»Freigespielt« erzählt von fast vierzig Jahren weiblichen Fußballsports im geteilten Deutschland. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schicksale der deutschen Fußballfrauen in der ehemaligen DDR und die Geschichte dieser Sportart im gesellschaftlichen Umfeld. Carina S. Linne erörtert in ihrer sporthistorischen Dissertation erstmalig die wechselhafte Historie des DDR-Frauenfußballs von den Anfängen in den 1960er Jahren bis zur Zusammenführung beider Fußballnationen 1990. So entsteht - durch den steten Blick auf die parallele Entwicklung in Westdeutschland - eine deutsch-deutsche Sportgeschichte, inklusive der Wiedervereinigung am Beispiel des Frauenfußballs im geteilten Berlin. Bisher unbekannte Geschichten von Protagonistinnen aus jener Zeit, wie das Spiel einer Ostberliner Auswahlmannschaft vor der Rekordkulisse von 60.000 Zuschauern in Warschau 1976, oder die Versuche eines engagierten Neubrandenburger Trainers, mit einem Westberliner Verein ein Freundschaftsspiel zu organisieren, werden dabei besonders betrachtet. (Verlagstext)
INHALT
AUFWÄRMUNG
Einleitung 7
Untersuchungsgegenstand und Problemstellung 7
Forschungsstand 9
Methodik 15
Aufbau der Arbeit 17
AUFSTELLUNG (1795-1945)
Entwicklung des deutschen Frauensports 19
Die Ausgangslage des weiblichen (Fußball-)Sports zwischen 1795 und 1933 19
Informelles Frauenfußballverbot in der Zeit des Nationalsozialismus 31
Sportpolitische Grundlagen des Frauenfußballs in Ost und West nach 1945 35
ANPFIFF (1950er bis 1970er Jahre)
Frauenfußball in der DDR: mehr als nur Freizeit- und Erholungssport 39
Von den Anfängen im östlichen Mitteldeutschland 39
Reaktion(en) des DFV 50
Allgemeine institutionelle Rahmenbedingungen für die (ballverliebten) Frauen 53
Die spielerische Entwicklung bis zur DDR-Bestenermittlung in der Öffentlichkeit 58
Persönliche Erinnerungen der ersten Fußballerinnen von Ostsee bis Erzgebirge 70
Resümee 98
Zwischen Ressentiments und Durchsetzungsvermögen: Damenfußball in der Bundesrepublik 100
Vom Damenfußball im Ruhrgebiet bis zum Verbot des DFB 100
Der »illegale« Spielbetrieb 104
Spiel frei: der DFB erkennt den Damenfußball offiziell an 111
Die »Deutschen Amateur-Meisterschaften« der Damen ab 1974 116
Die 1970er Jahre im deutsch-deutschen Vergleich 123
HALBZEIT (1980er Jahre)
Im Zeichen der DDR-Bestenermittlung 127
Die Endrundenturniere und ihre veränderten Wettkampfmodi 127
Finanzielle Rahmenbedingungen 129
Die »sportliche« Chronologie der Titelkämpfe 137
DDR-Frauenfußball vielseitig und international 170
Resümee 175
Im Zeichen der DFB-Nationalmannschaft 178
Steigende Mitgliederzahlen, öffentliche Wahrnehmung und Mädchenfußball 178
Zugpferd Nationalmannschaft und professionellere Strukturen 181
Der Gewinn der »Europameisterschaft« und seine Folgen 186
Die 1980er Jahre im deutsch-deutschen Vergleich 190
VERLÄNGERUNG (1989-1991)
Die DFV-Damen-Nationalmannschaft der DDR: nur ein »offizielles« Länderspiel 195
Gründungsphase auf Verbandsebene 195
Sportliche Ziele, Möglichkeiten und Realität 199
Das einzige Länderspiel: 9. Mai 1990 204
Wendezeit: die Transformationsphase des Ost-Frauenfußballs 210
Ausgangslage der beiden deutschen Frauenfußballsysteme 1989/90 210
Übergang in DFB-Strukturen 213
Fazit zur deutschen Frauenfußball-Einheit 223
ABPFIFF
Frauenfußball im geteilten Berlin 228
Die Anfänge 228
1970er Jahre: Duelle, Förderer und Probleme 230
1980er Jahre: dominierende Teams, Titelkämpfe, gefestigte Strukturen 241
Fortan gemeinsam im Berliner Fußball-Verband 246
SPIELANALYSE
Der deutsch-deutsche Frauenfußball im Fokus der Geschlechter 249
1960er Jahre: »Nicht um das Für und Wider!« 251
1970er Jahre: »Steigendes Ansehen des Frauenfußballs« 255
1980er Jahre: »Die Frauen des Königs« 262
Ein Fazit: Gender, Medien und Frauenfußball im geteilten Deutschland 271
AUSLAUFEN
Ergebnisse und Ausblick 274
ANHANG
Abkürzungsverzeichnis 281
Quellen- und Literaturverzeichnis 283
Abbildungsnachweis 313
Die Autorin 314