Sie nutzt Körperbewegung und Körpersprache als therapeutische Mittel, aber sie tut das immer in der zwischenmenschlichen Begegnung, der nichtsprachlichen Kontaktaufnahme durch Beobachten, Kooperation und Berühren in der Gruppe.
Die Therapie bietet spezielle Aufgabenstellungen für typische Störungsbilder und durch Angst behinderte emotionale und körperliche Zustände. Die Übungen fördern Wahrnehmung, Ich-Erfahrung, Auseinandersetzung, Entscheidungsfähigkeit und Vertrauen sowie Emotionalität und Kreativität. Die Übungsangebote sowie die Reflexion von Gefühlen und Affekten, die von den Aufgabenstellungen der Therapie provoziert werden, ermöglichen dem Patienten eigenes Verhalten, psychische und körperliche Veränderungen bewusster zu erleben, Fehlverhaltensweisen zu erkennen und im Rahmen der Therapie neue Verhaltensweisen zu erproben.
Ursprünglich vor allem von Physiotherapeuten angewandt, ermöglicht die Kommunikative Bewegungstherapie dank dieser völlig neu geschriebenen Neuauflage des Standardwerks einer Vielzahl von Berufsgruppen eine fruchtbare Ergänzung ihrer körper-, gruppen- oder psychotherapeutischen Arbeitsformen.
"In diesem Buch gelingt es in besonderer Weise den klinischen und bewegungstherapeutischen Erfahrungsschatz der Autorinnen theoriegeleitet an interessierte Praktiker/innen zu vermitteln und konkrete Bezüge zu den Besonderheiten klinisch-psychiatrischer und psychosomatischer Fragestellungen praxisnah zu vermitteln. Es kann interessierten Fachkollegen/innen, die sich im Feld der psychiatrisch und psychosomatisch orientierten Bewegungstherapie weiterbilden und spezialisieren wollen sehr empfohlen werden. Insbesondere für berufliche Neueinsteiger/innen kann die genaue, reflektierte Darstellung der Praxis der Kommunikativen Bewegungstherapie sehr hilfreich sein!" socialnet.de - Prof. Dr. Ruth Haas
/ AUS DEM INHALT: / / /
Geleitwort (Michael Geyer) 11
Vorwort 13
Theoretischer Teil:
Psychotherapeutische Grundbegriffe und Prinzipien
der Kommunikativen Bewegungstherapie 17
1. Einführung (Anita Wilda-Kiesel) 19
1.1 Wofür steht der Begriff Kommunikative Bewegungstherapie? 20
1.2 Eine Gruppentherapie in der Psychotherapie 22
1.3 Indikationskriterien für die Kommunikative Bewegungstherapie 27
2. Die Entwicklung der Methode (Anita Wilda-Kiesel) 29
2.1 Bedingungen für die Entwicklung 29
2.2 Die Wurzeln oder der Weg
zur Kommunikativen Bewegungstherapie 31
2.2.1 Erste konzeptionelle Vorstellungen einer psychotherapeutisch
ausgerichteten Bewegungstherapie 31
2.2.2 Lucie Heyer-Grote - und 18 Seiten im Handbuch der Neurosenlehre . . . 32
2.2.3 "Werden Sie erfahrbereit", sagte Elsa Gindler 34
2.2.4 Die Qualifizierung zum Fachphysiotherapeuten für funktioneile
Störungen und Neurosen 35
2.3 Die Entwicklung von 1970 bis 1990 37
2.3.1 Die Erfurter Gruppe 37
2.3.2 Die Fortbildung in intendierter dynamischer Gruppenpsychotherapie/
Kurt Hock 38
2.3.3 Einflüsse der Psychogymnastik/Hana Junova 40
2.3.4 Die Arbeitsgruppe Kommunikative Bewegungstherapie 41
2.3.5 Die Methode und das geeinte Deutschland 43
3. Überblick über die seelischen Erkrankungen und deren Entstehung
(Uwe Wutzier) 47
3.1 Theoretische Grundlagen zum Verständnis neurotischer
und psychosomatischer Krankheitsbilder 47
3.1.1 Das Konfliktmodell 47
3.1.2 Das Defizitmodell 61
Kommunikative Bewegungstherapie
3.1.3 Das Traumamodell 66
3.1.4 Das lerntheoretische Modell 67
3.2 Angsterkrankungen 69
3.2.1 Spezielle Krankheitsbilder mit starker Angstentwicklung 69
3.2.2 Psychodynamik 72
3.2.3 Therapie 73
3.3 Depressive Störungen 74
3.3.1 Diagnostische Einordnung depressiver Neurosen 75
3.3.2 Zur Einschätzung der Suizidalität 76
3.3.3 Psychogenese und Psychodynamik depressiver Neurosen 77
3.3.4 Die gruppentherapeutische Behandlung bei depressiver Neurose 79
3.4 Konversionsneurotische und dissoziative Erkrankungen 80
3.4.1 Konversion 80
3.4.2 Dissoziation 80
3.4.3 Konversionsneurotische und dissoziative Krankheitsbilder 81
3.4.4 Psychodynamik konversionsneurotischer und dissoziativer Störungen . . 82
3.4.5 Therapie 85
3.5 Zwangsstörungen 85
3.6 Somatoforme Störungen 87
3.6.1 Diagnostische Zuordnung somatoformer Beschwerden 88
3.6.2 Somatoforme autonome Funktionsstörungen und funktioneile
Syndrome 89
3.6.3 Psychodynamik somatoformer autonomer Funktionsstörungen 90
3.6.4 Somatoforme Schmerzstörungen 92
3.6.5 Psychogenese und Psychodynamik somatoformer
Schmerzen 93
3.6.6 Die Kommunikative Bewegungstherapie bei der Behandlung
somatoformer Störungen 94
3.7 Psychosomatosen 95
3.7.1 Einteilung psychosomatischer Krankheitsbilder 95
3.7.2 Was sind Psychosomatosen? 96
3.7.3 Organkrankheiten, die häufig
als Psychosomatosen auftreten 97
3.7.4 Psychodynamik 98
3.7.5 Psychotherapeutische Behandlung 100
3.8 Essstörungen 101
3.8.1 Magersucht (Anorexia nervosa) 101
3.8.2 Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) 104
3.8.3 Esssucht (Binge Eating Disorder) 105
3.9 Persönlichkeitsstörungen 106
3.9.1 Darstellung ausgewählter Störungsbilder 107
3.9.2 Die Borderline-Persönlichkeitsstörung 109
h. Grundbegriffe psychotherapeutischen Arbeitens (Uwe Wutzier) 113
4.1 Übertragung und Gegenübertragung 113
4.2 Die therapeutische Grundhaltung 115
4.2.1 Empathie 115
4.2.2 Positive Wertschätzung und Akzeptanz des Patienten 116
4.2.3 Echtheit 117
4.3 Therapeutische Abstinenz 118
4.4 Widerstand im therapeutischen Prozess 119
5. Planung und Prinzipien der Therapie (Anita Wilda-Kiesel) 121
5.1 Gruppenformen, Zusammensetzung und Größe der Therapiegruppen 121
5.2 Geschlossene, halboffene und offene Gruppen 122
5.3 Planung und Gliederung einer Therapiestunde 123
5.3.1 Einleitender Stundenteil 123
5.3.2 Hauptteil 127
5.3.3 Stundenabschluss 130
5.4 Steigerung der Anforderungen im Therapieverlauf 130
5.5 Die Therapie als Prozess/Therapiephasen 131
5.5.1 Phase des Kennenlernens, der Orientierung und der Abhängigkeit 132
5.5.2 Phase der Auseinandersetzung 133
5.5.3 Arbeitsphase und emotionale Phase 134
5.5.4 Die Phase des Abschiedes 136
6. Aufgaben und Verhalten des Therapeuten (Anita Wilda-Kiesel) 137
6.1 Allgemeine Merkmale des Therapeutenverhaltens 137
6.2 Spezielle Merkmale des Therapeutenverhaltens 138
6.2.1 Aktionen 138
6.2.2 Beobachtung 139
6.2.3 Reaktion und Reflexion 142
6.3 Das Therapeutenverhalten in der therapeutischen Beziehung 143
6.3.1 Die therapeutische Beziehung 143
6.3.2 Die Kommunikationsebenen 145
Praktischer Teil:
Therapeutische Aufgabenstellungen und Übungen 149
7. Aufgaben für die Phase der Orientierung 151
7.1 Beobachten, Kennenlernen, Integrieren (Anita Wilda-Kiesel) 151
7.1.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 151
7.1.2 Übungsbeispiele 152
7.1.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 162
7.2 Ich-Entwicklung (Anette Tögel) 162
7.2.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 163
7.2.2 Übungsbeispiele 164
7.2.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 171
7.3 Gruppenentwicklung (Anette Tögel) 171
7.3.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 171
7.3.2 Übungsbeispiele 171
7.3.3 Therapeutenverhalten
und Reflexion 179
8 Kommunikative Bewegungstherapie
8. Aufgaben f ü r d i e P h a s e d e r A u s e i n a n d e r s e t z u n g ( A n i t a W i l d a - K i e s e l ) . . . . 181
8.1 Auseinandersetzungsfähigkeit/Positionierung 181
8.1.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 181
8.1.2 Übungsbeispiele 182
8.1.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 186
8.2 Entscheidungsfähigkeit 187
8.2.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 187
8.2.2 Übungsbeispiele 188
8.2.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 193
9. Aufgaben für die Arbeits- und emotionale Phase 195
9.1 Mut und Risikobereitschaft, Führen und Geführtwerden (Anita Wilda-Kiesel) . 195
9.1.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 195
9.1.2 Übungsbeispiele 196
9.1.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 201
9.2 Vertrauensfähigkeit (Anita Wilda-Kiesel) 202
9.2.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 202
9.2.2 Übungsbeispiele 203
9.2.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 207
9.3 Emotionale Erfahrungen, Erleben von Nähe und Betroffenheit
(Anita Wilda-Kiesel) 208
9.3.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 208
9.3.2 Übungsbeispiele 210
9.3.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 217
9.4 Kreativität (Anette Tögel) 218
9.4.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 218
9.4.2 Übungsbeispiele 219
9.4.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 227
9.5 Die Sprache in der Therapie (Anita Wilda-Kiesel) 227
9.5.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 228
9.5.2 Übungsbeispiele 228
9.6 Soziodynamische Übungen (Anita Wilda-Kiesel und Anette Tögel) 231
9.6.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 231
9.6.2 Übungsbeispiele 232
9.6.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 234
10. Der Abschied von der Therapie (Anita Wilda-Kiesel) 235
10.1 Therapeutische Zielstellung und Situation des Patienten 235
10.2 Übungsbeispiele 236
10.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 240
11. Stundenbeispiele (Anette Tögel) 241
11.1 Beispiele aus der Phase
der Orientierung 241
Inhalt V
11.2 Beispiele aus der Phase der Auseinandersetzung und der Arbeitsphase,
der Hauptphase der Therapie 243
11.3 Beispiel für eine Therapiestunde mit essgestörten Patienten 249
12. Modifizierungen in der Kommunikativen Bewegungstherapie 251
12.1 Bewegungstherapie unter kommunikativem Aspekt (Anita Wilda-Kiesel) 251
12.1.1 Therapieziele 251
12.1.2 Situation des Patienten 252
12.1.3 Methodik 253
12.1.4 Therapeutenverhalten 255
12.2 Die Kommunikative Bewegungstherapie in der Psychiatrie (Anita Wilda-Kiesel) 256
12.2.1 Beobachtung des Patienten als Befundaufnahme 256
12.2.2 Ziele der Therapie und ihre Realisierung 258
12.3 Behandlung von Essstörungen (Anette Tögel) 260
12.3.1 Therapieziele und Situation des Patienten 260
12.3.2 Übungsbeispiele . . . .- 260
12.3.3 Verhalten des Therapeuten 267
12.4 Behandlung von Borderline-Persönlichkeiten (Anette Tögel) 267
12.4.1 Therapieziele und Situation des Patienten 267
12.4.2 Übungsbeispiele 268
12.5 Kommunikative Bewegungstherapie in der Kinder- und Jugendpsychotherapie
(Anette Tögel) 270
12.5.1 Therapieziele und Situation des Patienten 270
12.5.2 Übungsbeispiele 272
12.5.3 Therapeutenverhalten und Reflexion 272
12.6 Die Kommunikative Bewegungstherapie bei Suchterkrankungen
(Anette Kögel) 273
12.6.1 Therapieziele und Situation des Patienten 273
12.6.2 Therapeutenverhalten und Reflexion 274
Literatur 275
Über die Autorinnen und Autoren 281
Sachregister 283