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Geniale Gehirne

zur Geschichte der Elitegehirnforschung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hagner, Michael
Verfasser*innenangabe: Michael Hagner
Jahr: 2004
Verlag: Göttingen, Niedersachs, Wallstein
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Idee, dass Schädel und Gehirne außerordentlicher Persönlichkeiten besondere Eigenschaften aufweisen, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Genie, Kriminalität und Geisteskrankheit - das war die Trias, deren anatomische, anthropologische und physiognomische Untersuchung eine Grundlage für die Kenntnis des Menschen bilden sollte. Was zunächst als kauzige Schädelbetrachtung begann, wurde alsbald zu einem ambitionierten wissenschaftlichen Programm ausgeweitet. Hagners Leitthese lautet, dass die Gehirne bedeutender Gelehrter, Wissenschaftler und Künstler nicht nur wissenschaftliche, sondern stets auch kulturelle Objekte gewesen sind. Im Umgang mit ihnen kommt immer wieder eine säkularisierte Praxis der Erinnerungskultur zum Ausdruck, die für das Verständnis der Mentalität bedeutender Persönlichkeiten in der Moderne von großer Bedeutung ist.Anhand zahlreicher, vielfach unbekannter Beispiele wird gezeigt, dass die Erforschung außerordentlicher Gehirne von der Kraniologie, Hirnwägung, Lokalisationslehre und Ausmessung der Hirnwindungen über die Cytoarchitektonik bis zum aktuellen Neuroimaging reicht. Dabei sind geniale Gehirne stets in besonderen historischen und wissenschaftlichen Konstellationen bedeutsam geworden: in der Genieverehrung um 1800, in den Debatten um die kulturelle und soziale Bedeutung der Naturwissenschaften nach der 1848er Revolutionszeit, in den Diskussionen um die Natur des Genies im Fin de Siecle, in der politisch hektischen Situation der späten Weimarer Republik und der ersten Jahre des Nationalsozialismus und schließlich in den Brave Neuro Worlds unserer Zeit. Dabei zeigt Hagner, dass die neurophilosophische Grundidee - eine Eins-zu-eins-Korrespondenz zwischen Gehirn- und geistigen Zuständen - für Gelehrte vor 200 Jahren bereits genauso faszinierend gewesen ist wie für Hirnforscher unserer Tage. / / Inhalt / / Einleitung ................................ 7 / Vom wohltemperierten Gehirn zur / Anthropologie des Schädels .................... 19 / Genialität, Kriminalität, Geisteskrankheit ............ 19 / Die glückliche Anordnung des Gehirns ............. 2 3 / Am Meridian der Anthropologie: La Mettries Hirnmaschine . 3o / Nur Oberfläche oder eine ganze Welt? / Physiognomik und Antiphysiognomik ............. 35 / Vom Gehirn zum Schädel .................... 46 / Schädelkunde oder: Die Erfindung der cerebralen / Biographien ............................... 54 / Galls Hirnlehre und der Schädelenthusiasmus .......... 54 / Kant und der paradiesische Schädel ................ 64 / Schädel in der Bibliothek ..................... 69 / Cranioskopie als Liaison zwischen Wissenschaft und Kunst . . 75 / Der kurze Vormärz der Phrenologie in Deutschland ...... IOO / Der Schädel als Wille und Vorstellung .............. 1 1 2 / Das Hirngewicht und die Physiognomik / der Windungen ............................ 119 / Die postphrenologische Verschiebung vom Schädel / zum Gehirn ............................. 1 19 / Hirnwindungen oder: eine 56191255617201] Macaroni ....... 122 / Vermessung, Hagiographie und Erinnerungskultur ....... 128 / Ist eine Hirnwindung ein Organ? ................ 134 / Göttinger Professorengehirne .................. 14o / Vom Nutzen und Nachteil der Zahlen .............. 154 / Autopsie mutuelle ......................... 166 / Gelehrten- und Künstlergehirne im Fin de siécle ....... 177 / Das Genie zwischen Positivismus und Pathologie ....... 177 / Lombrosos Gehirn und Zolas gläserner Schädel ........ 182 / Die Assoziationszentren als geistig-moralische Anstalt ..... 196 / Kulturgehirne ........................... 21o / Ein Weltprojekt? Die International (Elite) Brain Commission. 221 / Aufstieg und Niedergang der Elitegehirnforschung / Der Mensch, das Hirntier .................... / Elite versus Genie ........................ / Pyramidenzellen, die die Welt erschütterten: / Die Untersuchung von Lenins Gehirn ............. / Elitegehirne und progressive Cerebration ........... / Was hatte Lenin eigentlich im Kopf? Der Abstieg der / Elitegehirnforschung nach I 9 3 3 ................. / Nachkriegszeit: Der Nazismus vor dem Richterstuhl / der Biologie ........................... / Nach der Elitegehirnforschung .................. / Das kybernetische Gehirn .................... / Einsteins Gehirn ......................... / Auf dem Weg zur Cyber-Phrenologie? ............. / Nachbemerkung ......................... / Anmerkungen .......................... / Literaturverzeichnis ....................... / Abbildungsnachweise ...................... / Personenregister ......................... / Farbtafeln nach S. 176 / /

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hagner, Michael
Verfasser*innenangabe: Michael Hagner
Jahr: 2004
Verlag: Göttingen, Niedersachs, Wallstein
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HLG, I-05/04
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ISBN: 3-89244-649-0
Beschreibung: 375 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Schlagwörter: Genie, Geschichte, Hirnforschung, Intelligenzforschung, Gehirn / Forschung, Gehirnforschung, Genialer Mensch, Genialität, Genies, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 337 - 366
Mediengruppe: Buch