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Feindbild Russland

Geschichte einer Dämonisierung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hofbauer, Hannes
Verfasser*innenangabe: Hannes Hofbauer
Jahr: 2022
Verlag: Wien, Promedia
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GE.EOS Hofb / College 2d - Geschichte Status: Entliehen Frist: 04.11.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Die Typisierung „des“ Russen mit allerlei negativen Adjektiven beherrscht aufs Neue die Schlagzeilen deutschsprachiger Medien. Der dabei verwendete Singular ist ein untrügliches Zeichen für Distanz, Abscheu, Hass. Die meinungsbildenden Kräfte im Westen, so lehrt uns die Zeitgeschichte, freundeten sich mit Russland und seinen Führern nur in der Phase der Zerstörung der Sowjetunion an. Schon kurz darauf schlug die Freude über das Ende der kommunistischen Epoche in Skepsis um. Das alte Feindbild entstand neu.
 
 
Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg herrscht im Westen wieder eine russophobe Grundstimmung. Washington und Brüssel erlassen Einreiseverbote gegen Diplomaten, verhängen Sanktionen, sperren Konten, schließen Russland aus internationalen Gremien aus, boykottieren sportliche Großereignisse und mobben „Russlandversteher“ in den eigenen Reihen. Ein Stellvertreterkrieg in der Ukraine verfestigt das gegenseitige Misstrauen.
 
 
Hannes Hofbauer verfolgt das Phänomen der Russophobie zurück bis ins 15. Jahrhundert, als der Zar im Zuge der kriegerischen Reichsbildung gegen Nordwesten zog. Es ging um Herrschaft, Konkurrenz und Meereszugang. Der Kampf um reale wirtschaftliche und (geo)politische Macht wurde auch damals schon ideologisch begleitet: Der Russe galt seinen Gegnern als asiatisch, ungläubig, schmutzig und kriecherisch, Stereotypen, die sich über Jahrhunderte erhalten haben.
 
 
Das Feindbild-Paradigma zieht sich wie ein roter Faden durch die Rezeption Russlands im Westen. Aktuell reagiert diese empört auf die Politik des Kreml, der mit der Machtübernahme Wladimir Putins innenpolitisch auf Konsolidierung und außenpolitisch auf Selbständigkeit setzt. Die Wegmarken der neuen Feindschaft sind zahlreich. Sie reichen vom Krieg der NATO gegen Jugoslawien (1999) über die Verhaftung des Oligarchen Michail Chodorkowski (2003) und die Osterweiterung der NATO, den mit US- und EU-Geldern unterstützten „Farbrevolutionen“ bis zum Krieg um die georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien (2008) und hinterlassen die bislang tiefste Kluft im Kampf um die Ukraine (2015), die am überwunden geglaubten West-Ost-Konflikt auseinander gebrochen ist.
 
 
„Feindbild Russland“ erzählt die Beziehungsgeschichte des Westens mit Russland und spürt den wirtschaftlichen und geopolitischen Grundlagen der Russophobie nach. (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
Vorwort
Russische Reichsbildung
Länder sammeln
Das Russlandbild im Westen
Überdehnte Expansion
»Kaiser aller Reußen/Russen«
Eurasisches Herzland
Napoleons großer Feldzug
Allianz gegen Rusland: Vom Krimkrieg zum deutschrussischen Zerwürfnis
Befreier oder Barbaren¿
Konträre Russenbilder im 19. Jahrhundert
Von den Liberalen gehasst,von den Reaktionären verehrt
Aufruf zum Krieg gegen die Barbaren
Im Krieg gegen Russland (1914-1945)
Von der britischen »Heartlandt« Theorie zur deutschen Kriegserklärung
Die Ukraine zwischen den Fronten
Vom »Drang nach Osten« zum »Volk ohne Raum«
Deutsche Großraumpläne
Vom heißen zum Kalten Krieg (1945-1991)
Von Bretton Woods zum Containment
Schwierige Zeiten für US-Hegemonie: die 1970er Jahre
Amerikanische Mission unter antikommunistischer Flagge,
Waffen in Stellung bringen
Moskau tappt in die Falle: Afghanistan
Keynesianismus auf Amerikanisch
Moskau bankrott
Auf die Knie! Die Ära Jelzin (1991-1999)
Das Ende der Sowjetunion
Von der IWF-gesteuerten Schocktherapie
... zum militärischen Vormarsch der NATO
Jelzin'sche Nachwehen
Stabilisierung in Moskau (2000-2012)
Konsolidierung der Macht
Administrative Re-Zentralisierung
Ökonomische Integrationsversuche
Der starke Staat
Das Ende der Entspannung
Das georgische Abenteuer
Soft Power: das Konzept »Farbrevolution«
Den Anfang macht die Bundesrepublik
Zilvilgesellschaftliches Intervenieren
Das Geld kommt aus dem Westen
An Russlands Grenzen
Wer revoltiert?
Proteste in Russland
Moskau ist gewarnt
Kampf um die Ukraine
Die Europasche Union prescht vor: das Assoziierungsabkommen 2013
Vom Majdan zum Bürgerkrieg
Die Ukraine zerfällt- die Krim wird bzw. bleibt russisch
Massaker in Odessa und Repression in Kiew
Krieg im Donbass
Die Volksrepubliken
Aus Fronten werden Grenzen
Vom tinsatz gegen »Terroristen« zum Stellvertreterkrieg gegen Russland
Bringt Minsk II den Frieden?
Wirtschaftlich am Ende
Sanktionsregime gegen Moskau
Prophylaxe gegen den Anschluss der Krim
Von Personensanktionen zum Wirtschaftskrieg
Olympia-Boykott
Mobbing und Russen-Bashing¿
Sanktions- und Embargofolgen für den Westen
Moskau reagiert
Die große Schlacht um Öl und Gas
Zäsuren westlicher Russophobie (ab 1999)
Gegen Putin, die Inkarnation des Bösen
Russland eindämmen
Medienmeute losgelassen
»Medizinische Diagnose« statt politischer Analyse
Feind-Freund-Wahrnehmung
Die Putin-Versteher
RussIand-Deutung: national, etatistisch, eurasisch
Literaturverzeichnis

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hofbauer, Hannes
Verfasser*innenangabe: Hannes Hofbauer
Jahr: 2022
Verlag: Wien, Promedia
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.EOS
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ISBN: 978-3-85371-401-0
2. ISBN: 3-85371-401-3
Beschreibung: 6., unveränderte Auflage, 303 Seiten
Schlagwörter: Feindbild, Geopolitik, Geschichte 1480-2015, Russland, Stereotyp, Ursache, Wirtschaft, Beziehung, Westliche Welt, Economy (eng), Sozialstereotyp, Stereotypen, Ursachen, Wirtschaftsleben, Ökonomie <Wirtschaft>, Beziehungen, Wechselbeziehung, Westen, Westliche Staaten
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 296-303
Mediengruppe: Buch