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Handbuch Rituelle Gewalt

erkennen - Hilfe für Betroffene - interdisziplinäre Kooperation
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Verfasser*innenangabe: Claudia Fliß & Claudia Igney (Hrsg.)
Jahr: 2016
Verlag: Lengerich ; Berlin ; Bremen ; Miami, Fla. ; Riga ; Viernheim ; Wien ; Zagreb, Pabst Science Publ.
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HKA Handbuch / College 3f - Psychologie / Regal 334 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

"Nur mit dem Wunsch nach Freiheit, zusammen mit Mut und Kraft kann der Sprung aus den tiefen Abgründen Ritueller Gewalt in ein freies und selbstbestimmtes Leben gelingen. Dieser ""Sprung"" ist in der Praxis ein Weg aus vielen kleinen Schritten, der sich nur in einer ausreichend vertrauensvollen Beziehung der AussteigerIn mit einem Helfernetzwerk aus verschiedenen Professionen und FreundInnen/PartnerInnen umsetzen lässt. AutorInnen aus verschiedenen Professionen/Arbeitsbereichen und Betroffene ermöglichen mit ihren Beiträgen in diesem Buch vielfältige Blickwinkel auf fachliche, politische und menschliche Dimensionen Ritueller Gewalt. Sie zeigen die Schwierigkeiten und die trotzdem vorhandenen Chancen auf, die sich beim Ausstieg aus diesen destruktiven Gewaltstrukturen und bei der Verarbeitung der körperlichen und seelischen Folgen zeigen." aerzteblatt
 
"Das Handbuch beschreibt eine erschreckende Parallelwelt der Unmenschlichkeit. Hier werden Kinder systematisch abgerichtet und gefoltert, für die Zwecke der Täter passgenau gequält - um auf einem sadistischen Markt Höchstpreise zu erzielen. Das Buch beleuchtet alle denkbaren Aspekte, aus verschiedenen Disziplinen, von innen und von außen, ohne Sensationshascherei.
Der erste Teil widmet sich Strukturen und Methoden. Deutlich wird vor allem: Obwohl Belege von unterschiedlichen Patientinnen für das Vorhandensein extremer und organisierter Gewalt vorliegen, scheint immer noch ein Glaubenskrieg geführt zu werden. Das wundert nicht, betrachtet man die bis heute bestehenden Kontroversen um die dissoziative Identitätsstörung.
Verdienstvoll, dass die beiden Herausgeberinnen Betroffene zu Wort kommen lassen. Sie berichten, was unter Programmierung zu verstehen ist oder was rituelle Gewalt durch die Zuschreibung von Schuld an die Opfer anrichtet. Vielfältig thematisieren die verschiedenen Autoren Fragen von Macht und Ohnmacht, dissoziativer Identität, und beschreiben den Kenntnisstand zur systematischen Abrichtung von Kindern in Deutschland.
Weiter befasst sich das Buch mit dem Einstieg und dem Ausstieg aus rituellen Zusammenhängen: Wie viel Selbstbestimmung gibt es unter solchen Umständen? Wie kann man wieder herausfinden, und welche Konsequenzen hat die Unterstützung für die Helfer? Zudem informiert das Handbuch über psychosoziale und medizinische Hilfen und erläutert eindrücklich die Folgen, die es zu behandeln gilt. Erste Erfahrungen aus Wohngruppen sowie ambulanter und stationärer Therapie und eine ganzheitliche Betrachtung des Heilungsprozesses ergänzen diesen Teil.
Das Kapitel "rechtliche Hilfen" drückt sich nicht um die Frage aussagepsychologischer Begutachtung - ein immer noch heikles und leider nicht allzu erfolgreiches Thema. Es wird deutlich, wie sehr strafprozessliche Anforderungen und eine dissoziative Identität auseinanderklaffen.
Der letzte Teil des Buches widmet sich der wichtigen Frage der Vernetzung zwischen den Disziplinen der Helfer. Es geht auch um das Zulassen von eigener Verletzlichkeit: Klientinnen brauchen keine Superfrauen als Therapeutinnen, sondern erreichbare und berührbare fachkompetente Menschen, die sich selbst auch um Unterstützung ihres Tuns bemühen.
Das Handbuch befreit die rituelle Gewalt vom Nimbus des Satanismus. Den gibt es auch, aber er definiert nicht das gesamte Feld. Dem Buch gelingt es, auch dem vielleicht Ungläubigen aufzuzeigen, dass rituelle Gewalt mitten unter uns existiert. Es wird erschreckend wirklich. Nur so kann gelingen, was nottut: Den Betroffenen von ritueller Gewalt, zu einem großen Teil Frauen, die Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen. Es gibt mittlerweile viel Literatur zu diesem Thema, aber keine ist so umfänglich, seriös, fundiert und doch lesbar geschrieben."
 
Inhaltsverzeichnis
 
Vorwort der Herausgeberinnen 9
Zur Definition Rituelle Gewalt
Claudia Fliß, Claudia Igney, Rudolf von Bracken 11
 
Teil 1: Rituelle Gewalt - Strukturen und Methoden
1.1 Rituelle Gewalt in unserer Gesellschaft —
ein Phänomen zwischen Entsetzen, Glaubenskrieg und Arbeitsalltag
Claudia Igney 19
1.2 Dissoziative Identitätsstruktur —
Ziel der Konditionierung, Krankheit, Überlebensstrategie?
Ira Bohlen 36
1.3 Traumatisierung und Macht
Jennifer Fliß, Tamara Wiemers 58
1 .4 Stand der Forschung in Deutschland
Claudia Igney 67
1.5 Rituelle Gewalt: Was wir über Gewalt ausübende, ideologische Kulte,
Täter und Täterstrukturen wissen - eine Betrachtung
Thorsten Becker 105
1.6 “Durch meine Schuld” - eine Innensicht.
Rituelle Gewalt durch Mitglieder der christlichen Kirche
Anna Hafer 135
1.7 Systematische Kinder-Abrichtung in Deutschland
Sylvia Schramm 141
1.8 Konditionierung und Programmierung
Baphomet 153
 
Teil 2: Einsteigen? Aussteigen?
2.1 In ein lebendiges Leben hineinwachsen, das geht ohne
Selbstbestimmung nicht ...
Interview mit der Pionierin Monika Veith 171
2.2 Aussteigen - eine Innensicht
Melina 187
2.3 Ausstiegsbegleitung
Claudia Fliß 195
 
Teil 3: Psychosoziale und medizinische Hilfen für Betroffene
3.1 Medizinische Versorgung
Anne Kathrin Ludwig 221
3.2 Spezifische psychische Folgen
Claudia FUß 228
3.3 Ambulante Psychotherapie
Claudia Fliß 261
3.4 Stationäre Therapie
Kornelia Sturz, Micaela Götze, Martina Rudolph, Iris Semsch 295
3.5 Gratwanderungen. Beratungsarbeit mit Betroffenen Ritueller Gewalt
Tanja Rode 318
3.6 Pädagogische Begleitung. Wohngruppen für Frauen mit Psychotraumatisierungen
Gisela Krille, Astrid Jürgensen, Angelika Vogler, Silke Neumann 333
3.7 Eine ganzheitliche Betrachtung des Heilungsprozesses bei Dissoziation
Sabine Gapp-Bauß 349
 
Tel! 4: Rechtliche Hilfen?
4.1 Unglaublich - aber wahr! Rechtliche Aspekte Ritueller Gewalt
Rudolf von Bracken 365
4.2 Rituelle Gewalt - (k)ein Thema für die Polizei?
Rituelle Gewalt unter besonderer Berücksichtigung der
sexuellen Ausbeutung von Kindern
Manfred Paulus 382
4.3 Aussagepsychologische Begutachtung
Helga Erl 392
4.4 „Würdest du dich noch mal so entscheiden?" —
Über Grenzen und Chancen von Strafanzeigen.
Erfahrungen mit polizeilichen Ermittlungen
Eline Malus 413
 
Teil 5: Es geht nur gemeinsam
5.1 Wir leben damit
Statement der bundesweiten Austauschgruppe Betroffener 445
5.2 Interdisziplinäre Vernetzung
Silvia Eilhardt 451
5.3 Vertrauen als ein Fundament des Verständnisses der Welt
Lena Seidl 459
5.4 Die Wurzeln und das Wachstum der Gewalt und welches Kraut dagegen hilft.
Ein Plädoyer für mehr Raum für Verletzlichkeit
Barbara Knorz 466
 
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 505

Details

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Verfasser*innenangabe: Claudia Fliß & Claudia Igney (Hrsg.)
Jahr: 2016
Verlag: Lengerich ; Berlin ; Bremen ; Miami, Fla. ; Riga ; Viernheim ; Wien ; Zagreb, Pabst Science Publ.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HKA
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ISBN: 978-3-89967-644-0
2. ISBN: 3-89967-644-0
Beschreibung: 3. Auflage, 510 Seiten : Diagramme
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, Gewalttätigkeit, Missbrauch, Psychisches Trauma, Psychotherapie, Ritual, Soziale Unterstützung, Abusus, Behandlung / Psychologie, Beiträge, Psychische Traumatisierung, Psychologische Behandlung, Psychosoziale Unterstützung, Psychotrauma, Sammelwerk, Social Support, Sozialer Rückhalt
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Fliß, Claudia; Igney, Claudia
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch