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Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Carnap, Rudolf
Verfasser*innenangabe: Rudolf Carnap. Bearb. von Wolfgang Stegmüller
Jahr: 1959
Verlag: Wien, Springer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Paul Rudolf Carnap, meist kurz Rudolf Carnap, (* 18. Mai 1891 in Ronsdorf, heute Stadtteil von Wuppertal; † 14. September 1970 in Santa Monica, Kalifornien) war ein deutscher Philosoph und einer der Hauptvertreter des logischen Empirismus. Für Carnap bestand die Aufgabe der Philosophie in der logischen Analyse der (Wissenschafts-)Sprache, wobei er als einer der ersten Theoretiker versuchte, die logischen Arbeiten von Gottlob Frege, Bertrand Russell und Alfred North Whitehead für erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Fragestellungen nutzbar zu machen. Bereits in seiner Jugend distanzierte er sich innerlich von der Religiosität seiner Eltern und zog vor allem in seinen Studienjahren den Glauben an einen personalen Gott und an die übernatürlichen Elemente religiöser Doktrinen zunehmend in Zweifel. Sein Weltbild löste sich in der Folge vom Übernatürlichen und näherte sich zunächst einem Pantheismus in der Tradition Goethes und Spinozas an. Als er erkannte, dass der Pantheismus bestenfalls als emotional-ethische Auffassung haltbar ist, jedoch keine wissenschaftliche Basis hat, gelangte er schließlich zu einem Naturalismus, nach dem alle Ereignisse Teil der Natur sind. Carnap hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der analytischen Philosophie, die sich jedoch inhaltlich v. a. seit Mitte des 20. Jahrhunderts von ihm zu lösen begann. Die Auffassung, die Aufgabe der Philosophie bestehe wesentlich in der Konstruktion künstlicher, logisch stringenter „Wissenschaftssprachen“, wurde im Rahmen des linguistic turn zugunsten der Analyse der normalen Umgangssprache zurückgedrängt; wichtig war hier vor allem das Spätwerk Ludwig Wittgensteins, von dem Carnap vermutlich keine Notiz mehr nahm. Willard van Orman Quine stellte in seinem Aufsatz „Two Dogmas of Empiricism“ unter anderem Carnaps strenge Differenzierung zwischen logisch-analytischen und empirischen Wahrheiten in Frage. Einerseits seien „Analytizität“ und „Bedeutung“ problematische bzw. schwer zu definierende Begriffe, andererseits sei die Bedeutung von Begriffen ihrerseits nur empirisch zu untersuchen und damit nie endgültig zu klären. Carnap widersetzte sich dieser Kritik mit der Differenzierung zwischen natürlichen und künstlichen Sprachen; in den letzteren (um die es ihm ja hauptsächlich ging) könnten Bedeutung von Begriffen und logische/analytische Wahrheit von Sätzen einfach per Beschluss festgelegt werden. Im Bereich der Induktion wurde Carnap besonders von Karl Popper kritisiert, der in seiner „Logik der Forschung“ alle induktivistischen Bestätigungspositionen bezüglich empirischer Theorien zurückwies und durch einen hypothetischen Deduktivismus ersetzte; auch alle Versuche zur Aufstellung eines empiristischen Sinnkriteriums wies er zurück, stattdessen sei nach einem Abgrenzungskriterium zwischen empirischer Wissenschaft und Metaphysik zu suchen. Carnap versuchte die Idee einer erhöhten Wahrscheinlichkeit empirisch bewährter Theorien zu verteidigen. Die heutigen analytischen Philosophen orientieren sich eher an dem präzisen Stil des Philosophierens, den Carnap zu etablieren versuchte, weniger an seinen inhaltlichen Positionen. Teilweise wird sogar explizit versucht, „analytische Metaphysik“ zu betreiben (Analytische Ontologie).

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Carnap, Rudolf
Verfasser*innenangabe: Rudolf Carnap. Bearb. von Wolfgang Stegmüller
Jahr: 1959
Verlag: Wien, Springer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 978-3-7091-3143-5
2. ISBN: 3-7091-3143-X
Beschreibung: VIII, 261 S.
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Mediengruppe: Buch