Verlagstext:
Hannibal Lecter, der Joker und Co. - warum fühlen wir uns von bestimmten bösen Figuren in Narrativen nicht nur abgestoßen, sondern gleichsam fasziniert und angezogen? Und wie lassen sich diese Wahrnehmungen in den Kontext gängiger Rezeptionstheorien einordnen?
Sabrina Eisele zeigt in dichten Analysen von entgrenzten Figuren, dass sich eine gleichzeitige Wahrnehmung von Anziehung und Abstoßung unter Zuhilfenahme einer aus dem Spiel kommenden "ludischen Fiktionalität" beschreiben lässt. Eine Erweiterung erfährt das Konzept der entgrenzten Figur schließlich durch die Analyse der Tanzperformance "Angoloscuro" von William Forsythe.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Danksagung 9
1Einleitung 11
2Methodische Vorüberlegungen 19
2.1 Zum Begriff "Figur" 19
2.2 Zum Begriff des Narrativen 27
2.3 Zu den Wahrnemungskonzepten (Medien- und Fiktionsbegriff) 34
2.3.1 Das Mediale und das Medienangebot 36
2.3.2 Zum Begriff "Fiktionalität" 40
2.4 Begründung des Untersuchungskorpus 44
3Der Typus der entgrenzten Figur 47
3.1 Das fiktive "Böse" am Typus der entgrenzten Figur 49
3.1.1 Das "Böse" als strukturelle Kategorie 52
3.1.2 Das "Böse" an den entgrenzten Figuren 56
3.2 Merkmale entgrenzter Figuren 64
3.2.1 Zwischenfigur in einer bestehenden antagonistischen Konfliktstruktur 65
3.2.2 Gestus der Selbstermächtigung 72
3.2.3 Figur ohne motivierende Vorgeschichte 76
3.2.4 Aspekt der Entgrenzung 86
3.3 Verbindungslinien zu vergleichbaren Figuren: Trickster und Souveräne 91
3.4 Besonderer Modus der Wahrnehmung dieses Figurentypus 102
4Spiel im fiktionalen Kontext 109
4.1 Der Spielbegriff nach Johan Huizinga 111
4.2 Forschungsüberblick: Spiel und narrative Medienangebote 116
4.2.1 Ludologie vsNarratologie 116
4.2.2 Übertragung des Spielbegriffs auf narrative Medienangebote 123
4.2.3 Fiktionalität als Übereinstimmung und Unterschied 148
4.3 Fiktionalität im Spiel 151
4.4 Das Modell der ludischen Fiktionalität 163
5Die Bivalenz in der Präsentation entgrenzter Figuren 167
5.1 Reichweite konventionalisierter Theorieansätze zur Rezipientenbeteiligung 168
5.1.1 Immersion 168
5.1.2 Parasoziale Interaktion, Einfühlung/Empathie, Identifikation 171
5.1.3 Theorieansätze zur Bewertung von fiktiven Figuren 181
5.1.4 Blinde Flecken konventionalisierter Beteiligungsansätze 183
5.2 Unbestimmtheitsstellen in der Rezeption und ludische Fiktionalität 185
5.3 Bivalente Figurenpräsentation: Lecter, Joker und Murata 193
5.3.1 Lecter und die Aufhebung der Differenz zwischen Innen und Außen 194
5.3.2 Joker und die Aufhebung der Anwesenheit und Abwesenheit 202
5.3.3 Murata und die Auftebung der Differenz zwischen Materialität und Referentialität 208
5.3.4 Aufhebung der Differenz zwischen Nähe und Distanz 214
5.4 Forsythes Tanzperformance Angoloscuro als Figuration der Entgrenzung 215
5.4.1 Von der entgrenzten Figur zur Figuration der Entgrenzung 217
5.4.2 Thematisierung des Wechselspiels von narrativen und spielhaften Momenten 222
5.4.3 Ludische Fiktionalität und Momente des Kopräsenz 232
6Fazit 235
Quellenverzeichnis 241
Filme 241
Inszenierungen 241
Literatur 241
Onlinequellen 265