(I-24/08-C3) (GM ZWs / PL)
Die Autorin gibt persönliche Einblicke in ihr Leben als "Hairy Queen" und nimmt uns mit auf ihre Reise, die eigene Körperbehaarung zu akzeptieren. Wir erfahren viel über verschiedene Haarentfernungsmethoden, woher diese kommen und warum die Be- und Enthaarung von Menschen politisch ist.
Eine mitreißende Kulturgeschichte der Haare: klug, unterhaltsam und feministisch
Franziska Setare Koohestani bezeichnet sich selbst als »Hairy Queen«. Und zwar nicht nur, weil sie seit jeher mit starkem Haarwuchs zu kämpfen hat, sondern weil sie erhobenen Hauptes aus diesem Kampf hervortritt. Schon in der Grundschule schickten ihre iranischen Tanten ihr Bleichcreme nach Deutschland, um den Oberlippenbart zu beseitigen. Seitdem folgten etliche Versuche sowohl der Haarentfernung als auch der Haarwuchs-Akzeptanz. Heute weiß Franziska Setare Koohestani: Unser Umgang mit Körperbehaarung hat wenig mit Hygiene und Körperpflege zu tun, sondern vielmehr mit den patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Normen, die unsere Gesellschaft verinnerlicht hat. Ausgehend von historischen, kulturellen und medizinischen Quellen sowie persönlichen Erfahrungen erklärt sie, warum Körperbehaarung politisch ist, und weist den Weg in eine Welt, in der Hairy Queens das Sagen haben und wir mit unserem Körperhaar endlich so umgehen können wie mit Kleidung: selbstbewusst, spielerisch und kreativ. Cause Baby, we were born this way.
»Koohestani zeigt die Politik hinter Haarwuchs. Ein wichtiges Buch, das Unerkanntes zur notwendigen Debatte stellt.« Fikri Anil Altintas
»Würde jedes Schönheitsideal so analytisch und unterhaltsam auseinandergepflückt wie glatte Haut in Hairy Queen, sähe es für viele Industrien schlecht aus. Ein Buch, das man mit einer Zeitreise seinem jüngeren Ich um die Ohren hauen will.« Özge Inan
»Unerschrocken und einnehmend hat Franziska Setare Koohestani die oftmals verdruckste bis verlogene Verhandlung weiblicher Körperbehaarung hier aber mal so richtig rasiert.« Samira El Ouassil
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
Warum tun wir uns all das Zupfen, Waxen, Epilieren, Rasieren
und Lasern überhaupt an? 11
Kapitel 1
Was ist das, was auf unseren Köpfen wuchert? - Oder was
Körperbehaarung mit Biologie zu tun hat 20
1.1 Enthaarungsmittel Evolution:
Wieso wir »nackte Affen« geworden sind 24
1.2 Welchen medizinischen Nutzen
haben Haare (nicht)? 48
Kapitel 2
Wie wir unsere Haare tragen, früher vs. heute - Oder was
Körperbehaarung mit Normen zu tun hat 71
2.1 Sogar mein Körper macht People Pleasing:
Welche Vorteile es hat, normschön zu sein 75
2.2 Eine kleine Kulturgeschichte der
Körperbehaarung 91
Kapitel 3
Glatte weiße Überlegenheit? - Oder was Körperbehaarung
mit Rassismus zu tun hat 110
3.1 Über westliche Schönheitsideale,
Rassentheorien und Bleichcreme 113
3.2 Exkurs in den Barber Shop:
Von Hipster-Bärten bis Racial Profiling 137
Kapitel 4
»Yau want a hot body? You better work, b*tch« - Oder
was Körperbehaarung mit Kapitalismus zu tun hat 146
4.1 My Body is a Baustelle:
Körperarbeitsmoral im Neoliberalismus 149
4.2 Fake it till you make it: Die Kosmetikindustrie
und ihr Versprechen künstlicher Natürlichkeit 165
Kapitel 5
Hairy Queens vs. Not so Hairy Kings - Oder was
Körperbehaarung (wirklich) mit Geschlecht zu tun hat 186
5.1 Erwachsen werden und wachsen lassen 193
5.2 Gegenderte Hormoncocktails und
Körperpolitik 208
5.3 Schnurrbärte for all Gendersi: Was ich von
meinen iranischen Vorfahr^innen lernen kann 225
Ausblick
»We’re all born hairy and the rest is Drag« - Wie wir
zukünftig mit Körperbehaarung umgehen können
(und was Drag damit zu tun hat) 237
Danksagung 255
Quellenverzeichnis 257