Wir erleben Umweltzerstörung, Klimaerwärmung und den Verlust von Lebensqualität. Der stetig wachsende Straßenverkehr ist in diesem Prozess ein Motor, der regelmäßig tausende Todesopfer fordert. Daran ändern auch Elektroautos nichts. Carl Waßmuth und Winfried Wolf belegen: An einem Umbau der gesamten Verkehrsorganisation führt kein Weg vorbei. Sie zeigen, dass und wie es anders gehen kann. Im Zentrum stehen das Vermeiden und Verkürzen schädlicher Verkehre. Und das Verlagern auf die klimaschonenden Verkehrsarten: Zufußgehen, Radfahren, Umsteigen auf öffentlichen Nahverkehr und die Schiene. Ihr Manifest legt dar, wie unsere Mobilität von Grund auf anders organisiert werden kann. Es rechnet vor, dass die Ausrichtung auf das Auto wesentlich teurer kommt als eine Verkehrswende. Und es zeigt, dass durch eine solche in der bisherigen Autobranche wesentlich mehr neue Arbeitsplätze entstehen als durch die Abkehr vom Auto entfallen. Reine Utopie? Durchaus nicht, eine Verkehrswende hat vielfach schon heute Mehrheiten in der Bevölkerung. (Verlagstext)
Inhalt
I.
Vorab zum Manifest
Vorbemerkung 9
Die Notwendigkeit einer konsequenten Verkehrswende 10
II.
Verkehrswende - Ein Manifest in 20 Punkten
1. Tempolimit rettet Leben und bringt Entschleunigung 18
2. Die Verkehrsmarktordnung muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden 27
3. Notwendig ist eine Strukturpolitik der kurzen Wege 32
4. Die ersten aller Verkehrsmittel sind die Füße. Das Stiefkind Fußgängerverkehr muss entdeckt und gefördert werden 40
5. Das Potenzial des Radelns ist gewaltig. Der Fahrradverkehr kann verdreifacht werden 49
6. Der Öffentliche Personennahverkehr muss gestärkt und ausgebaut werden 56
7. Das Klimaziel lautet: Öffi-Nulltarif 64
8. Das Rad-Schiene-System bildet eine Einheit. Eine effiziente Nachhaltigkeitsbahn ist eine integrierte Bahn in öffentlichem Eigentum 75
9. Das Schienennetz muss in der Länge und hinsichtlich der Flexibilität wieder in den Zustand gebracht werden, den es bereits einmal gab 84
10. Die Eisenbahn muss als Flächenbahn ausgebaut werden. Das steht in einem Widerspruch zu
Hochgeschwindigkeits strecken und vielen Großprojekten 89
11. Das Schienennetz muss zu 100 Prozent elektrifiziert werden. Fahrverbote für Dieselfahrzeuge? Auch im Schienenverkehr! 95
12. Die Bahnpreise müssen deutlich gesenkt und das System der Mobilitätskarten (B50> BC100)
umfassend ausgebaut werden 102
13. »Einen Tag im Nachtsprung gewinnen«: Der Nachtzugverkehr muss neu aufgenommen und europaweit ausgebaut werden 107
14. Der enorm das Klima schädigende Flugverkehr wird drastisch reduziert - durch Vermeiden,
Verteuern und Verlagern auf die Schiene 113
15. Mobil im ländlichen Raum 125
16. Güterverkehr reduzieren und auf Binnenschiff und Schiene verlagern 137
17. Die Klimafrage ist auch eine soziale Frage. Die Verkehrswende verbessert die Situation von Menschen, die aus verschiedenen Gründen unzureichend mobil sind 146
18. Eine Verkehrswende heißt, die Arbeit der Beschäftigten im Verkehrsbereich wertzuschätzen und die Zahl der Arbeitsplätze dort wesentlich zu erhöhen 153
19. Der Autoverkehr muss drastisch reduziert werden - und damit auch die Zahl der Autos 159
20. Die Fertigung in der Autoindustrie muss auf klimaschonende Produkte konvertiert werden. Dazu ist sie unter demokratische, öffentliche Kontrolle zu stellen 167
III.
Die Verkehrswende durchsetzen
Zu teuer, Arbeitsplatzverlust, keine Mehrheiten? 181
Kurzfassung des Manifests 192
Literatur 196
Infoboxen:
1. Privatisierung des Schienenpersonennahverkehrs 72
2. Autonomes Fahren 122
3. Elektromobilität beschleunigt den Klimawandel 173