Bernhard Grzimek leistete mit diesem Buch einen grundlegenden Beitrag zum Naturschutz. Die Veröffentlichung wurde in alle wichtigen Sprachen übersetzt und lenkte die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf die Gefährdung der afrikanischen Tier- und Pflanzenwelt.Entstehung: In den 1950er Jahren unternahm Grzimek im Rahmen seiner Tätigkeit als Zoodirektor in Frankfurt / Main zahlreiche Reisen ins Ausland. Sein besonderes Interesse galt der afrikanischen Tierwelt und dem ungenügenden Schutz der tierischen Lebensgrundlagen. Diese beschrieb er 1956 in seinem Buch Kein Platz für wilde Tiere, das er kurz darauf gemeinsam mit seinem Sohn Michael verfilmte. Die Gewinne sollten der Verwaltungsbehörde des Nationalparks von Tanganjika für die Ausweitung des Serengeti-Nationalparks zur Verfügung gestellt werden. Das wichtigste Anliegen der damaligen Verwaltung war aber die Zählung des Großtierbestandes und die kartografische Erfassung der Herdenwanderungen durch die Serengeti. Erst dadurch konnte die Grundlage für eine tiergerechte Grenzlegung des Nationalparks geschaffen werden. Grzimek beteiligte sich finanziell und persönlich an dem Projekt – zusammen mit seinem Sohn Michael.
Inhalt: Im Vordergrund steht die leidenschaftliche Beschreibung der Tierwelt der Region. Grzimek erzählt von den faszinierenden Beobachtungen, die durch das berühmte Flugzeug in Zebraoptik (D-ENTE) möglich wurden, aber auch von den Gefahren, die mit dieser Arbeit verbunden waren. Sein Sohn Michael kam während des Projekts bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Im Buch konzentriert sich Grzimek auf die spannende und anschauliche Schilderung des Projektalltags. Er beschreibt, wie Tiere betäubt und markiert wurden, um ihr Wanderverhalten zu beobachten. Die Erkenntnisse waren entscheidend für die Grenzziehung des Parks, die sich an den Wanderungsbewegungen der Tiere und nicht an menschlichen Interessen orientieren sollte.Wirkung: Grzimek und sein Sohn Michael schufen mit ihrem Buch weltweit ein Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit des Naturparadieses Serengeti. Sowohl das Buch als auch der gleichnamige Film (1960 mit einem Oscar als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet) dokumentieren die Schönheit und Schutzwürdigkeit nicht nur einzelner abgetrennter Gebiete Ostafrikas, sondern der Ökosysteme in ihrer Gesamtheit. Grzimek machte deutlich, dass für das Überleben der Tiere nicht nur die Größe, sondern auch die Lage der Schutzzone entscheidend ist. Die Serengeti – zu der heute der Serengeti-Nationalpark, das Ngorongoro-Reservat und verschiedene weitere Schutzgebiete gezählt werden – umfasst etwa 30 000 km2. Innerhalb dieses Areals sind zwei Bereiche zum Weltnaturerbe und zwei weitere zum Biosphärenreservat erklärt worden. M. S.
INHALT
Der Hinflug 11
Im Ngorongoro-Krater 48
Die Löwen der Serengeti 72
Eine deutsche Burg in Afrika 91
Wir zählen die Tiere 126
Zebras werden gelb gefärbt 152
Wir entdecken Wilddiebe 175
Von giftigen Schlangen 194
Tiere fangen mit dem "Wundergewehr" 204
Feldzug gegen Wilddiebe 234
Großwildjäger in Afrika 258
Die Massai, das "auserwählte Volk Gottes" 278
Eine Nacht verirrt im Ngorongoro-Krater 306
Die großen Herden wandern 332
Serengeti darf nicht sterben 354
"Serengeti lebt!" 382
Verfasser*innenangabe:
Bernhard und Michael Grzimek
Jahr:
2001
Verlag:
München, Droemer Knaur
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Systematik:
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ISBN:
3-426-77569-7
Beschreibung:
Vollst. Taschenbuchausg., 383 Seiten : zahlr. Ill., Kt.
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch