Das Geld ist weg, d.h. den Banken gespendet, die Kunstförderung in
Österreich bewegt sich für Literaten in Besorgnis erregenden »niederen
Dimensionen«, wieder einmal scheint das Sprichwort von der »brotlosen
Kunst« traurige gesellschaftliche Wirklichkeit zu sein. Da ist es zwar
nicht tröstlich, aber erhellend zu erfahren, dass wir historische
»Vorbilder« haben. In der Zwischenkriegszeit sah es für viele Kunst
Schaffende finanziell auch nicht rosig aus. Dennoch schufen sie Werke, die
heute aus unserer Kultur nicht mehr weg zu denken sind.
Die Autorin hat sich auf Spurensuche begeben: U.a. Joseph Roth, Peter
Handke, Kathrin Röggla, Otto Soyka und Raoul Auernheimer werden untersucht.
Das Buch geht aber über den rein literaturwissenschaftlichen Ansatz hinaus.
Polt-Heinzl spart nicht mit Kritik am Neoliberalismus, literarische Figuren
erscheinen bedingt durch die sozialen Entwicklungen ihrer Zeit. Literatur
und Politik werden in den vorliegenden Ausführungen zu einander bedingenden
Geschwister, eine Sichtweise, die für den heute oft entpolitisierten
literarischen Betrieb nur empfohlen werden kann.
Gerade Literatur ist es, die wirtschaftliche Krisen erfasst und
künstlerisch zum Ausdruck bringt. Damit fällt ihr die Funktion einer frühen
Mahnerin zu – wenn genügend Menschen hinhören und lesen. Fazit: Ein
mutiges, engagiertes Buch, allen an Literatur Interessierten zu empfehlen (Verlagstext)
Verfasser*innenangabe:
Evelyne Polt-Heinzl. Mit einem Nachw. von Wolfgang Polt und 7 Ill. von Thomas Kussin
Jahr:
2009
Verlag:
Wien, Sonderzahl
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Inhaltsverzeichnis
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Systematik:
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ISBN:
978-3-85449-322-8
2. ISBN:
3-85449-322-3
Beschreibung:
237 S. : Ill.
Schlagwörter:
Finanzkrise, Kreditmarkt, Deutsch, Finanzkrise <Motiv>, Geschichte 1900-2009, Literatur, Finanzmarkt, Finanzmarkt / Krise, Finanzmarktkrise, Kreditmarktkrise, Kreditwesen / Krise, Belletristik, Deutsche Sprache, Dichtung, Hochdeutsch, Literarisches Kunstwerk, Neuhochdeutsch, Schöne Literatur, Sprachkunst, Sprachliches Kunstwerk, Wortkunst
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Mediengruppe:
Buch