Verlagstext:
Manfred Stock untersucht die soziale Konstruktion von Beschäftigung in der Moderne in einer theorievergleichenden Perspektive. Er bezieht die Gesellschaftstheorien von Marx, Weber, Durkheim und Parsons auf die aktuelle Debatte, die in der Arbeits- und Industriesoziologie, der Berufs- und Professionssoziologie sowie in der Organisationssoziologie geführt wird. Zentral ist dabei die Frage, ob in der gegenwärtigen Phase der Moderne die Rolle des Professionellen gegenüber der des Arbeiters und der des Unternehmers strukturell an Bedeutung - im Sinne einer Professionalisierung der Arbeit - gewinnt.
Aus dem Inhalt:
Zur sozialen Konstruktion von Beschäftigungsrollen - Die Theorien von Marx, Weber, Durkheim und Parsons vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte - Produktion und Reproduktion - Beschäftigungsrollen und kapitalistische Produktionsweise: Karl Marx - Rationalität als kulturelle Konstruktion - Berufsverbände und die Erzeugung normativer Standards der Kooperation: Emile Durkheim - Normative Integration und Professionalisierung: Talcott Parsons u.a.
/ AUS DEM INHALT: / / / IProlog: Zur sozialen Konstruktion von Beschäftigungsrollen -
die Theorien von Marx, Weber, Durkheim und Parsons
vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte 11
1Arbeiter, Unternehmer und Professioneller als grundlegende
Beschäftigungsrollen in der Moderne 13
2Job und Beruf als Formen der Rollenkonstruktion von
Beschäftigung 30
IIProduktion und Reproduktion - Beschäftigungsrollen und
kapitalistische Produktionsweise: Karl Marx 39
1Vorbemerkung 41
2Der reproduktionstheoretische Zugang 41
2.1 Produktion als methodologische Prämisse 42
2.2 Universelle Produktion 43
2.3 Besondere Weisen der Produktion und die Differenz von
materieller und geistiger Produktion 43
2.4 Arbeitsprozess 44
2.5 Gesellschaftliche Reproduktion 49
2.6 Reproduktion der kapitalistischen Produktionsweise 53
3Beschäftigungsrollen als Konstrukte der Reproduktion der
kapitalistischen Produktionsweise 63
3.1 Rollendifferenzierung von "citoyen" und "bourgeois" und der
normative Maßstab "universeller Emanzipation" 64
3.2 Beschäftigungsrollen unter dem Gesichtspunkt der Produktion
und Reproduktion des individuellen industriellen Kapitals -
die Rollen von Kapitalist und Lohnarbeiter im Zusammenhang
von Betrieb und Markt 71
3.2.1 Warenform der Arbeitskraft/Kopplung von Kapitalreproduktion
und Bildung 72
Inhalt
3.2.2 Lohnarbeiter und formelle Subsumtion/Kopplung von
Kapitalreproduktion und Politik, Recht 82
3.2.3 Lohnarbeiter und reelle Subsumtion/Kopplung von
Kapitalreproduktion und Wissenschaft (I) 91
3.2.4 Der Kapitalist als "personifiziertes Kapital" 124
3.2.5 Der Kapitalist als "willenloser" Innovator / Kopplung von
Kapitalreproduktion und Wissenschaft (II) 127
3.2.6 Der Kapitalist zwischen Rationalität und Anarchie 140
3.2.7 Rollendifferenzierung: Kapitalist als Anwender und
Eigentümer von Kapital 148
3.2.8 Kapitalist und protestantische Ethik / Kopplung von
Kapitalreproduktion und Religion 158
3.3 Beschäftigungsrollen unter dem Gesichtspunkt der Reproduktion
des gesellschaftlichen Gesamtkapitals - Kapitalist und Lohnarbeiter
als Konstrukte der Klassenstruktur 162
3.4 Professionelle Rollen und Reproduktion der
kapitalistischen Produktionsweise 165
3.4.1 Subsumtion professioneller Rollen unter das Kapitalverhältnis 167
3.4.2 Professionelle Rollen jenseits des Kapitalverhältnisses 174
IIIRationalität als kulturelle Konstruktion - Berufsethik und die
normativen Standards bürokratischer Organisation: Max Weber 181
1Vorbemerkung: Marxsche Reproduktionstheorie und Webers Theorie
des okzidentalen Rationalismus 183
2Methodologische Grundlagen der Soziologie Webers 185
3Beruf als normatives Konstrukt der okzidentalen Kultur:
"Berufsethik" 193
3.1 Konsumtive Momente des modernen Berufsmenschentums 193
3.1.1 Von der Gestalt des Produktes zur Gestalt einer "rationalen
Vollzugsweise" 193
3.1.2 Methodische Systematisierung der Lebensführung
als ethische Norm 195
3.1.3 Umgestaltung statt Anpassung 197
3.1.4 Vertrauen und wechselseitige Anerkennung 197
3.1.5 Individualismus und Vergesellschaftung 198
3.1.6 Universalismus, Berufsgliederung und Aufstiegsorientierung 199
3.1.7 Beruf als "absoluter Selbstzweck" 200
3.1.8 Formale Kompetenz als Qualifikationstypus 202
3.2 Säkulare Institutionalisierung der modernen Berufsethik 205
3.2.1 "Auflösung" der Ethik in "reinen Utilitarismus"? 207
3.2.2 Institutionalisierung eines Legitimitätsglaubens im Hinblick
auf Rationalitäts- und Ordnungsprinzipien des modernen
Kapitalismus 211
3.2.3 Institutionalisierung säkularisierter Normen beruflichen
Handelns als "Residuum der Vergangenheit" 218
4"Gesonderter Beruf als Rollenkonstrukt 222
4.1 Beruf als Adresse einer Stelle 222
4.2 Beruf als Adresse von Personen 223
4.3 Relation zwischen Stellen- und Personaladressierung 223
5Rolle des Arbeiters 229
6Rolle des Unternehmers 236
IVBerufsverbände und die Erzeugung normativer Standards
der Kooperation: Emil Durkheim 247
1Vorbemerkung 249
2Utilitarismuskritik und normative Standards der Kooperation 251
3Erzeugung von Normen angemessener Kooperation durch
Berufsverbände 255
VNormative Integration und Professionalisierung:
Talcott Parsons 261
1Vorbemerkung: Zur Stellung der Professionstheorie in der
Soziologie Parsons 263
2Bürokratisches Rollenmodell von Beschäftigung als Inbegriff von
Modernität? - Parsons' Kritik an Weber 268
3Analyse der Beschäftigungsrollen anhand der "pattern variables" 272
3.1 Beschäftigungsrollen als Form der Institutionalisierung
normativer Muster 272
3.2 Die grundbegriffliche Ausarbeitung der "pattern variables" 276
3.3 Wissenschaft - Professionen - Rationalisierung 284
Inhalt
4Analyse der Beschäftigungsrollen anhand des AGIL-Schemas 291
4.1 Vier-Funktionen-Schema, allgemeines Handlungssystem und
Gesellschaft 292
4.2 Beschäftigungsrollen im Zusammenhang von institutioneller
Struktur und funktionaler Differenzierung der Wirtschaft 296
4.2.1 Wirtschaft als Subsystem der Gesellschaft 297
4.2.2 Beschäftigungsrollen und Institutionen 301
4.2.3 Beschäftigungsrollen und funktionale Differenzierung 304
4.2.4 Rollentrennung von "ownership" und "control" - der
"occupational manager" als Schlüsselfigur der modernen
Wirtschaft 308
4.2.5 Die Form der Kooperation zwischen Managern und
Professionellen im Unternehmen 312
4.3 Erzeugung und Verbreitung des professionellen Normenmusters:
"The American University" 315
4.3.1 Universität und kognitiver Komplex als Interpenetrationszone
zwischen kulturellem System und Treuhandsystem der
Gesellschaft 316
4.3.2 Klassifikation professioneller Rollen
anhand des AGIL-Schemas 320
4.3.3 Klinischer Fokus und Klientenorientierung des
Professionellen 323
4.3.4 Professionelle Rollen und "applied interchanges" der
Universität 327
5Normative Orientierung und faktische Probleme professionellen
Handelns 331
5.1 Permissivität 333
5.2 Charisma 335
5.3 Rationalität - Irrationalität 335
6"Pattern variables" in bürokratischer und professioneller
Auslegung 337
7Beschäftigungsrollen und Modernisierung 340
8Empirische Befunde zur faktischen Autorität professioneller
Normen in Arbeitsorganisationen 344
VIEpilog: Reproduktion und Kopplung 351
1Organisationsinterne und -externe Gesichtspunkte der sozialen
Konstruktion von Beschäftigung bei Marx, Weber, Durkheim
und Parsons 353
2Beruf als Einrichtung der strukturellen Kopplung zwischen
Wirtschaft und Erziehung 360
2.1 Wirtschaft und Erziehung als Funktionssysteme 362
2.2 Wirtschaft und Wirtschaftsorganisationen 366
2.3 Entscheidungsprämissen in Wirtschaftsorganisationen 369
2.3.1 Entscheidbare Entscheidungsprämissen in Organisationen -
das Konstrukt der Stelle 369
2.3.2 Unentscheidbare PLntscheidungsprämissen in Organisationen 371
2.4 Resonanz der Schemata qualifikationsbezogener Personenklassifikation
in Wirtschaftsorganisationen 373
Literatur 381