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Das nazistische Vernichtungsprogramm gegen das jüdische Volk und seine Realisierung an Stätten wie Auschwitz provoziert noch immer die Frage, wie dieses Ereignis von Weltbedeutung zu interpretieren sei. Rolf Zimmermann hat sich dieser Aufgabe gestellt. Er sieht in Auschwitz eine klare Grenzüberschreitung, einen Gattungsbruch, ein Gattungsversagen, einen Riss im moralischen Bild des Menschen, der nicht mehr zu kitten ist, sowie eine Abkehr vom Paradigma des kantischen Gattungstraditionalismus. Der Autor überlegt, welche Konsequenzen für Moral und Politik aus dem furchtbaren Geschehen von Auschwitz zu ziehen seien und wie eine derartige Barbarei durch die Politik künftig verhindert werden könnte. Nach langwierigen Untersuchungen und Erörterungen kommt er zu der Einsicht, dass es vor allem der Sozialwissenschaft obliegt, empirisch fundierte Resultate für die moralische und politische Urteilsbildung von autonomen Menschen bereitzustellen.