Arnold Fritzsch: Ave Maria für Sopran & Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Ave Maria für Sopran, Tenor, Orgel
Max Eham: Ave Maria für Sopran & Orgel; Ave Maria für Tenor & Orgel
Marco Enrico Bossi: Ave Maria op. 50 Nr. 1 für Tenor, Violine, Orgel; Ave Maria für Sopran, Cello, Orgel
Jakob Arcadelt: Ave Maria für Sopran & Laute
Anonymus (Franziskanermönch / 18. Jahrhundert): 2 Ave Maria-Vertonungen für Sopran, Tenor, Bariton, Orgel; Ave Maria für Sopran, Tenor, Orgel
Adam Gumpelzhaimer: Ave Maria für Sopran solo
Franz Schubert: Ave Maria für für Tenor & Klavier
Gregorianik (Graudale Triplex): Ave Maria für Bariton solo
Gregorianik: Ave Maria für Bariton solo
Bo Wiget: Ave Maria für Sopran, Tenor, Orgel
Jehan Alain: Ave Maria für Sopran & Orgel
Georges Bizet: Ave Maria für Tenor & Orgel
Heitor Villa-Lobos: Ave Maria für für Sopran & Streichquartett; Ave Maria für Sopran & Orgel
Rudolf Weinwurm: Ave Maria für Sopran, Tenor, Bariton, Orgel
Alexandre Schubert: Ave Maria für Sopran & Streichquartett
Anton Bruckner: Ave Maria für Sopran & Orgel
Luigi Luzzi: Ave Maria op. 80 für Tenor & Klavier
Marcel Dupre: Ave Maria op. 9 für Sopran & Orgel
Peter Cornelius: Ave Maria für Sopran & Klavier
Adolphe Adam: Ave Maria für Sopran, Bariton, Oboe, Orgel; Ave Maria für Sopran, Oboe, Orgel; Ave Maria für Bariton & Orgel
Karl May: Ave Maria für Sopran & Gitarre
Camille Saint-Saens: Ave Maria für Tenor & Orgel; Ave Maria für Sopran, Bariton, Orgel; Ave Maria für Sopran & Orgel
César Franck: Ave Maria für Sopran & Orgel; Ave Maria für Tenor & Orgel
Gioacchino Rossini: Ave Maria "su due note" für Sopran & Klavier
Lembit Avesson: Ave Maria op. 77 für Sopran, Bariton, Klavier
Anton Heiller: Ave Maria für Sopran & Orgel; Ave Maria für Sopran, Violine, Viola
Hanns Soler: Ave Maria für Sopran, Violine, Orgel
Johann Sebastian Bach / Schnürl: Ave Maria nach BWV 1068 für Sopran & Orgel
Rainer Killius: Ave Maria für Sopran, Tenor, Orgel
Heinrich Marschner: Ave Maria op. 115 für Tenor & Klavier
Daniel Pinkham: Ave Maria für Sopran & Bariton
Giuseppe Verdi: Ave Maria für Sopran & Klavier
Joseph Gabriel Rheinberger: Ave Maria op. 157 Nr. 6 für Tenor & Orgel; Ave Maria op. 171 Nr. 1a für Sopran & Orgel
Herivelto Martins: Ave Maria für Bariton & Klavier
Heinz Schnitzer: Ave Maria für Sopran & Streichquartett
Robert Stolz: Ave Maria op. 621 für Sopran & Orgel
Kuldar Sink: Ave Maria für Sopran & Gitarre
Hildegard von Bingen: Ave Maria für Sopran solo
Luigi Cherubini / Pauser: Ave Maria für Sopran, Englischhorn, Klavier
Anton Diabelli: Ave Maria für Sopran, Bariton, Klavier
Antonín Dvorak: Ave Maria op. 19b für Tenor & Orgel
Stefan Georg Winkler: Ave Maria für Sopran & Klavier
Gabriel Faure: Ave Maria op. 67 Nr. 2 für Sopran & Orgel; Ave Maria op. 93 für Sopran, Tenor, Orgel
Francesco Paolo Tosti: Ave Maria für Tenor & Klavier
Stefan Antweiler: Ave Maria für Sopran & Streichquartett
Regina Wittemeier: Ave Maria op 45 für Sopran, Tenor, Orgel
Flor Peeters: Ave Maria op. 104d für Sopran, Bariton, Orgel
José Bragato: Ave Maria für Bariton & Klavier
Giulio Caccini: Ave Maria für Sopran & Laute
Leos Janacek: Ave Maria für Tenor, Violine, Orgel
Bertold Hummel: Ave Maria für Sopran & Streichquartett
Fanny Hensel: Ave Maria für Sopran & Klavier
Gaetano Donizetti: Ave Maria für Tenor, Bariton, Klavier
Bach / Gounod: Ave Maria für Sopran & Orgel
Mit der Zusammenführung des Grußes Gabriels ¿Gegrüßet seist du voll der Gnade, der Herr ist mit dir¿ (Lk 1, 28) und dem bekennenden Lobpreis Elisabeths ¿Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes¿ (Lk 1, 42) sowie der Einfügung der Namen Marias und Jesus¿ entstand eines der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Gebete: das Ave Maria. Bereits in frühen Bibelhandschriften des 4. Jahrhunderts ist die Verbindung von Lk 1, 28 und Lk 1, 42 bezeugt. Neben Dokumenten aus den östlichen Kirchen ist der Text ab dem 7. Jahrhundert auch in der römischen Liturgie nachweisbar.
Seit dem 11. Jahrhundert tritt er häufig auf, auchbereits im Zusammenhang mit dem Vaterunser. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Ave Maria um weitere verschiedene Bittgebete erweitert, bis sich schließlich im 16. Jahrhundert die heute übliche Form ¿Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen¿ herausbildete; das Breviarium Romanum von 1568 schrieb diese dann fest vor. Schnell wurde das Ave Maria durch seine vielfache Verwendung zum Inbegriff von Volksfrömmigkeit. Nach wie vor ist es der weitverbreitetste Gruß an die Mutter Gottes, den die Christenheit kennt. Damit grenzt sie sich gleichzeitig vom Judentum und der älteren Kirche ab. Dass daher auch Vorbehalte gegen das Ave Maria im Raum stehen, erklärt sich von selbst.
Seit jeher ist Musik ein wichtiger Bestandteil von Gottesdiensten. Somit wurde auch der Ave Maria-Text früh und zahlreich vertont. Im Mittelalter war es jedoch noch nicht üblich, dass kirchliche Gesänge von den Gläubigen zu Hause rezipiert wurden. Das wandelte sich nach und nach, sei es um der häuslichen Kontemplation zufrönen, den erlebten Gottesdienst durch das Singen nachwirken zu lassen oder schlicht um als frommer Mensch seinen Glauben und die Lust zu musizieren zusammen zu führen. Zwei Werke sollten diese Entwicklung im 19. Jahrhundert empfindlich stören: Das Ave Maria von Franz Schubert sowie jenes von Johann Sebastian Bach und Charles Gounod. Beide Kompositionen sind bekanntermaßen ursprünglich keine Kirchenmusik. Die musikaffinen Laien haben sie in den bürgerlichen Musizierstuben jedoch genauso enthusiastisch gepflegt wie die großen Komponisten und Musiker in den Salons.
Meist den Stil Schuberts und die Melodie Gounods imitierend, entstanden unzählige Ave Maria-Kompositionen. Ob man darin nun gleich den ¿Verzicht auf musikalische Wahrheit¿ und somit das ¿Absinken von Kunst in die Subkultur¿ erkennen muss oder nicht, man sollte zumindest zur Kenntnis nehmen, dass spätestens seit dem19. Jahrhundert Kirchenmusik ein fester Bestandteil außerkirchlicher Musikpflege ist. Insofern konnte es gar nicht anders kommen, als dass bei noch immer hoher Volksfrömmigkeit der große Bedarf, gerade an Musik für Gebete wie das Ave Maria, durch zahlreiche Neukompositionen gedeckt wurde. Dass Quantität kein Garant für Qualität ist und dass sich dabei nun einerseits die neu entstehenden Formen von Unterhaltungsmusik sowie andererseits durch fortschreitende Globalisierung transkulturelle Phänomene Bahn brechen, liegt auf der Hand. Die von Sopranistin und Produzentin Andrea Chudak gemeinsam mit ihren Mitstreitern vorgelegte Sammlung von 68 ausgewählten Ave Maria-Vertonungen gibt einen schlaglichtartigen Überblick über ein in seiner Gänze kaum zu erfassendes Repertoire vom gregorianischen Choral über Bearbeitungen erfolgreicher Gassenhauer und jenen zwiespältigen Salonstücken bis hin zu Gelegenheitswerken von in anderen Genres reüssierenden Komponisten und zeitgenössischen Stücken für die heutige liturgische Praxis.
Originalwerk steht neben Bearbeitung, kirchenmusikalische Gebrauchsmusik neben profaner Kammermusik, ernste Klänge neben heiteren. Jede der fünf CDs bildet für sich genommen eine vielfältige Auswahl; auf eine chronologische oder systematische Sortierung wurde bewusst verzichtet. Lassen Sie sich also mitnehmen auf eine Entdeckungsreise durch ein Jahrtausend Musikgeschichte und erleben Sie, wie vielfältig man mit ein und demselben Text umgehen kann.