2.8.10 Kleine Gruppen als soziale Akademien 111 / / Teil II: Theorie des Zwischenmenschlichen / / 3 Theoretische Grundlagen und Zugänge 117 / 3.1 Theoriebildung als offener Prozess 117 / 3.2 Systemtheoretische Prämissen. 118 / 3.3 Eine ökosystemische Perspektive 119 / 3.4 Verschiedene theoretische Zugänge. 123 / 3.4.1 Subjektbeziehungsorientiertes Denken 123 / 3.4.2 Kritik der Bindungstheorie 123 / 3.4.3 Interaktionsorientiertes Denken. 125 / 3.4.4 Diskursiv orientiertes Denken 126 / 3.4.5 Systemtheoretisch orientiertes Denken 126 / 3.5 Kritik der »Theorie sozialer Systeme« - über Luhmann hinaus 128 / 3.6 Prämissen einer Theorie des Zwischenmenschlichen 131 / / 4 Eine systemische Theorie menschlicher Beziehungsgestaltung 136 / 4.1 Beziehungsgestaltung als Ursprung und Triebkraft menschlicher Evolution 136 / 4.2 Soziales Zusammenleben, gegenseitige Beobachtung und gemeinsame Beziehungsgestaltung 137 / 4.3 Organisationsebenen des Lebendigen 138 / 4.4 Basale menschliche Beziehungssysteme 141 / 4.5 Basale Beziehungssysteme als dynamische soziale Systeme 142 / 4.6 Umgebungen und Umwelten in sozialen Systemen 144 / 4.6.1 Umgebung und Umwelt - eine fundamentale Unterscheidung 144 / 4.6.2 Doppelt resonante Wechselwirkungen in basalen Beziehungssystemen 146 / 4.6.3 In mir und in der Umgebung aktiv - zur Unterscheidung von ICH, NICHT-ICH und WIR 147 / 4.7 Interdependenz und Interferenz in basalen Beziehungssystemen . 148 / 4.7.1 Zur Interdependenz von Ereignissen . 148 / 4.7.2 Interdependenz in basalen Beziehungssystemen 149 / 4.7.3 Interferenz zwischen Personen 150 / 4.8 Geschichtlichkeit in basalen Beziehungssystemen 151 / 4.8.1 Schnell verblassende und länger andauernde Musterprozesse 152 / 4.8.2 Situationserleben und generalisierte Episoden 153 / 4.8.3 Vergangenheitsbezug und Zukunftsbezug.154 / 4.8.4 Empfinden von Identität und Kohärenz 155 / 4.8.5 Geschichtliche Bedeutungsrahmung und konkrete Lebensweise 156 / 4.8.6 Aufbewahrung, Wiederverknüpfung und Wandlung 156 / 4.8.7 Die Geschichtlichkeit gemeinsamer Beziehungsgestaltungen 157 / 4.9 Dimensionen gemeinsamer Beziehungsgestaltung 158 / 4.10 Die leibliche Dimension gemeinsamer Beziehungsgestaltung 160 / 4.10.1 Primäre Co-Existenz 162 / 4.10.2 Supramodales Beziehungserleben 162 / 4.10.3 Einander berühren: Kontakt, Begrenzung und Austausch 164 / 4.10.4 Tönen, Summen, Singen - stimmliche Abstimmung und stimmlich erzeugte Resonanzbeziehungen 165 / 4.10.5 Raumempfinden, Bewegungskonturen und habituelle Beziehungsgestaltung 166 / 4.10.6 Erleben und Beobachten von Aktivierungskonturen 167 / 4.10.7 Soziale Räume als Beziehungsräume 168 / 4.10.8 Habituelle analoge Beziehungsgestaltung 169 / 4.10.9 Gegenseitiges soziales Engagement und vegetative Regulation (Polyvagal-Theorie) 169 / 4.10.10 Synchronisation von Aufmerksamkeit: das Zusammenspiel von Blicken, Gesichtsausdrücken und Augenbewegungen 173 / 4.10.10.1 Individuelle Aufmerksamkeit - die Verbindung von Innenwelt und Umgebung 173 / 4.10.10.2 Synchronisation sinnlicher Aufmerksamkeit in Beziehungen 173 / 4.10.10.3 Blickkontakt und gegenseitige Aufmerksamkeit 174 / 4.10.11 Lachen und Weinen - soziale Synchronisation 175 / 4.11 Die emotionale Dimension gemeinsamer Beziehungsgestaltung 178 / 4.11.1 Gemeinsame Regulation und Abstimmung von Affekten 179 / 4.11.2 Gemeinsame Koordination und Abstimmung von Emotionen 181 / 4.11.3 Denken und Fühlen, Bauch und Hirn 182 / 4.11.4 Emotionale Gestimmtheiten und emotionale Resonanzen 183 / 4.11.5 Habituelle emotionale Grundmuster 184 / 4.11.6 Gemeinsam hergestellte Systemstimmungen 185 / 4.11.7 Vitales Empfinden in und intuitives Erleben von Beziehungen 185 / 4.12 Die kooperative Dimension gemeinsamer Beziehungsgestaltung 186 / 4.12.1 Tatsachen 186 / 4.12.2 Gemeinsame Urheberschaft. 187 / 4.12.3 Interaktive Präsenz und kooperative Kopplung 188 / 4.13 Die kommunikative Dimension gemeinsamer Beziehungsgestaltung 189 / 4.13.1 Grundlagen menschlicher Kommunikation 190 / 4.13.2 Miteinander Sprechen als mehrdeutiges Ereignis 191 / 4.13.3 Mentale Kalkulation - miteinander sprechen im Modus des gegenseitigen Mentalisierens 191 / 4.13.4 Mentalisierungsmodus. 193 / 4.13.5 Sprache als zweischneidiges Schwert 194 / 4.13.6 Gemeinsame Sinnerfindung und Wir-Bedeutungen 195 / 4.13.7 Das Empfinden einer Gesprächssituation 196 / 4.13.8 Metakommunikation. 197 / 4.13.8.1 Gemeinsames Mentalisieren 197 / 4.13.8.2 Sprechen über Sprechen 198 / 4.13.8.3 Über eine Beziehung ins Gespräch kommen 198 / 4.13.9 Gemeinsame geteilte Geschichtlichkeit 198 / 4.13.9.1 Wandel erster Ordnung: Kontinuität, Konstanz und moderater geschichtlicher Wandel 199 / 4.13.9.2 Wandel zweiter Ordnung: Irritation, radikale Abweichung und experimenteller Wandel 200 / 4.13.9.3 Neuordnung und alternative Rahmung 200 / 4.13.9.4 Die Macht sprachlicher Rahmungen 201 / 4.14 Trialogisches Geschehen - Beziehungsgestaltung in Triaden 201 / 4.14.1 Die Entwicklung von Familienallianzen – Beziehungsgestaltung in primären Dreiecken 203 / 4.14.2 Kritische Situationen und Übergänge 205 / 4.14.3 Intersubjektive Verbundenheit 205 / 4.14.4 Gemeinsame Rahmung 206 / 4.15 Die Entfaltung transaktionaler Muster und die Epigenese von Beziehungssystemen 207 / 4.15.1 Transaktionale Muster 209 / 4.15.2 Die Entwicklung basaler Beziehungssysteme 210 / 4.15.3 Die Epigenese biologischer, psychischer und sozialer Systeme 210 / 4.15.4 Zwei-Ebenen-Modell der Transformation - Wandel erster und zweiter Ordnung 212 / 4.15.5 Transformationsprozesse - Neuordnung durch Fluktuation 213 / 4.15.6 Epigenese der Persönlichkeitsentwicklung (Erikson) 214 / 4.15.7 Epigenese von Beziehungssystemen (L. C. Wynne) 214 / 4.15.7.1 Verschachtelung und Anordnung hierarchischer Organisationsebenen 215 / 4.15.7.2 Jede Organisationsebene hat ihre eigene Qualität 215 / 4.15.7.3 Feldabhängige soziale Interdependenz und personale Eigenständigkeit 216 / 4.15.8 Entwicklungsbereiche basaler Beziehungssysteme 216 / 4.15.9 Funktionale und parafunktionale Muster 218 / / 5 Entwicklungsräume gemeinsam gestalten 220 / 5.1 Gemeinsam geteilte Entwicklungsräume (Beziehungsethik) 220 / 5.2 Licht und Schatten - zur Ambivalenz der Kulturentwicklung 222 / 5.3 Therapie: Beziehung als geschützter Entwicklungsraum 225 / 5.4 Evolution der Beziehungsgestaltung - Psychotherapie als Beziehungsraum 226 / / Postskriptum 229 / / Literatur 230 / / Dank 244

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Verfasser*innenangabe: Jan Bleckwedel
Jahr: 2022
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
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ISBN: 978-3-525-49170-6
2. ISBN: 3-525-49170-0
Beschreibung: 244 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Beziehungsverhalten, Soziale Identität, Soziale Konstruktion, Systemtheorie, Zwischenmenschliche Beziehung, Interpersonale Beziehung, Interpersonalität, Menschliche Beziehung, Persönliche Beziehung, Soziale Beziehung <Zwischenmenschliche Beziehung>, Soziales Selbst, Zwischenmenschliche Begegnung, Zwischenmenschliche Beziehungen
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 230-243
Mediengruppe: Buch