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Die Kabbala des Pegasus

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bruno, Giordano
Verfasser*innenangabe: Giordano Bruno
Jahr: 2000
Verlag: Hamburg, Meiner
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die 1585 in London erschienene "Cabala del cavallo pegaseo" ist Giordano Brunos radikalstes Werk und der einzige Text, von dem sich der Philosoph aus dem süditalienischen Nola freiwillig distanziert hat. Die "Cabala" ist ein über weite Strecken außerordentlich vergnüglich zu lesender, beißend ironischer Text über die menschliche Dummheit, die grauenhaften Folgen des religiösen Fanatismus, die damit einhergehende Verdunkelung der Wahrheit und die daraus resultierende Malaise in der wissenschaftlichen Kultur. Die Skeptiker sind hier das Ziel von Brunos Polemik, aber vor allem hat es der Autor auf die Juden und Christen abgesehen. Neben dieser scharfen Kritik an der zeitgenössischen Religion handelt die "Cabala" auch von der universellen "vicissitudo", jener konstanten Veränderung, der alle Dinge unterworfen sind. Dieses Theorem wird hier in Zusammenhang mit der Seelenwanderung und dem Thema der essentiellen Gleichheit von Menschen und Tieren erörtert.Unstrittig war es Brunos zentrales Anliegen, die zeitgenössischen geistigen, kulturellen und religiösen Mißstände der europäischen Gesellschaften in sarkastischen Lobeshymnen auf die Dummheit darzustellen. Gleichzeitig lassen sich dabei auch Konzepte extrapolieren, die der Autor diesen negativen Aspekten positiv entgegenstellt. Hier ist besonders die autonome Tätigkeit des Individuums zu nennen: Sie ist nicht von religiösen oder intellektuellen Autoritäten geleitet, sondern strebt nach authentischer, zeitgemäßer Erkenntnis und setzt sich damit für das politische Gemeinwohl ein. - Giordano Bruno (* Januar 1548 in Nola; † 17. Februar 1600 in Rom; eigentlich Filippo Bruno) war ein italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und vom Gouverneur von Rom zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Am 12. März 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. nach Beratung mit dem päpstlichen Kulturrat und einer theologischen Kommission, die Hinrichtung sei nunmehr auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht zu betrachten. Bruno postulierte die Unendlichkeit des Weltraums und die ewige Dauer des Universums. Damit stellte er sich der damals herrschenden Meinung einer in Sphären untergliederten geozentrischen Welt entgegen. Viel schwerer wog damals, dass seine pantheistischen Thesen von einer unendlichen materiellen Welt keinen Raum für ein Jenseits ließen, da zeitliche Anfangslosigkeit des Universums eine Schöpfung und dessen ewiger Bestand ein Jüngstes Gericht ausschlossen. Seine Bücher wurden auf den Index der verbotenen Schriften gesetzt, wo sie bis zu dessen Abschaffung 1966 im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils blieben. Bruno beeinflusste eine Reihe von Philosophen und Schriftstellern stark, unter anderem Pierre Gassendi, Baruch de Spinoza, Lucilio Vanini, Friedrich Schelling, Galileo Galilei, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Nietzsche. Gottfried Wilhelm Leibniz übernahm von ihm den Begriff der Monade. Sein Denken wurde von Platon, Epikur, Lukrez, Thomas von Aquin, Johannes Scotus Eriugena, Nikolaus von Kues und Ramon Llull beeinflusst. Er war ein ausgeprägter Kritiker der Lehren des Aristoteles. Untersuchungsergebnissen der Kulturhistorikerin Frances Yates zufolge war Bruno auch von Marsilio Ficino und der hermetischen Literatur beeinflusst.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bruno, Giordano
Verfasser*innenangabe: Giordano Bruno
Jahr: 2000
Verlag: Hamburg, Meiner
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 3-7873-1543-8
Beschreibung: 84 S.
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Originaltitel: Cabala del cavallo pegaseo <dt.>
Fußnote: Übersetzt und herausgegeben von Kai Bauer; mit einer Einleitung von Michele Ciliberto
Mediengruppe: Buch