Die mongolische Jurte steht für eine Kultur der Mobilität. Zugleich ist sie Ausdruck des Zwangs, sich den natürlichen Kreisläufen anzupassen. Insofern lebt in ihr etwas sehr Starres, Rituelles, Traditionelles. In der industriellen Gesellschaft entwickelt sich dagegen eine Mobilität, die sich von den natürlichen Gegebenheiten unabhängig macht, sich im Prozess der Globalisierung von der Standortgebundenheit löst. Beide Bewegungen laufen - jede für sich - auf Vereinseitigung und Stagnation hinaus: Die eine bleibt in traditionellen Ritualen stecken, die andere verliert sich in Beliebigkeit und permanenter Expansion. In der Begegnung zwischen beidem kann sich eine neue Qualität unserer Entwicklung herausbilden. Die Jurte ist ein Symbol dieser Begegnung.
Wie ist die Jurte entstanden? Für welche Kultur steht sie? Wie kann eine nachhaltige Zukunft jenseits von bindungsloser Modernisierung und romantischer Verklärung aussehen? Was kann der Westen von den mongolischen Nomaden, was können jene von der Industriegesellschaft lernen? - Sieben spannende und kurzweilige Gespräche, die in Ulaanbaatar während des Neujahrsfestes geführt wurden, gehen diesen Fragen nach. Gesprächspartner des Russland- und Asienforschers Kai Ehlers sind die Psychologin und Volkspädagogin Prof. Dr. Dorjpagma Sharav sowie Dr. Ganbold Dagvadorj, leitender Veterinärmediziner an der agrarwissenschaftlichen Universität von Ulaanbaatar. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort von Galsan Tschinag | 7 / Vorwort von ProfDrHans Dieter Knapp | 9 / Zum Geleit: Jurte mit Sonnenkollektor? | 15 / Ankunft | 21 / Einführung | 23
- Haus oder Jurte? | 23
-Jurte - Zentrum des nomadischen Lebens | 31 / Rhythmen des nomadischen Lebens | 35 / 1Gespräch: Wahl des Ortes | 37 / Besuche im Kloster | 43 / 2Gespräch: Dachkranz | 45 / Der zweite Tag des neuen Jahres | 59 / 3Gespräch: Herd | 61 / Erinnerungen | 67 / 4Gespräch: Kinder Tschingis Chans | 69 / Abend in der Jurte | 81 / 5Gespräch: Männerseite, Frauenseite | 83 / Ausfahrt | 91 / 6Gespräch: Gäste | 99 / Milchschnaps für die Götter | 117 / 7Gespräch: Der Altar | 119 / Blick von außen | 125 / 8Perspektiven der Modernisierung | 131
- Rückgriff auf traditionelle Methoden | 131
- Jurte mit Sonnenkollektor | 133
- Chot Ail: Die soziale Initiative ergreifen | 138 / Rückkehr |149/ Eine Jurte in Hamburg | 151 / Mit einem mongolischen Familienalbum auf den Seiten 109-116. / Anhang: / ARückschau aus der Mongolei zur Deutschland-Rundreise im April 2006 von ProfDrDorjpagma Sbarav und DrGanbold Dagvardorj | 161
BProtestbrief zur ökologischen Situation in der Mongolei | 163
CAnalyse der nomadischen Fünf-Tier-Kultur von ProfDrNalgar Erdenetzogt | 175
DMongolische Begriffe und Wendungen | 206
EAnmerkungen | 208
FBiografische Angaben | 217
GVeröffentlichungen des Autors | 218
HDank | 220
Verfasser*innenangabe:
Kai Ehlers
Jahr:
2006
Verlag:
Murnau a. Staffelsee, Mankau
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ISBN:
3-938396-01-6
Beschreibung:
1. Aufl., 220 S. : Ill., Kt.
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Mediengruppe:
Buch