Wer trägt die Qualitätsentwicklung im Kindergarten? Hauptsächlich die Erzieherinnen und Kita-Leiterinnen, sie sind die Profis. Sie sind dem Anspruch verpflichtet, alle Kinder in ihren Bildungsprozessen zu unterstützen. Vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher Lebensumstände, in denen Kinder aufwachsen, ist dies eine immense Anforderung. Hinzu kommt: Kein Kind ist wie das andere, jedes hat seine Art zu schauen, zu handeln, zu lernen. Jedes verknüpft auf seine ganz eigene Weise Erfahrungen, Beobachtungen, Erlebnisse zu Bildern von dieser Welt, von den Menschen in dieser Welt und von sich selbst. Zudem kommen Mädchen und Jungen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in den Kindergarten: Sie stammen aus armen und wohlhabenden Familien, aus Familien mit Flucht- und Migrationserfahrung, aus Familien, in denen Solidarität und soziales Eingebundensein oder Zukunftsangst und Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus zum Alltag gehören. Allen Kindern von Anfang an reiche Möglichkeiten für Bildungsprozesse zu eröffnen, in denen sie sich erproben, gemeinsam mit anderen handeln, Phänomene dieser Welt durchdringen und besser verstehen können - das ist ein hoher Anspruch. Erzieherinnen und Erzieher brauchen Unterstützung, um ihn einzulösen. Fortbildungen zu vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung bieten solche Unterstützung. Das Handbuch versammelt erstmals erfolgreich erprobte Übungen und methodische Schritte für die Aus-und Fortbildung von Erzieherinnen und Leiterinnen, die sich für vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten engagieren und sich auf diesem Gebiet qualifizieren möchten.
"Für Fortbildner/innen und Lehrkräfte im Bereich der Kindertagesstätten (aber nicht nur da) ein hervorragendes Methodenmaterial." Michaela Rißmann - socialnet
Inhalt
13 VORWORT
13 Zur Entstehung des Buches
14 Ein Wort zur Verwendung von "wir"
14 Zu Begriffen und Bezeichnungen im Buch
17 EINFÜHRUNG
18 An wen wendet sich das Buch?
18 Was enthält dieses Buch? Wie ist es aufgebaut?
21 GRUNDLAGEN
21 Aufwachsen von Kindern in Verhältnissen sozialer Ungleichheit
21 Wie Kinder hierarchisierte Annahmen über sich und andere entwickeln
25 Adultismus als Strukturprinzip in Bildungseinrichtungen
28 Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung als inklusives Praxiskonzept
28 Inklusion und Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung
28 Vorurteile und Diskriminierung in Bildungseinrichtungen für Kinder
28 Ziele Vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung für die Arbeit mit Kindern
28 Fachliche Anforderungen an pädagogische Fachkräfte
29 VORURTEILSBEWUSSTE/ INKLUSIVE FORTBILDUNGSARBEIT
29 Anti-Bias-Arbeit - ein lebenslanger, von Widerständen begleiteter
Lernprozess
31 Die vier Ziele der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung in der
Fortbildungsarbeit
35 Machtkritische Reflexion der Rolle der Fortbildungsleitung in der
vorurteilsbewussten Arbeit
36 Pädagogische Praxis systematisch reflektieren - das Vorgehen in der
Fortbildungsarbeit
38 Gesellschaftliche Positionen der Fortbildner*innen - intersektional
betrachtet
43 Diskriminierung und Sprache in der Fortbildung - Eine Frage der
Entscheidung
44 VERTIEFUNGSTEXTE
44 Sv Empowerment mit Kindern und Reflexionen für die pädagogische
Arbeit
44 Eine inklusive Sprache entwickeln - Eine kritische Reflexion der
Wirkung von Sprache auf die Identitätsentwicklung von Kindern
44 Zwei Seiten einer Medaille: Inklusion und Partizipation -
Überlegungen auf der Grundlage Vorurteilsbewusster Bildung und
Erziehung
44 Warum es wichtig ist, den Kulturbegriff zu reflektieren
51 BESCHREIBUNG DER METHODEN
54 ERÖFFNUNGEN
55 REFLEXION GESELLSCHAFTLICHER MACHTVERHÄLTNISSE
55 Talking Wheel
55 Ein Gespräch in der Pause - Vorurteile, Behauptungen,
Diskriminierung?
55 Vielfalts-Fächer
61 Ein Schritt nach vorn - Fokus: Geflüchtete Kinder und ihre Familien
61 Power flower
61 Die verschiedenen Facetten der Macht
68 HANDLUNGSFELD: "VORURTEILSBEWUSSTE GESTALTUNG DER LERNUMGEBUNG"
68 Sv Spurensuche
68 Dominant Walk
74 Bilder machen Bilder - Kinderbücher kritisch reflektieren
81 Unser Weltbild - mit Quiz
HANDLUNGSFELD "INTERAKTION MIT KINDERN"
Sn Wurzeln und Flügel - Was Kinder für ihre Entwicklung brauchen
Gespräche in der Kindheit
Gespräche über Vielfalt
Prinzipien inklusiver Interaktion in Gesprächen mit Kindern
"Es ist normal, dass wir verschieden sind!" - Vielfalt erfahrbar machen
mit dem Familienposter
Meine und deine Sprachen
Adultismus - eine Diskriminierungsform, die wir alle kennen
Etikettierungen von Kindern im Kitaalltag
Das war unfair!
Aktiv werden gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
Intervenieren mit Kindern
HANDLUNGSFELD "ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN/BEZUGSPERSONEN"
Mein Name
Familienspiel
Familienbilder - Den eigenen Normalitätsvorstellungen auf der Spur
Ein Schritt nach vorn - Fokus: Familien
Konflikte mit Eltern - Suche nach einem Dritten Raum
HANDLUNGSFELD "ZUSAMMENARBEIT IM TEAM"
Meine Bezugsgruppen - Ich als pädagogische Fachkraft
Mein kultureller Hintergrund
Kein Mensch passt in eine Schublade!
Anerkennung
GLOSSAR
LITERATUR
ANGABEN ZU DEN AUTORINNEN