Die vorliegende Studie basiert auf einer 15-monatigen Feldforschung (März 1985 - Juli 1986) im Nordosten des Graslandes von Kamerun. Ursprünglich geplant als eine Untersuchung zu Maskenmythen bei den Wiya-Wimbum, verlagerte sich das Interesse schon bald auf das Thema Geschichte. Die Konzentration auf die Geschichtserzählungen der Wiya ging auf den zentralen Stellenwert zurück, den die lokale Bevölkerung der Erinnerung an vergangene Ereignisse selbst beimaß. Gleich zu Beginn meines Aufenthaltes in Ndu insistierten die Wiya immer wieder auf der Notwendigkeit einer Untersuchung der mündlichen Überlieferungen. Nahezu alle Felder gesellschaftlichen Handelns wurden im Rekurs auf Geschichte erklärt und legitimiert, wobei sich die Erzählungen jedoch häufig widersprachen und oft Anlass für zum Teil heftige Auseinandersetzungen gaben. (Aus dem Vorwort)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort | 7
IGeschichte als Thema | 9
Geschichte und Geschichten | 11
Historisch-ethnographische Notizen im Vergleich | 11
Zur theoretischen Einordnung mündlicher Überlieferungen von Geschichte | 18
Das Grasland und die Wiya | 25
Zur Konstruktion von Geschichte in den ethnographischen Schriften über das Grasland | 28
Die Wiya heute und ausgewählte Hauptakteure | 37
Argument und Struktur der Arbeit | 44
IIZur Bedeutung von Geschichte(n) bei der Konstruktion des Königtums | 53
Die Definition von Wimbum und Wiya | 56
Die Geschichte von Ordnung durch Unordnung | 60
Der deutsche Pass | 60
Von der Sorge um die Geschichte(n) während der britischen Kolonialzeit | 62
Eine Geschichte macht Geschichte | 70
IIIEtablierung sozialer Institutionen | 85
Der nwarrong-Bund | 89
Mündliche Überlieferungen | 91
Erläuterungen | 92
Fallbeispiel 1: Fai Ndizforba und der Streit um die Modernisierung der Palastverwaltung | 96
Der shiringong-Bund | 100
Mündliche Überlieferungen | 102
Erläuterungen | 106
Fallbeispiel 2: Zur Dynamik konkurrierender Geschichtsversionen in den Lineages von Fai Nganwenfu und Fai Njiladumbi | 110
IVGeschichten zur Entstehung des Königtums | 123
Zum Verhältnis der ya-Gruppen | 134
Offizielle und inoffizielle Versionen | 136
Analyse | 141
Konstruktion einer Geschichte | 141
Geschichten als Gruppenversionen | 147
Fallbeispiel 3: James Yengong und die Form der indirekten Kritik an der Abschaffung der dogari- Ämter | 150
Fallbeispiel 4: Der Fon und sein Bemühen um öffentliche Anerkennung als moderner Chief | 155
Im Streit um die Macht | 159
Machtergreifung I | 160
Offizielle und inoffizielle Versionen | 161
Erweiterte offizielle Version | 168
Analyse | 170
Konstruktion einer Geschichte | 170
Geschichten als Gruppenversionen | 176
Fallbeispiel 5: Die Herrschaftssymbole des Palastes und die Mittel einer verdeckten Botschaft | 178
Fallbeispiel 6: Simon Dshangs Einsatz bei der Aufklärung des Hexereiskandals an der Government School | 180
Fallbeispiel 7: Der Streit um die Nachfolge von Fai Nganwenfu und der Prestigeverlust seines Titels | 186
Machtergreifung II | 196
Im Widerstreit der Meinungen | 197
Analyse: Geschichte und Geschichten | 203
Das Gesetz von Jirt | 215
Offizielle und inoffizielle Version | 216
Analyse: Erzählung und Diskretion | 224
Fallbeispiel 8: Der Skandal im ngirri-Prinzenbund | 229
Fallbeispiel 9: John Nsame und der kupe-Fisch | 232
VMündliche Überlieferungen der Wiya: Ergebnisse | 245
Geschichten im sozialen Kontext | 245
Das Genre nsung | 250
Nsung und history | 255
Bibliographie | 261
Anhang | 278