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Zwar ist der Eigenwert der Natur inzwischen in vielen nationalen Gesetzen und internationalen Abkommen festgeschrieben. Doch was er bedeutet, wie er sich begründen lässt und welche Konsequenzen aus ihm zu ziehen wären, ist unter Politikern, Naturschützern und Laien selten klar. Wenn andere Lebewesen genauso wie Menschen einen moralischen Status haben, darf man dann überhaupt noch in die Natur eingreifen? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Maße? Und: Haben alle Tier- und Pflanzenarten denselben Eigenwert? Wie gelangt man dann aber zu nachvollziehbaren Güterabwägungen im Umgang mit Natur?

 

 

 

 

Auf diese Fragen gibt das Buch von Martin Gorke Antwort. Seine Argumentation für einen Eigenwert der gesamten Natur zeichnet sich gegenüber anderen weitreichenden Ethikkonzepten dadurch aus, dass er auf fragwürdige weltanschauliche Annahmen bewusst verzichtet. Damit bringt Gorke nicht nur einen neuen Akzent in die kontroversen Debatten der philosophischen Umweltethik sondern liefert auch eine allgemein nachvollziehbare Argumentationsgrundlage für Naturschutzpraktiker.

 

 

 

 

Aus dem Inhalt:

Vorwort 9 // I. Problemhorizont 11 / 1. Der Streit der Naturschützer 11 / 2. Zielsetzung des Buches 17 // II. Ethische Begründungen des Naturschutzes 21 / 3. Grundtypen der Umweltethik 21 / 4. Ist eine nicht-anthropozentrische Umweltethik überhaupt möglich? 27 / 5. Die zwei Paradigmen der Naturschutzethik 30 / a. Anthropozentrische Ethik 30 / b. Holistische Ethik 33 // III. Warum holistische Ethik? 36 / 6. Theoretische Begründung 36 / a. Der universale Charakter des moralischen Standpunktes 36 / b. Das Sparsamkeitsprinzip als Instrument der Willkürminimierung 39 / c. Die Umkehr der Begründungslast 47 / d. Der definitorische Fehlschluss 56 / e. Zum Status von Werkzeugen und Gedankenkonstrukten 62 / 7. Elementare Intuitionen 69 / a. Allgemeiner Artenschutz 71 / b. Schutz von Wildnis 74 // IV. Erkenntnistheoretische und naturphilosophische Voraussetzungen 85 / 8. Intuitionen im Widerstreit 85 / 9. Kritik des pathozentrischen Weltbildes 89 / 10. Objektivität und Subjektivität 98 / 11. Die Herausforderung des Unbelebten 106 // V. Das holistische Moralprinzip und seine Konsequenzen 111 / 12. Der erweiterte Kategorische Imperativ 111 / 13. Der Gleichheitsgrundsatz 115 / 14. Prinzipien erster Ordnung und Grundregeln 119 / 15. Anwendungen auf die verschiedenen Naturwesen und Gesamtsysteme 125 / a. Haus-und Nutztiere 125 / b. Wildtiere 128 / c. Wirbellose Tiere 132 / d. Mikroorganismen 135 / e. Pflanzen 136 / f. Flüsse, Berge, Unbelebtes 137 / g. Arten 139 / h. Ökosysteme 141 / i. Die Erde 146 / k. Künstliche Gegenstände 147 // VI. Zielkonflikte und Pflichtenkollisionen 148 / 16. Der theoretische Rahmen 148 / a. Prima-facie-Pflichten und tatsächliche Pflichten 149 / b. Abgestufter oder gleicher Eigenwert? 152 / c. Güterabwägungen als moralische Dilemmata 158 / d. Prüfstein Rettungsboot-Szenarien 160 / e. Absolute und relative Ethik 164 / 17. Prinzipien zweiter Ordnung bei Konflikten zwischen Mensch und N atur 169 / 18. Abwägungskriterien 185 / a. Herkunft und Geltung 185 / b. Handlungsbezogene, objektbezogene und kontextbezogene Kriterien 188 / c. Grenzen ethischer Systematisierung 207 / 19. Regelhierarchie bei Konflikten in Naturschutzgebieten und Nationalparken 215 / a. Prozessschutz oder Artenschutz? 215 / b. Prozessschutz oder Restitution? 218 // Verzeichnis der Abbildungen 221 / Literaturverzeichnis 222 / Personenregister 240 / Sachregister 244 / Angaben zum Autor 252