Unterricht und Schule sind heute wie viele andere Bereiche von einer Unsicherheit, Unvorhersagbarkeit und Unplanbarkeit geprägt, die viele Menschen an ihre Grenzen bringt. Unterrichtsstörungen mannigfaltiger Art erhöhen die psychische Belastung und können zu Erkrankungen führen, wenn dem nicht entgegengewirkt wird. In der Gelben Schule geht es nicht darum, möglichst viele Führungstechniken zu kennen und zu beherrschen, sondern darum, Führungskraft zu sein und in der Führung präsent zu sein. Gelbe Schule ist die Haltung der sicheren persönlichen Verbindung, die Menschen als Persönlichkeiten achtet und bei ihrer Identitätsbildung und Entwicklung begleitet. Sie ist nicht nur für einen gelingenden Unterricht entscheidend, sondern für das gesamte soziale Miteinander im „System Schule“. Stefan Schmid und Erwin Müller zeigen aus ihrer Perspektive als Coach bzw. Rektor, wie Lehrkräfte eine solche Haltung entwickeln können, die auch zu ihnen persönlich passt. Sie stützen sich dabei auf Methoden, die aktuell in der Psychologie und der Pädagogik viel Aufmerksamkeit erfahren. Anhand von Übungen verknüpfen die Autoren Theoriewissen und Praxisanwendung miteinander. Das bietet die Möglichkeit, das Gelesene selbst anzuwenden und seinen Sinn für den Schulalltag unmittelbar zu erfassen.
Inhalt
Vorwort........................................................................................................9
Teil i: Sichere persönliche Verbindungen lernen...............................13
Stefan Schmid
1 Einführung.............................................................................................14
1.1 Wichtige Begriffsklärungen................................................... 17
2 Der Selbstwert als Basis für die Haltung der sicheren
persönlichen Verbindung...................................................................18
2.1 Der gesunde Selbstwert.......................................................... 28
2.2 Selbstwert und Bühne............................................................ 28
2.3 Selbstwert und die PSI-Theorie von JuliusKuhl..................33
3 Die Polyvagal-Theorie von Stephen Porges....................................36
3.1 Verbundenheit - ein biologischer Imperativ........................37
3.2 Neurozeption - Sicherheit und Gefahr erkennen............. 47
3.2.1 Interaktives Spielen - das ideale Training ............... 50
3.2.2 So gelingt Lernen mit Sicherheit...............................56
3.2.3 Wenn es gefährlich wird...............................................58
3.2.4 Immobilität in Angst.....................................................65
3.3 Wie ich mir, so ich dir............................................................ 67
4 Wie funktioniert Handeln?................................................................70
4.1 Erst- und Zweitreaktion.......................................................... 70
4.2 Motive - intelligente Bedürfnisse......................................... 71
4.2.1 Beziehungsmotiv: Wunsch nach Kontakt ............... 74
4.2.2 Leistungsmotiv: Wunsch nach Herausforderung .. .75
4.2.3 Machtmotiv: Wunsch nach Dominanz..................... 76
4.2.4 Freiheitsmotiv: Wunsch nach freiem Selbstsein ... .77
4.3 Implizite (nichtbewusste) und explizite (bewusste)
Motive.......................................................................................79
4.4 Motivkongruenzen - Motivinkongruenzen..........................81
4.5 Motive und die Polyvagal-Theorie.........................................82
5 Die Theorie der Persönlichkeit-System-Interaktionen (PSI)
von Julius Kuhl.....................................................................................85
5.1 Stimmungsregulation als wichtige
Selbststeuerungskompetenz ................................................. 89
5.2 Das Selbst in der PSI-Theorie ............................................... 90
5.2.1 Selbstmotivierung - Vorsätze umsetzen:
Handeln.......................................................................... 99
5.2.2 Selbstberuhigung: Aus Fehlem lernen
und wachsen ................................................................ 101
5.3 Der Stress in der PSI-Theorie:
Handlungs- und Lageorientierung........................................104
5.3.1 Lageorientierung...........................................................105
5.3.2 Handlungsorientierung............................................... 107
5.4 Die Therapie- und trainingsbegleitende Osnabrücker
Persönlichkeitsdiagnostik (TOP) - eine umfassende
Persönlichkeitsanalyse.............................................................110
6 Die Haltung Celbe Schule lernen......................................................120
6.1 Die vier Elemente zur Haltungsbildung..............................120
6.1.1 Die Fähigkeit, sein Selbst zuaktivieren....................... 120
6.1.2 Bilder..............................................................................121
6.1.3 Worte..............................................................................122
6.1.4 Der eigene Körper- Embodiment...............................123
6.2 Ein wertvolles Selbstmanagement-Training:
Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM)..............................124
7 Wirksamkeitsstudie der Niederalteicher Seminartage................ 133
8 Die Kunst der Selbstführung -
die Lehrkraft als Führungskraft........................................................135
8.1 Selbsterkenntnis .................................................................... 136
8.2 Selbstakzeptanz........................................................................ 136
8.3 Selbstvertrauen........................................................................ 137
8.4 Selbstverantwortung.............................................................. 137
8.5 Selbstberuhigung.................................................................... 137
8.6 Selbstmotivierung .................................................................. 138
8.7 Selbstbestimmung ................................................................ 138
8.8 Selbstwachstum...................................................................... 138
8.9 Selbstsicherheit........................................................................ 138
9 Gelbe Schule für junge Menschen:
»Mach, was du kannst!«...............................................................140
Teil 2: Sichere persönliche Verbindungen in der Praxis.................... 143
Erwin Müller
10 Der Stellenwert von Haltungen........................................................144
11 Mein Weg zur Haltung Gelbe Schule ..............................................146
12 Die Haltung Gelbe Schule lernen......................................................150
13 Die Haltung der Schulleitung als Führungskraft .........................152
13.1 Mein Einfluss als Schulleiter auf Haltungen...................... 156
13.2 Die Haltung des Lehrers als Führungskraft........................ 158
13.3 Haltung für neue Führungskräfte........................................170
14 Haltung in der Lehrerausbildung...................................................... 172
15 Haltung und gesellschaftliche Anforderungen an die Schule... 179
15.1 Haltung in der Pandemie .....................................................180
15.2 Haltungen und Leistungstests............................................. 192
15.3 Haltungen im Wandel der Zeit............................................. 194
16 Es sind die Kinder, die zählen............................................................ 195
Danksagung...............................................................................................197
Literatur.......................................................................................................198
Über die Autoren .......................................................................................201