Der hypnosystemische Ansatz vereinigt Konzepte des systemischen Denkens und der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson. Im Zentrum steht die Orientierung auf Kompetenzen, Ressourcen und Lösungen. Der Vorzug gegenüber anderen Verfahren besteht vor allem darin, dass sich Therapie bzw. Beratung flexibler und wirksamer auf den jeweiligen Klienten bzw. das Klientensystem ausrichten lässt. Hypnosystemische Interventionen erlauben umgehende und dabei nachhaltige Veränderungen auch bei Problemen, die als hartnäckig oder chronifiziert gelten. Sie sind damit eine echte Alternative zu zeit- und kostenintensiveren Methoden. Gunther Schmidt stellt in dieser Einführung kompakt, übersichtlich und dabei detailliert die Grundlagen, Besonderheiten und Anwendungsbereiche der hypnosystemischen Therapie und Beratung dar. Nicht zuletzt durch die Beispiele aus der Praxis eröffnet das Buch Psychotherapeuten und Organisationsberatern, aber auch anderen Berufsgruppen neue, effektivere und ökonomischere Handlungsmöglichkeiten.
AUS DEM INHALT
1. Der hypnosystemische Ansatz … 7
2. „Hypnose“ und „Trance“ … 11
2.1 Typische Vorurteile und Mythen hinsichtlich „Trance“ und „Hypnose“ … 12
2.2 Ein qualitativ orientiertes, für Therapie flexibel nutzbares Tranceverständnis … 17
2.3 Unser „dreifältiges Gehirn“ und der daraus abgeleitete Nutzen
einer systematischen Arbeit mit Tranceprozessen … 22
3. Aufmerksamkeitsfokussierung – Eine zentrale Beschreibungsebene
des Verständnisses dafür, wie Erleben und Verhalten entstehen und
gestaltet werden … 34
3.1 Hypnotherapeutische Prozesse und Aufmerksamkeitsfokussierung –
völlig natürliche Alltagsphänomene und Belege für die „Potenzialhypothese“ … 35
3.2 Priming … 40
4. Verständnis von Problemen und Symptomen als Ergebnis
von selbsthypnotischen Tranceinduktionen … 44
5. Der systemische Ansatz … 50
5.1 Systemische Prämissen … 50
5.2 Die Regelungsprozesse im System als Tranceinduktion („Regeltrance“) … 56
6. Realität als Konstruktion von „Problemgeweben“ und „Lösungsgeweben“ … 58
6.1 Ein Modell der Musterorganisation als Basis für die Kooperation
mit Unwillkürlichem … 58
6.2 Grundaufgaben einer kompetenzfokussierenden Hypnotherapie … 67
6.3 Interventionen als Maßnahmen der Unterschiedsbildung –
„Verhäkeln“ und „Enthäkeln“ bzw. „Neuverhäkeln“ … 68
7. Die Definition von „Therapie“ oder „Beratung“ als zieldienlicher,
kontextadäquater und kompetenzfokussierender Intervention … 75
8. Typische Phasen und Schritte von hypnosystemischen Interventionen –
Grundstrategie: Beratungssystem und Heimatsystem als
zielfokussierende Systeme organisieren … 80
8.1 Aufbau des Beratungssystem und des Heimatsystems
als zieldienliches Kooperationssystem … 80
8.1.1 Das Beratungssystem als zielfokussierendes System … 80
8.1.2 Pacing und das Rollenverständnis der TherapeutInnen und BeraterInnen … 85
8.1.3 Imaginationen als wirksame Veränderungskraft … 91
8.1.4 Utilisation … 92
8.1.5 Optimale Beobachterpositionen und das Beratungssystem
als rituelles System der Kraftentfaltung … 94
8.2 Typische Phasen eines hypnosystemischen Therapie- und
Beratungsprozesses … 100
8.2.1 Phase der Klärung des Kontexts, der zur Idee der Beratung führte … 100
8.2.2 Phase der Auftragsklärung und der Entwicklung
von imaginationsfähigen Zielvisionen … 102
8.2.3 Phase der Ausnahmen bzw. Fokussierung auf
„Lösungserleben“ bisher – Aufbau von Hoffnung
und Selbstwert … 108
8.2.4 Vergleiche von Problem- und Lösungsmustern … 111
8.2.5 Bewusst-unbewusst-Dissoziationen,
Fokussierung auf intuitives Wissen und körperorientierte Interventionen … 113
8.2.6 Probleme und Symptome als kompetente Lösungsversuche
mit Preis (Kosten-Nutzen-Analysen) – dialektische Hypnosystemik … 116
8.2.7 Ambivalenzcoaching und neue Zielentwicklung … 118
8.2.8 Arten der Musterinterventionen … 119
8.2.9 Auswertungsschritte … 121
8.2.10 Abschluss … 123
Literatur … 124