Sprung ins kalte Wasser Für psychotherapeutische Berufseinsteiger*innen bedeuten die ersten Tage in der Klinik Überforderung: komplexe Aufgaben, hohe Erwartungen, ungekannte institutionelle Strukturen. Dieser Leitfaden hilft im klinischen Jahr, die im Studium erarbeiteten Kenntnisse über Störungen und ihre Behandlung zu aktivieren und auf die eigenen Kompetenzen zu vertrauen. Kann ich meiner wahnhaften Patientin Urlaub zu Hause gewähren? Wie verhalte ich mich, wenn mein Patient mich zu jung findet? Meine Patientin möchte ihre Medikamente nicht nehmen, und nun? Menschen müssen versorgt, Abläufe gelernt und Entscheidungen getroffen werden ¿ und das in kurzer Zeit. Mit konkreten Informationen über das System Klinik mit seinen formalen Anforderungen, über die Arbeit in Einzel- und Gruppensitzungen sowie mit Angehörigen bereitet das Buch auf den Klinikalltag vor und überträgt so theoretisches Wissen in die Praxis. Beispiele und Übungen unterstützen, eine eigene Haltung auszudifferenzieren.
INHALT
Abkürzungsliste 10
Einführung 11
Wer macht was in der Klinik? 13
Die Klinik 13
Organigramm des Krankenhauses 14
Die rechtliche Stellung von Berufseinsteigern in der Klinik 16
Stationen, Tagesklinik und PIA 17
Die Berufsgruppen 20
Teamarbeit und die eigene Rolle im Team 24
Ihr Klinikalltag als Psychotherapeutin 28
Morgenrunde 28
Stationsbesprechung 29
Visiten 30
Übergaben und Teambesprechungen 31
Vorgespräche 32
Aufnahme 32
Bezugstherapie 34
Einzelgespräche und Entlassungsplanung 35
Dokumentation 36
Arztbriefe und Epikrisen 38
Diagnostik 39
Therapeutische Haltung und Beziehungsgestaltung 45
Was ist diese therapeutische Haltung nun ganz genau? 45
Wie stelle ich eine gelungene Therapiebeziehung her? 49
Das therapeutische Einzelgespräch 54
Inhalte 54
Der erste Kontakt 57
Setting 58
Entlassungsplanung 59
Abschied 62
Grenzen psychotherapeutischer Strategien 63
Fallbeispiele für prägnante Situationen 65
Die therapeutische Gruppenarbeit 71
Die Gruppe in der Gruppe in der Gruppe ... 71
Gruppentherapie oder doch lieber Eisbaden? 72
Wirkfaktoren in der Gruppentherapie 75
Die Rolle des Gruppenleiters 77
Formen der Gruppentherapie 82
Fallbeispiele schwieriger Gruppensituationen 94
Die Angehörigen 102
Das Mobile Familie 102
Über die Störung sprechen 104
Konflikte 106
Die Fragen der Angehörigen 107
Beziehungen entlasten und Distanz schaffen 1110
Ressourcen und Netzwerke aktivieren 112
Die Kinder der Betroffenen 112
Suizidalität 118
Suizidalität thematisieren 118
Modelle der Suizidalität 120
Intervention 222
Burn-out-Prophylaxe 130
Kultursensibles Arbeiten 132
Die persönliche Kultur kennenlernen 132
Psychische Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund 133
Interkulturelle Kompetenz 134
Umgang mit Sprach- und Kulturmittlerinnen 136
Weitere besondere Situationen im Klinikalltag 139
Nähe und Distanz 139
Massive soziale Probleme 145
Interaktionell herausfordernde Situationen 146
Substanzstörungen 153
Aggression 155
Regelverstöße aller Art 157
Jenseits der Klinik - gemeindepsychiatrische Zusammenarbeit 160
Weichenstellung für die Entlassung 160
Grundsätzliches zur ambulanten Versorgung 165
Die Sozialgesetzbücher 166
Gemeindepsychiatrie 167
Ärztliche bzw. somatische Versorgung 169
Pflegeleistungen 170
(Psycho-)Therapieangebote 170
Beratungsangebote 172
Selbsthilfe 172
Rechtliche Betreuung 174
Mobile Unterstützung zum selbstbestimmten Wohnen 174
Arbeitsrehabilitation 176
Ethischer und rechtlicher Rahmen 179
Von der Anstalt zur Klinik: Ein bisschen Psychiatriegeschichte 179
Allgemeine Prinzipien der Medizinethik 181
Autonomie vs. Fürsorge: Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie 183
Zwangsunterbringung und -behandlung: Was ist erlaubt? 187
Schweigepflicht 189
Kindeswohlgefährdung 192
Fallbeispiele für ethisch schwierige Situationen 194
Was Sie für sich selbst tun können 197
Die tägliche Ausnahmesituation 197
Machen Sie sich klar: »Worauf hab ich mich da eingelassen?« 198
Neue Rolle und gleichzeitig authentisch bleiben?! 200
Psychohygiene und Selbstfürsorge 202
Dank 214
Literatur 215