Die Kinder- und Jugendhilfe ist eines der wichtigsten und der differenziertesten Arbeitsfelder in der Sozialen Arbeit. Dieses Lehrbuch trägt dieser Vielfalt Rechnung und liefert eine entsprechend umfassende Darstellung: von den grundlegenden konzeptionellen Vorstellungen über die zentralen Handlungsfelder und Strukturen bis hin zum professionellen Handeln in den verschiedenen Aufgabenfeldern der Kinder- und Jugendhilfe. Mit der inhaltlichen Ausrichtung an der Leitfrage "Was benötigt man, um eine gute Kinder- und Jugendhilfe zu gestalten?" folgt das Lehrbuch einem klaren Grundsatz. Durch den Vergleich der unterschiedlichen Organisations-, Handlungs- und Kompetenzprofile in den verschiedenen Handlungsfeldern bietet das Lehrbuch den Leserinnen und Lesern sowohl eine fundierte Orientierung als auch alltagstaugliche Hilfen für die Arbeitspraxis.
Inhalt
Vorwort des Herausgebers ............................................................................ 5
Zu diesem Buch................................................................................................ 6
1 Ein historischer Abriss über die Entwicklung der Kinder- und
Jugendhilfe zu einem eigenständigen System mit rechtlich
institutionell garantierter Zuständigkeit........................................ 13
1.1 Erste organisatorische Differenzierungen - Fürsorge
im ausgehenden Mittelalter (bis ca. 1500).............................. 14
1.2 Ausgrenzung und Sozialdisziplinierung - Armenpolitik
und Kinderfürsorge am Beginn der Neuzeit (1500-1650).... 15
1.3 Kommunale und private Kinderfürsorge unter dem Einfluss
von Pietismus und Aufklärung (1650-1820)........................... 18
1.4 Staatlicher Rückzug aus der Fürsorge und private
Rettungshausbewegung (1820-1870)....................................... 21
1.5 Das System der Kinder- und Jugendhilfe formiert sich
(1870-1915)................................................................................ 24
1.5.1 Das Wiedererstarken öffentlicher Fürsorge.................. 25
1.5.2 Jugendbewegung und Jugendpflege............................ 26
1.5.3 Das Jugendamt als generativer Kern der Kinder-
und Jugendhilfe.............................................................. 28
1.6 Die Einführung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes
(1915-1925)................................................................................ 33
1.7 Kinder- und Jugendhilfe im Nationalsozialismus (1933-1945) 37
1.8 Fortsetzung und Neubeginn in BRD und DDR (1945-1990) 39
1.9 Das Kinder- und Jugendhilfegesetz - SGB VIII ..................... 42
2 Kinder- und Jugendhilfe heute - Selbstverständnis und
konzeptionelle Leitorientierungen................................................... 47
2.1 Ziele und Aufgaben der Jugendhilfe - zwischen
Infrastrukturleistung, Ansprüchen auf Hilfe und
Schutzauftrag für Kinder und Jugendliche ............................ 48
2.2 Konzeptionelle Entwicklungslinien der Kinder- und
Jugendhilfe.................................................................................. 53
2.2.1 Zur Bedeutung konzeptioneller Orientierungen
für professionelles Handeln in der Kinder- und
Jugendhilfe.......................................................... 53
2.2.2 Umfassendere theoretische Orientierungen................ 56
2.2.3 Konzeptionelle Leitbegriffe heute................................ 67
3 Trägerstrukturen in der Kinder- und Jugendhilfe ....................... 77
3.1 Öffentliche, freie gemeinnützige und gewerbliche Träger
der Kinder-und Jugendhilfe .................................................... 78
3.2 Zum Verhältnis öffentlicher und freier Träger in der
Kinder-und Jugendhilfe........................................................... 84
3.3 Gewährleistungsverantwortung des Trägers der öffentlichen
Jugendhilfe ................................................................................ 86
3.4 Finanzierungsmodalitäten ....................................................... 89
4 Professionelles Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe ........... 93
4.1 Professionelles Handeln ........................................................... 97
4.1.1 Kinder- und Jugendhilfe als Feld »komplexer
Tätigkeit« ....................................................................... 98
4.1.2 Diagnose, Inferenz und Behandlung als Kern profes
sionellen Handelns in komplexen Situationen........... 103
4.1.3 Professionalität und die Praxis der Kinder-
und Jugendhilfe............................................................. 107
4.2 Organisation als Kontext professionellen Handelns.............. 110
4.2.1 Definition und Merkmale von Organisation.............. 112
4.2.2 Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe
in ihrem Bezug zur Umwelt......................................... 132
4.3 Professionelles Handeln in interorganisationaler
Kooperation................................................................................ 137
4.4 Infrastruktur als Bedingungskonstellation für professionelles
Handeln..................................................................................... 142
4.5 Professionelles Handeln und Kompetenz .............................. 144
4.5.1 Fallkompetenz als Voraussetzung professionellen
Handelns......................................................................... 148
4.5.2 Systemkompetenz als Voraussetzung professionellen
Handelns......................................................................... 150
4.5.3 Selbstkompetenz als Voraussetzung professionellen
Handelns......................................................................... 151
5 Handlungsfelder der Kinder und Jugendhilfe.............................. 154
5.1 Kinder- und Jugendarbeit......................................................... 156
5.1.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag................ 156
5.1.2 Handlungsanforderungen an die Akteure .................. 163
5.1.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 168
5.1.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 169
5.2 Jugendberufshilfe/arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit... 172
5.2.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag................ 172
5.2.2 Handlungsanforderungen an die Akteure .................. 176
5.2.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 179
5.2.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 181
5.3 Schulsozialarbeit......................................................................... 183
5.3.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 183
5.3.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 189
5.3.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 191
5.3.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 192
5.4 Kindertageseinrichtungen/Kindertagespflege ......................... 195
5.4.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 195
5.4.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 200
5.4.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................. 204
5.4.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 205
5.5 Förderung der Erziehung in der Familie ................................ 208
5.5.1 Funktion und soziälpädagogischer Auftrag ................ 208
5.5.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 214
5.5.3 Spannungsfelder............................................................ 217
5.5.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 218
5.6 Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) ......................................... 220
5.6.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 220
5.6.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 225
5.6.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 232
5.6.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 235
5.7 Hilfen zur Erziehung ................... 237
5.7.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 237
5.7.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 249
5.7.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 258
5.7.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 262
5.8 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung........................ 264
5.8.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 264
5.8.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 270
5.8.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 275
5.8.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 276
5.9 Mitwirkung in familiengerichtlichen Verfahren .................... 278
5.9.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 278
5.9.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 283
5.9.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 287
5.9.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 288
5.10 Vormundschaft/Pflegschaft....................................................... 290
5.10.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 290
5.10.2 Handlungsanforderungen an die Akteure.................... 294
5.10.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 297
5.10.4 Entwicklungsperspektiven............................................ 300
5.11 Mitwirkung in jugendgerichtlichen Strafverfahren -
Jugendgerichtshilfe ................................................................... 301
5.11.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag ................ 301
5.11.2 Handlungsanforderungen an die Fachkräfte.............. 306
5.11.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld............................ 31
5.11.4 Entwicklungsperspektiven.......................................... 314
6 Perspektiven: Kinder- und Jugendhilfe - ein professioneller
Institution^ und Handlungsbereich in kontinuierlicher
Entwicklung............................................................................. 316
6.1 Aspekte zur Beobachtung und Weiterentwicklung
von Professionalität.................................................................... 317
6.1.1 Haltung: Ambivalenz-Toleranz und balancierender
Umgang mit Widersprüchen....................................... 317
6.1.2 Herausbildung und Festigung eines auf Reflexivität
ausgerichteten Verständnisses von Planung und
Steuerung in der Kinder- und Jugendhilfe.................. 321
6.1.3 Förderung von Kompetenzen zur Kooperation mit
anderen Organisationen (Kooperationskompetenz) .. 322
6.1.4 Bereitschaft und Fähigkeit zur systematischen
Bewertung von Qualität, einschließlich der
Thematisierung von »Wirkung« .................................. 323
6.2 Thematische Herausforderungen für die Handlungsfelder
der Kinder- und Jugendhilfe .................................................... 324
6.2.1 Umgang mit kultureller Vielfalt.................................. 325
6.2.2 Medien und Digitalisierung......................................... 326
6.2.3 Inklusion als struktureller Einbezug von jungen
Menschen mit Behinderungen in die Kinder-
und Jugendhilfe............................................................. 328
6.3 Schlussbemerkungen ................................................................ 332
Abkürzungsverzeichnis.................................................................................. 334
Literatur............................................................................................................. 336