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Verletzte Helfer

Umgang mit dem Trauma: Risiken und Möglichkeiten, sich zu schützen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Pross, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Pross. Mit einem Vorw. von Luise Reddemann
Jahr: 2009
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Wenn Helfer Hilfe brauchen. Das erste forschungsgestützte Buch zum Thema Sekundäre Traumatisierung - Helfen kann überfordern und auszehren. Diese Erfahrung teilen viele Traumatherapeuten und Helfer in Kriegs- und Krisenregionen, aber auch in der therapeutischen Praxis. Der Autor benennt im Detail die Stressfaktoren und zeigt, wie einer Sekundären Traumatisierung wirksam vorgebeugt werden kann.
 
Menschen zu helfen, die schweren traumatischen Belastungen ausgesetzt sind, ist ein riskantes Unterfangen. Psychotherapeuten und Helferteams, die in Krisenregionen, nach Naturkatastrophen oder auch in der therapeutischen Praxis mit schwerstem Leid und Verstörung konfrontiert sind, geraten an ihre Grenzen - oder überschreiten diese.
 
Der bekannte Traumatherapeut und -forscher Christian Pross hat die Situation von Helfern in aller Welt erforscht und analysiert: - Die typischen, weil strukturell bedingten Spannungen und Spaltungsmechanismen in Helferteams, - Charakteristische Haltungen: zwischen Selbstaufopferung und narzisstischen Größenphantasien, - Überlastungssymptome: Erschöpfung, Depression, Angst, Sucht.
 
Darauf aufbauend hat er herausgefunden, was Helfern wirklich hilft. Überforderte Helfer, auch einzeln arbeitende Therapeuten, werden sich und ihre Arbeitsbedingungen darin wieder finden. Und sie erhalten wertvolle Hinweise, wie sie ihre Kräfte bewahren, Ressourcen nutzen und ihr Engagement erhalten können.
 
AUS DEM INHALT
 
Vorwort von Luise Reddemann 11
Prolog - Zwei Geschichten 15
Einleitung 20
Statistik 27
Methodik 31
Danksagung 38
1. Phasen der Organisations-und
Gruppenentwicklung 41
1.1 Die Kultur von Non-Profit-Organisationen 41
1.2 Gruppenbildung 46
2. Die Pionierphase von Traumazentren 48
2.1 Aufbruchstimmung - Forming 48
2.2 Wachstum, Klimaveränderungen, Konflikte - Storming . . . . 50
2.2.1 Politische und soziale Realität 53
2.2.2 Spannungsabfuhr 56
2.2.3 Brüche - Enttäuschungen 57
3. Einrichtungen mit niedrigem Stressund
Konfliktpegel-vom Norming zum
Performing, von der Differenzierung
zur Integration 60
3.1 Exkurs über die Niederlande 68
4- Einrichtungen mit hohem Stress- und Konfliktpegel
im Spiegel von Organisationsanalysen 71
4.1 Organisation A: Steckenbleiben in der Pionierphase -
permanentes Storming 71
4.2 Von der Pionierphase zur Differenzierung - vom Storming
zum Norming 74
4.2.1 Organisation ? 74
4.2.2 Organisation C 83
4.2.3 Organisation D 90
4.2.4 Organisation E 96
5. Die Kultur von Traumazentren mit hohem
Stress- und Konfliktpegel 101
5.1 Moralischer Anspruch, Märtyrerkomplex,
Selbstaufopferung 101
5.2 Therapie als Kampf 103
5.3 Realitätsferne 107
5.4 Überidentifikation: Opfer sind bessere Menschen 108
5.5 Der charismatische Pionier 112
5.6 Die Kehrseite - Narzisstische Größenfantasien 115
5.7 Quellen des Narzissmus in Traumazentren 118
6. Symptome von Stress und Überlastung 125
6.1 Überarbeitung, Workahoiismus 125
6.2 Erschöpfung, Unlust 127
6.3 Familiäre Spannungen, Trennung 128
6.4 Depressionen 129
6.5 Ausstiegswunsch 130
6.6 Körperliche Erkrankungen 131
6.7 Sucht 132
6.8 Albträume 133
6.9 Weltbild erschüttert 133
6.10 Schlafstörungen 134
6.11 Gereiztheit 134
7. Ressourcen der Helfer 136
7.1 Familie, Kinder 136
7.2 Realistische Ziele 137
7.3 Dokumentieren, Forschen, Publizieren, Lehren 138
7.4 Ausbildung, Weiterbildung 140
7.5 Eigenes Trauma als Antriebskraft 140
7.6 Kulturelle Aktivitäten 140
7.7 Austausch unter Kollegen 141
7.8 Politisches Engagement, Öffentlichkeitsarbeit 142
7.9 Humor 144
7.10 Erfolgserlebnisse 145
7.11 Patientenarbeit 146
7.12 Sport, Natur 148
7.13 Aus-Zeiten, Sabbatjahr, Ausstieg 149
7.14 Geselligkeit, Freunde 150
7.15 Reisen 150
7.16 Reframing statt Containing 151
7.17 Sinngebung, tradierte Lebensweisheiten 152
8. Eigenes Trauma, Ressource und Risiko 155
8.1 Motiv: Selbsterkenntnis und Selbstheilung 155
8.2 Professionell bearbeitetes Helfer-Trauma 156
8.3 Unbearbeitetes Helfer-Trauma 158
9. Reinszenierung des Traumas 162
9.1 Geheimdienstgeschichten, Bespitzelung,
Verdächtigungen 162
9.2 Feindprojektionen 164
9.3 Misstrauen, sich verfolgt fühlen 166
9.4 Besessen- und Fasziniertsein vom Schrecklichen 166
9.5 Angst 171
9.6 Täter-Opfer 172
9.7 Aggression 174
9.8 Zurück in der Zelle 175
10. Struktur von Einrichtungen mit hohem
Stress- und Konfliktpegel 177
10.1 Strukturlosigkeit o. 177
10.2 Der permanente Notfall, "ambulance chasing" 178
10.3 Basisdemokratie 180
10.4 Leitung nur pro forma, zum Schein 183
10.5 Endlose Diskussionen, "wie der Hamster im Rad" 185
10.6 Fraktionierung, Grabenkämpfe 188
10.7 Die Kontrolleure kontrollieren sich selbst 189
10.8 Grenzverletzungen 190
11. Quellen der Strukturlosigkeit 192
11.1 Team-Mythos 192
11.2 Nischenkultur, informelle Leiter, "kleine Könige" 195
11.3 Mangelnde Professionalität und Qualifikation 196
12. Paradoxien - Aus Machtmissbrauch
verhindern wird Machtmissbrauch 198
12.1 Die basisdemokratische Variante des Paradoxon 198
12.1.1 Exkurs: Der "Betroffenen-kontrollierte Ansatz"
von Berliner Anti-Gewaltprojekten 201
12.2 Die despotische Variante des Paradoxon 205
13- Persönlichkeitsfaktoren 208
13.1 Fünf Geschichten 208
13.2 Spaltung - Zwei Gesichter 218
14. Raum geben für die Bearbeitung
des Destruktiven 225
15. Der Drahtseilakt zwischen Nähe und
Distanz - Ohne Leidenschaft verliert die
Einrichtung ihre Seele 228
16. Das Konstrukt Burnout und stellvertretende
Traumatisierung 232
16.1 Neuere Studien zum Thema Sekundärtraumatisierung 233
16.2 Vergleich mit den Ergebnissen dieser Studie 250
17. Schlussfolgerungen 254
17.1 Struktur gibt Halt und Schutz - Strukturlosigkeit
erinnert an die Gefängniszelle 254
17.2 Parallelprozesse und Gegenübertragung 257
17.3 Sekundärtrauma oder unverarbeitetes Primärtrauma? 261
17.4 Arbeitsbelastung oder Berufskankheit? 268
17.5 Vergleich zwischen westlichen Ländern und
Schwellenländern 272
18. Handlungsempfehlungen 275
18.1 Strukturreformen, Offenheit für Veränderungen 276
18.2 Anforderungen an Personal und Leitungskräfte 278
18.3 Raus aus dem Trauma-Getto - Integration in die
Regelversorgung 280
Literatur 283

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Pross, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Pross. Mit einem Vorw. von Luise Reddemann
Jahr: 2009
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HKA
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ISBN: 978-3-608-89090-7
2. ISBN: 3-608-89090-4
Beschreibung: 1. Aufl., 287 S. : Ill., graph. Darst.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Reddemann, Luise
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 283 - [288]
Mediengruppe: Buch