Die Gespräche und Essays geben punktuelle Einblicke in das, was seitens der Theoretiker(innen) und Künstler(innen) über die gegenwärtigen Bedingungen des Kunstmachens gedacht wird. Es sind also selbst schon Kommentare, die hier nicht noch einmal kommentiert werden sollen, zumal uns selbst eine Perspektive der Integration fehlt: ein Mangel, jedenfalls aber ein Sachverhalt, der uns durchaus auf die Situation zu verweisen scheint, die in ihrer Zerstreuung nicht nur die Kunst und die Rede über Kunst charakterisiert, sondern überhaupt alle Versuche, die geistige Situation der Zeit zu deuten. Man sollte dies Buch also weniger als eine Bestandsaufnahme verstehen, sondern eher so, daß es sich hier um Erkundungsgänge handelt, die zwar das Thema Kunstmachen betreffen, darin aber auch Auskunft geben über Weisen der Selbstverständigung und der daraus folgenden Handlungsentwürfe und Faszinationsstrukturen.
Wenn Kunstwerke es noch schaffen, Faszination auszulösen, so brauchen sie nicht auch noch verbal und theoretisch überhöht zu werden, sondern dann sprechen sie selbst, auch wenn der Zugang zu ihnen durch den Kommentar des Künstlers oder des Kunsttheoretikers erleichtert oder vielleicht erst ermöglicht wird. Trotzdem werden Kunstwerke gemacht und rezipiert aus Überlegungen heraus über ihren Sinn und ihre Möglichkeitsbedingungen. Solche Überlegungen in Gang zu bringen und zu halten, ist der Sinn der Gespräche und Essays dieses Buches. (Verlagstext)
Inhalt
Florian Rötzer, Sara Rogenhofer: Reflexion und Diffusion
Sara Rogenhofer: Kunstmachen ¿ Warum nicht?
Anna und Bernhard Blume: Gegen eine Ästhetik der Dingfestmachung
Valie Export: Mediale Anagramme
Vilém Flusser: Vom Autor oder vom Wachsen
Peter Weibel: Psychotisierung der Wahrnehmung
Friedrich Kittler: Synergie von Mensch und Maschine
Jürgen Claus: Die Spaltung von Natur und Technik aufbrechen
René Berger: Das Synthese-Bild ¿ Synthese wovon?
Gerhard Merz: Kunst ist das geringstmögliche Abweichen von der Norm
Dietmar Kamper: Im Spiegel des Bildschirms. Das unaufhaltsame Ende der Theorie
Gillo Dorfles: Aufstieg und Niedergang der »Konzeptuellen Kunst«
Raimer Jochims: Auf der Suche nach der Sprachform der Farbe
Hans-Jürgen Syberberg: Mit kleinsten Mittel sehr Anspruchsvolles offerieren
Christa und Peter Bürger: Keinem künstlerischen Material kommt mehr historische Notwendigkeit zu
Jean Baudrillard: Towards the vanishing point of art
Bazon Brock: Selbstverwirklichung ist das Ideal von Vollidioten
Wolfgang Welsch: Gibt es eine postmoderne Ästhetik?
Harald Szeemann: Objektivität in der Kunst ist das kompromißlos Subjektive
Florian Rötzer: Heterogene Wirklichkeiten
Marianne Eigenheer: Imaginäre Räume
Gerburg Treusch-Dieter: Das Leben in unseren Händen ...
Helmut Rieger: Magie des Bildes
A. R. Penck: Tendenz zur Archaik
Alfred Hrdlicka: Keine technische Entwicklung kann die Zeichnung ablösen
Hans Platschek: Die Sprache der Malerei ist stumm
King Kong Kunstkabinett: Versuchsanordnung für das Unvorhersehbare
Alexander Kluge: Kino und Grabkammer
Dieter Hoffmann-Axthelm: Aktualität als ästhetische Kategorie
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Verfasser*innenangabe:
herausgeg. von Florian Rötzer und Sara Rogenhofer
Jahr:
2015
Verlag:
[München], Boer
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-924963-23-1
2. ISBN:
3-924963-23-1
Beschreibung:
Neudruck der 2. Aufl. 1991, 408 S.
Mediengruppe:
Buch