Welchen Weg in die Welt von Morgen wollen wir gehen? Egoistische Strategien, die gerne mit Grundgesetzen der Natur gerechtfertigt werden, stehen gegen gutes, an Tugenden orientiertes Leben und Zusammenleben. Joachim Bauers neuestes Buch ist ein Paukenschlag. Der Mediziner und Neurowissenschaftler zeigt anhand jüngster Forschung: Der Mensch ist nicht nur durch seinen Geist, sondern auch durch seine Biologie ein auf Humanität - auf Menschlichkeit - ausgerichtetes Wesen. Unsere Gene sind keine Egoisten. Sie kommunizieren und kooperieren. Sie reagieren auf Umwelteinflüsse und auf unseren Lebensstil. Mehr noch: Eine aus freiem Entschluss gewählte innere Haltung, die auf ein Sinn-geleitetes, prosoziales Leben ausgerichtet ist, begünstigt Genaktivitäten, die unserer Gesundheit dienen. Wenn Menschen ihre sozialen Potentiale ausschöpfen und sich den Wunsch nach einem guten, sinnerfüllten Leben zu eigen machen, wird ihnen dies auch helfen, ihre Gesundheit zu schützen und ihre inneren Heilkräfte zu stärken. Joachim Bauers Antworten auf die Frage, wofür wir gemacht sind, sind Ausgangspunkt für einen hoffnungsvollen Aufbruch in die Zukunft. Für jeden einzelnen, für die Gesellschaft im Ganzen und für das globale Zusammenleben.
INHALT
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1. Was »gutes Leben« ist: Eine Ahnung
aus Kinderjahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2. »Social Genomics«: Gene und »gutes Leben« 19
Unser Erbgut als Klaviatur: Wer greift in die Tasten? . . . 20
Wie soziale Erfahrungen den Weg zu den Genen finden 23
Die Lebenseinstellung beeinflusst die Aktivität der Gene 25
»Das empathische Gen«: Wer aus freiem Willen hilft,
aktiviert »gute Gene« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Kein »gutes Leben« ohne Freiheit und Freiwilligkeit . . . . 33
Gegenteil des Guten und Krankheitsverursacher:
Angst und Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Gene stiften keine Moral, aber sie ermöglichen und
begünstigen das Gute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3. Der Mensch: Auf Zuwendung und Liebe
eingestellt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Grundmotivation soziale Verbundenheit . . . . . . . . . . . . 42
Schmerz durch Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Schmerz begünstigt Aggression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Voraussetzungen »guten Lebens« . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4. Subjekt der Empathie: »Das Selbst« . . . . . . . . . 51
Die Entdeckung der Selbstnetzwerke . . . . . . . . . . . . . . . 52
Empathie: Ein integraler Teil der Person . . . . . . . . . . . . . 53
Die kognitive Komponente der Empathie: Ein Beitrag
der Selbstnetzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Kinder der Empathie: Werte, Tugenden, Moral . . . . . . . 57
5. Die emotionale Komponente der Empathie:
Neuronale Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
6. Biotope der Empathie: Erziehung, Bildung,
kulturelles Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Keine Empathie ohne liebevolle Erziehung . . . . . . . . . . 67
Warum Kinder spielen lassen und ihnen vorlesen? . . . . . 71
Kein »gutes Leben« ohne gute Schulen . . . . . . . . . . . . 72
Kein »gutes Leben« ohne kulturelles Leben . . . . . . . . . . 77
Bildung und Kultur: Alliierte für Frieden . . . . . . . . . . . . . 81
7. Kein »gutes Leben« ohne sie:
Der Empathieanspruch der Natur . . . . . . . . . . . 83
8. »Gutes Leben« trotz Diagnose?
Erkrankungen als Belastung und Chance . . . . 87
»The Median Isn´t the Message«: Die Chance,
der Krankheit etwas entgegenzusetzen . . . . . . . . . . . . 89
»Dem Leben eine Wendung geben« -
Was heißt das konkret? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
Gibt es eine Lust auf gesundes Leben? . . . . . . . . . . . . . 93
»Gutes Leben« durch posttraumatisches Wachstum,
gesunde Ernährung und Bewegungslust . . . . . . . . . . . . 94
9. Demenz durch Verlust von Lebenssinn?
Wie wir vorbeugen und helfen können . . . . . . 97
Vaskuläre Demenz und Alzheimerkrankheit . . . . . . . . . . 99
Die Alzheimerdemenz als psycho-biologische Erkrankung 100
10. Empathie, Humanität und »gutes Leben«:
Ein Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
Für das Gute bestimmt, aber nicht »von Natur aus gut«:
Tugenden als Wegweiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
Politische Rahmenbedingungen für »gutes Leben« . . . . 109
Das Internet: Mehr oder weniger zwischenmenschliche
Verbundenheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
»Emotionale Ansteckung« im Internet: Eine
»Billigvariante« zwischenmenschlicher Resonanz . . . . . 114
Eine weitere »Billigvariante« zwischenmenschlicher
Resonanz: »Moralische Ansteckung« im Internet . . . . . 116
Weder zahnlos noch konfliktfrei: »Neue Aufklärung«
und »gutes Leben« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
Carus Lecture 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Das »Selbst« in Krisenzeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Die Realität der Persönlichkeit: Zur Erforschung und
Erkundung der neuronalen Selbstnetzwerke . . . . . . . . . 127
Das »Selbst« als »innerer Arzt«: Innere Grundhaltungen
beeinflussen gesundheitsrelevante Genaktivitätsmuster 131
Das »Selbst« und die Natur: Die salutogenetischen
Potentiale von Naturerfahrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
Schlussbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Notizen zum beruflichen Werdegang . . . . . . . . . 141
Worte des Dankes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
Zitierte Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203