Welche Bedeutung hat die therapeutische Beziehung in der psychoanalytischen Behandlung schwer traumatisierter Patient*innen? Mathias Hirsch versteht Therapie als Beziehungsraum, in dem Übertragungs-, Gegenübertragungs-, Identifikations- und Projektionsprozesse ablaufen. Er zeigt, wie in psychoanalytischen Einzel- und Gruppenpsychotherapien mit Metaphern und konstruierten Bildern gearbeitet wird, stellt Phasenabläufe und Krisensituationen dar und hebt die Wichtigkeit von Körpersprache, Humor und verschiedenen Formen der Liebe in der Therapie hervor. Eine besondere Bedeutung kommt hier der analytischen Gruppenpsychotherapie für die Entwicklung von Symbolisierung und Mentalisierung traumatisierter Patient*innen zu. Fachleute aus Psychoanalyse, Trauma- und Verhaltenstherapie können so ihr Wissen und ihre Fähigkeit für die Behandlung schwer traumatisierter Patient*innen erweitern und Übertragungs-Gegenübertragungsdynamiken besser verstehen.
Inhalt
Vorwort 9
Beziehung
Separated yet interrelated 15
Zur Funktion von Grenzen in professionellen
und nicht-professionellen Beziehungen
Geheimnisvolle Kanäle der Ansteckung 31
Empathie, Identifikation, Übertragung, Resonanz
Ozeanisches Gefühl 39
Massenpsychologie: Aufgehen in der Masse 40
Musik und Körper 42
Übertragung - Gegenübertragung - projektive Identifikation 44
Implizites Beziehungswissen - Empathie - Intuition 46
Transgenerationale Transmission 50
Schlussbemerkung 52
Psychoanalytische Traumatherapie
Modifizierte psychoanalytische Therapie
traumatisierter Patienten 55
»Sympathie« 57
Holding 57
Containing 58
Metaphorische Deutung 63
Psychodramatische Elemente 66
Körpergegenübertragung 69
Grenzen setzen 70
Benennung der Realität - der Supervisionsaspekt der Therapie 72
Schlussbemerkung 75
Psychoanalytische Therapie
mit Opfern inzestuöser Gewalt 77
Idealisierende Übertragung 79
Negative Mutterübertragung 81
Durcharbeiten 84
Schuld, Scham und Trauer 87
Trennung 90
Schlussbemerkung 91
Negative therapeutische Reaktion als Beziehungskrise 93
Die Rückkehr zum »alten« Objekt
als Ausdruck der Abhängigkeit von ihm 97
Negative Übertragung und projektive Identifikation 104
Spezielle Aspekte
Die Bedeutung des Körpers
in der psychoanalytischen Therapie 109
Die Kommunikationsfunktion des Körpers 111
Der beschädigte Körper in der therapeutischen Beziehung 116
Körperkontakt 119
Schlussbemerkung 122
Liebe in der Psychotherapie -
unmöglich, erwünscht, gefährlich? 125
Spektrum der Liebe 127
Narzisstische Liebe 132
Sexueller Missbrauch in der Therapie 133
Humor, Ironie und Spott
in der analytischen Psychotherapie 139
Humor in der Psychotherapie 145
Schlussbemerkung 156
Gruppenpsychotherapie
Traumatisierte Patienten
in der Gruppenpsychotherapie 161
Indikation und Zusammensetzung der Gruppe 164
Die Gruppe als Container 165
Triangulierung 168
Multiple Identifikationsangebote 171
Übertragungsspaltung 174
Schlussbemerkung 175
Täter und Opfer sexueller Gewalt
in einer therapeutischen Gruppe 177
Über umwandelnde Gegen* und Kreuzidentifikationen
Diskussion 183
Die Kombination psychoanalytisch
orientierter Einzel* und Gruppenpsychotherapie
in der ambulanten Behandlung 189
Spaltungsübertragung 191
Multiple Übertragung 192
Zur Indikation 194
Omnipotente Objektmanipulation 197
Zwei Therapeuten 199
Warum nicht Gruppenpsychotherapie allein? 201
Nachteile der kombinierten Einzel- und Gruppenpsychotherapie 202
Schlussbemerkung 203
Literatur 205