Orientierung für den komplexen Prozess der Traumabehandlung - Neuer Ansatz für die Arbeit mit traumatisierten Patienten - Erläutert das Vorgehen durch Fallbeispiele - Schulen übergreifendes Konzept zur gezielten Vorgehensweise in der Therapie Mit ihrem neuartigen Ansatz zeigt die Autorin, dass die Wiederherstellung der durch Traumata zerstörten Selbst- Strukturen nur in der Beziehung möglich ist. Dabei wird klar, wie diese Beziehung durch den Wiederaufbau eines kohärenten Selbstgefühls therapeutisch gestaltet werden kann. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Techniken zur Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelt, die in der Praxis häufig ohne zugrundeliegendes Behandlungs- und Verlaufskonzept angewendet werden. Diesem eher technik-orientiertem Vorgehen stellt die Autorin eine andere, beziehungsorientierte Sichtweise entgegen. Der Wiederaufbau eines kohärenten Selbstgefühls, das bei traumatischen Erfahrungen verloren geht, geschieht in Stufen. Welche Formen der Intervention auf welcher Stufe der Verarbeitung den Heilungsprozess fördern, wird theoretisch begründet und anhand von Fallbeispielen anschaulich illustriert.
Inhalt
Geleitwort von Heinrich Deserno............................................................... 11
Danksagung.................................................................................................... 13
Einleitung........................................................................................................ 15
TEIL I Wie ist ein Trauma innerseelisch repräsentiert?.......................... 19
1 Wo sind traumatische Erlebnisse im Gedächtnis gespeichert
und wie wird Erinnerung möglich?.................................................... 21
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel.................................... 21
1.1 Gedächtnisarten in der Kognitionspsychologie................................ 23
Implizit-prozedurales Gedächtnis.................................................... 23
Explizit-deklaratives Gedächtnis....................................................... 24
Autobiographisches Gedächtnis....................................................... 25
1.2 In welchem Gedächtnis werden traumatische Erfahrungen gespeichert?..... 25
Traumaerinnerungen im impliziten Gedächtnis.............................. 25
Traumaerinnerungen im explizit-deklarativen Gedächtnis............. 26
Traumaerinnerungen im autobiographischen Gedächtnis............... 27
1.3 Wahrnehmung, Gedächtnisspeicherung und Erinnerung............... 27
1.3.1 Zur Wahrnehmung................................................................. 28
1.3.2 Zur Gedächtnisspeicherung.................................................... 29
1.3.3 Zur Erinnerung....................................................................... 32
Zusammenfassung.................................................................................... 36
2 Wie kann die Repräsentation traumatischer Erfahrungen aus entwicklungspsychologischer Sicht beschrieben werden?................................ 38
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel.................................... 38
2.1 Definitionen...................................................................................... 40
2.2 Die Zeichentheorie von Charles S. Peirce.......................................... 41
Symbolisierungsstufen und semiotische Ebenen............................. 42
Das triadische Modell von Charles S. Peirce...................................... 45
Zur B edeutungszuschreibung traumatischer Erfahrungen............... 46
2.3 Repräsentation und kognitive Entwicklung..................................... 47
2.3.1 Die Bildung von Repräsentanzen nach Jean Piaget................. 49
2.3.2 Entwicklungsstufen der Repräsentanzenbildung und Ausdrucksformen von Erinnerungen an traumatische Erlebnisse..................... 55
2.3.3 Zusammenfassung: Zeichentypen, kognitive Fähigkeiten
und Traumaerinnerung........................................................... 61
2.4 Das Mentalisierungskonzept............................................................. 63
2.4.1 Prämentalistische Modi und Mentalisieren............................ 65
2.4.2 Mentalisieren, kognitive Regulationsstufen und
Traumaverarbeitung................................................................ 67
Zusammenfassung.................................................................................... 71
3 Wie lässt sich die Organisation von Symbolisierungsprozessen beschreiben?...... 75
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel.................................... 75
3.1 Ebenen der symbolischen Organisation nach Anna Aragno............. 76
3.2 Symbolisierungsstufen im Integrationsprozess traumatischer Erfahrungen..... 79
3.3 Das vierdimensionale Symbolisierungsschema von Heinrich Deserno..... 86
Zusammenfassung................................................................................... 90
4 Was braucht Traumaverarbeitung?..................................................... 92
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel.................................... 92
4.1 Die Therapie als »Drittes«.................................................................. 93
4.2 Die Funktion des Therapeuten bzw. der Therapeutin im Prozess
der Repräsentation von Erfahrung.................................................... 94
4.3 Gegenübertragung aus gedächtnispsychologischer und
neurobiologischer Sicht..................................................................... 97
4.4 Gegenübertragung und Symbolisierungsstufen im
Integrationsprozess traumatischer Erfahrungen.............................. 99
4.5 Gegenübertragungswiderstände in der Arbeit mit traumatisierten Patienten... 108
Hilflosigkeit und fehlende Handlungskontrolle.................................108
Angst vor Verschmelzung...................................................................109
Abwehr zur Aufrechterhaltung eines illusorischen Sicherheitsgefühls................... 110
Verleugnung der traumatischen Realität............................................ 111
Abwehr von Scham............................................................................. 111
Eigene Konfliktneigungen können den Umgang mit der
Täter-Opfer-Dynamik erschweren.....................................................112
Zusammenfassung......................................................................................113
Zusammenfassung der Überlegungen von Teil 1........................................ 115
TEIL II Welche Theorien beschreiben, wie Traumatherapie funktioniert? .........119
5 Entwicklung als Konstruktionsprozess ...............................................121
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel..................................... 121
5.1 Aufhebung von Blockaden durch Stufendifferenzierung.................. 122
Behandlungssequenz 1........................................................................123
Behandlungssequenz 2....................................................................... 125
Behandlungssequenz 3....................................................................... 126
5.2 Antinomien und Ausdrucksformen traumatischer Erfahrungen.....128
5.3 Hinweise für die Behandlungstechnik im Umgang mit Widersprüchen........ 130
Antinomie I........................................................................................ 130
Antinomie II....................................................................................... 131
Antinomie III...................................................................................... 132
Zusammenfassung .....................................................................................132
6 Aufhebung von Blockaden durch Lösung von Widersprüchen.........134
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel..................................... 134
6.1 Allgemeines Dialektisches Veränderungsmodell (ADVM) der Psychotherapie...135
6.2 Widersprüche im Trauma-Verarbeitungsprozess und deren
Lösung: Das 5-Punkte-Programm..................................................... 137
6.3 Symbolisierungsstufe und Widerspruch...........................................141
Behandlungssequenz 1....................................................................... 142
Behandlungssequenz 2........................................................................144
Behandlungssequenz 3........................................................................146
6.4 Suche nach einer für die Entwicklung des Patienten förderlichen
Haltung............................................................................................... 149
Behandlungssequenz 1........................................................................149
Behandlungssequenz 2........................................................................150
Behandlungssequenz 3........................................................................152
Zusammenfassung......................................................................................153
7 Welche Bedeutung kommt Phantasien bei der Traumabearbeitung zu?....156
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel..................................... 156
7.1 Zur Funktion von Phantasien............................................................. 157
7.2 Phantasien als Untergruppe mentaler Repräsentationen................... 159
Das Traumakompensatorische Schema..............................................160
Vom pathogenen Faktor zur salutogenetischen Strategie.................. 162
7.3 Differenzierung von Phantasien nach Symbolisierungsstufen........ 164
7.4 Hinweise für die Behandlungstechnik im Umgang mit
Phantasien bei der Traumabearbeitung...............................................165
Zusammenfassung......................................................................................166
Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse von Teil II.................... 167
Zur Repräsentation traumatischer Erfahrungen................................167
Veränderungstheorie.......................................................................... 169
Symbolisierungsstufen und Phantasien: Das Traumakompensatorische Schema..175
TEIL III Mit Hilfe welcher Techniken können traumatische
Erfahrungen verarbeitet werden?................................................................181
8 Verhaltenstherapeutische Methoden zur Traumabearbeitung.........183
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel..................................... 183
8.1 Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie...............................184
8.1.1 Langzeit-Expositionstherapie (PE)........................................... 184
8.1.2 Cognitive ProcessingTherapy (CPT)....................................... 185
8.2 Narrative Expositionstherapie (NET)........................... 191
8.3 EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)............. 196
8.4 Strukturelle Dissoziation nach Nijenhuis, van der Hart und Steele... 199
Zusammenfassung......................................................................................207
9 Psychodynamische Verfahren zur Traumabearbeitung.................... 212
Einleitung und Verstehensziele in diesem Kapitel..................................... 212
9.1 Ego-State-Therapie............................................................................. 213
9.2 PITT (Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie).................... 219
9.3 RPT (Ressourcenbasierte Psychodynamische Therapie
traumabedingter Persönlichkeitsstörungen)..................................... 224
9.4 MPTT (Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie).....234
Zusammenfassung......................................................................................242
Zusammenfassung der Überlegungen von Teil III..................................... 248
Abschließende Stellungnahme und Ausblick.............................................255
Symbolisierungsstufen und deren Ausdruck im Prozess der
Traumaintegration......................................................................................255
Veränderungstheorie..................................................................................259
Differenzierung der in Widerspruch geratenen Symbolisierungsstufen ..259
Dialektische Lösung von Widersprüchen...................................................261
Symbolisieren als Eigenaktivität.................................................................262
Behandlungsziele........................................................................................262
Verzeichnis der Abkürzungen....................................................................... 265
Literatur............................................................................................................266
Die Autorin........................................................................................................272