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Von Müttern und Machos

eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Potthast-Jutkeit, Barbara
Verfasser*innenangabe: Barbara Potthast-Jutkeit
Jahr: 2003
Verlag: Wuppertal, Peter Hammer Verlag
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GE.UMS Pott / College 2d - Geschichte Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Die Professorin (Universitäten Bielefeld, Köln) gibt hier eine Epochen übergreifende 1. Darstellung der Geschichte der Frauen und der Familie (somit auch der Männer) in Lateinamerika. Alle Schichten, von den Adligen bis zu einfachen Indianerinnen, Sklavinnen, Dienstmädchen, Arbeiterinnen, kommen hier ins Bild - wenn auch in unterschiedlichem Maße, weil schon die Quellenlage höchst unterschiedlich ist. Sie vermittelt eine anschauliche Vorstellung von einer auch in den Geschlechterrollen sich ausprägenden spezifisch lateinamerikanischen Kultur. Dabei werden manche gängigen Vorstellungen relativiert. Das umfang- und materialreiche Werk hat eine wissenschaftliche Fundierung; es ist eine durch viele Fallbeispiele aufgelockerte, sehr anschauliche Darstellung. Das Fehlen ausgesprochenen Fachvokabulars, der Verzicht auf die Erörterung von soziologischen Theorien, Systemen und Fußnoten (nur Angabe der Einzelquellen) und dazu die flüssige Schreibweise tragen wesentlich zur leichteren Zugänglichkeit bei. (2) Dieses Buch schließt eine wichtige Lücke: Mit großer Sachkenntnis erzählt Barbara Potthast die Entwicklung Lateinamerikas seit der Conquista neu, indem sie den Blick auf die Frauen richtet. Das beginnt bei den Indianerinnen und den ersten spanischen Einwanderinnen, behandelt durch die Jahrhunderte die Lebensverhältnisse von Sklavinnen, Dienstmädchen oder Fabrikarbeiterinnen, aber auch von adligen oder bürgerlichen Frauen, Kurzbiografien berühmter Persönlichkeiten wie Sor Juana de la Cruz, Manuela Sáenz oder Evita Peron inklusive. Die Historikerin und Lateinamerika-Expertin verbindet auf gut lesbare Weise Fallbeispiele, Rechtsprechung, wirtschaftliche Daten und zeitgenössische Dokumente und deutet sie neu – ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Lateinamerika-Interessierten und eine überzeugende Widerlegung patriarchaler Stereotypen. Eine Geschichte der Frauen in Lateinamerika, wie der Untertitel verspricht, ist das Buch jedoch nicht. Denn die männliche Sicht bleibt letztlich der Maßstab, zum Beispiel wenn immer wieder gefragt wird, ob dieses oder jenes weibliche Handeln nun „emanzipiert“ gewesen sei oder nicht – was Potthast fast immer mit „Nein“ beantworten muss. Bleibt festzuhalten: Die Frauen Lateinamerikas waren weder so, wie die Männer sie sich vorstellten, sie waren aber auch nicht in erster Linie an ihrer Emanzipation, ihrer Gleichstellung, interessiert. Was aber wollten sie dann? Das herauszufinden bleibt vorerst weiteren Forschungen überlassen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Potthast-Jutkeit, Barbara
Verfasser*innenangabe: Barbara Potthast-Jutkeit
Jahr: 2003
Verlag: Wuppertal, Peter Hammer Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.UMS
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ISBN: 3-87294-936-5
Beschreibung: 428 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Frau, Geschichte, Kultur, Lateinamerika, Geschlechterstereotyp, Erwachsene Frau, Frauen, Iberoamerika, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Weib, Weibliche Erwachsene, Zeitgeschichte, Geschlechterrolle / Stereotyp, Geschlechtsstereotyp
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Bibliographische Hinweise
Mediengruppe: Buch