Ererbte seelische Wunden sind in der Psychotherapie behandelbar und heilbar. Das erste systematische Behandlungskonzept erklärt, wie Traumata an nachfolgende Generationen weitergegeben werden und wie Patienten sich davon befreien können. Können traumatische Erlebnisse der Eltern oder Großeltern auf die folgenden Generationen weiterwirken? Was dem Erfahrungswissen vieler Menschen entspricht, belegen nun auch aktuelle Forschungen zur Stressverarbeitung und Epigenetik zweifelsfrei.
Die Autorin, Ärztin und Traumatherapeutin, beschäftigt sich seit zehn Jahren wissenschaftlich und therapeutisch mit der Frage, wie seelische Wunden vererbt werden und, vor allem, wie diese Wunden heilbar sind. Mit ihrem Buch liegt nun der erste systematische Behandlungsansatz der Therapie transgenerationaler Traumata vor.
An ausführlichen Fallgeschichten werden die einzelnen Schritte transparent und nachvollziehbar erläutert und auch vermittelt, wie die Interventionen in die gesamte Therapieplanung eingebettet werden.
Dieses Buch richtet sich an: - PsychotherapeutInnen aller Schulen - TraumatherapeutInnen - Betroffene
Was macht »Ererbte Wunden heilen« besonders? In den letzten Jahren sind zahlreiche Bücher über Kriegsenkel und weitergegebene Traumata erschienen. Das große Interesse an diesen Veröffentlichungen zeigt, wie viele Betroffene es gibt. Nicht nur Kriegstraumata, jede unverarbeitete Wunde kann an die nächste Generation vererbt werden. / Ein kleines Beispiel: Frau Karlson sah sich zu ihrer eigenen Irritation außerstande, verdorbenes Essen wegzuwerfen. Durch die therapeutische Zusammenarbeit ließ sich ein Zusammenhang dazu herstellen, dass ihr Vater den deutschen Hungerwinter 1946/1947 als 7-Jähriger nur knapp überlebt hatte. Nach der Verarbeitung des Traumas ihres verinnerlichten Vaters war sie in der Lage, verdorbene Lebensmittel zu entsorgen.
Katharina Drexler weiß nicht nur als Fachfrau, von was sie spricht. Als Tochter eines in der Sprache der Nationalsozialisten: »Halbjuden«, der seine eigene Erschießung überlebt hatte, trug sie selbst jahrzehntelang eine ererbte Wunde in sich. Analog zu Pionieren der Medizin konnte sie dadurch die von ihr entwickelte Methode im Selbstversuch überprüfen. Seit über 10 Jahren hält sie im deutschsprachigen Raum Seminare und Vorträge zu dem Thema.
»Ererbte Wunden heilen« ist das erste Buch, in dem ein systematischer Behandlungsansatz vorstellt wird. Die einzelnen Behandlungsschritte können anhand ausführlicher Falldarstellungen leicht nachvollzogen werden.
Inhalt
Vorwort.................................................................................. 9
1 Wer hat dieses Buch geschrieben?................................ 11
2 Ererbte Wunden - was wir bislang wissen.................. 16
2.1 Bisherige Auseinandersetzung mit dem Thema............. 16
2.2 Wie können wir uns eine Übertragung traumatischer
Wunden von einer Generation auf die nächste
vorstellen und erklären?.................................................... 18
2.2.1 Bedeutung der Interaktion.................................... 18
2.2.2 Neurobiologische Erkenntnisse............................ 20
2.2.3 Epigenetik................................................................ 21
3 Charakteristika übertragener Traumata....................... 28
4 Vorstellung des von mir entwickelten
therapeutischen Vorgehens................................................. 31
5 Einbindung der Verarbeitung ererbter Wunden
in die Therapieplanung...................................................... 40
6 Ererbte Trauer................................................................. 44
7 Von Hilflosigkeit zu Kraft ...............................................61
8 Tante Lisas Opfer ...............................................76
9 Ein ererbtes Lebensgefühl ............................................... 89
10 Im Schützengraben............................................................... 104
11 Ein harter Brocken................................................................ 118
12 Eine ererbte Selbstüberzeugung........................................ 136
13 Herausforderungen............................................................... 153
Dank...............................................................................................156
Literatur 157