Paula Kleine hat fast ihr ganzes Leben in Einrichtungen der Psychiatrie und der Behindertenhilfe zugebracht. Sie hat in Schlafsälen und in einer kleinen Wohngemeinschaft gelebt, Wäsche gewaschen, Kartoffeln geschält und wurde als Filmschauspielerin bekannt. Die Geschichte der Person ist untrennbar verbunden mit der Geschichte unseres Fachgebiets und der unserer Gesellschaft. Aber auch das wäre noch „nur“ eine schöne, wenn wir daraus nicht Konsequenzen ziehen für das 21. Jahrhundert.
Neben der Lebensgeschichte einer Person wird die Fach- und Ideengeschichte der Behindertenhilfe erzählt, die eingebettet ist in die Geschichte unserer Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Persönliches Vorwort 9
Kapitel 2: Romantische Wissenschaft 13
Kapitel 3: Vorher 18
Das Leben um 1928 20
Kapitel 4: Die frühe Kindheit von Paula Kleine: 1928–1931 22
Kapitel 5: Die Entstehung der geistigen Behinderung
in der frühen Kindheit 23
Kapitel 6: Handlungsleitende Ideen und die Folgen bis 1933 29
6.1. Die Vorgeschichte 29
6.2 Die Pädagogik 31
6.3 Die Psychiatrie 37
6.4 Die „Rassenhygiene“ 42
6.5 Der eugenische Konsens 62
Kapitel 7: Handlungsleitende Ideen und die Folgen 1933–1945 (I.):
„Der langersehnte Umschwung“ 64
7.1 Nationalsozialistische Bevölkerungspolitik 66
7.2 Sterilisationen: Die Verhinderung „lebensunwerten Lebens“ 69
7.3 Erziehung und Pädagogik im Faschismus 73
7.4 Psychiatrie im Faschismus 76
7.5 Rassenhygiene im Faschismus 78
Kapitel 8: Paula Kleine im Kinderheim: 1931–1939 80
8.1 Das Leben in Haus Reddersen 81
8.2 Selbstkonzept und Habitus 83
Kapitel 9: Handlungsleitende Ideen und die Folgen 1933–1945 (II.):
„Die Vernichtung lebensunwerten Lebens“ 86
Kapitel 10: Paula Kleine in der Heilanstalt und im Gertrudenheim
Blankenburg: 1939 bis 1941 97
Kapitel 11: Handlungsleitende Ideen und die Folgen
1933 bis 1945 (III.): Der Hungerkosterlass 101
Kapitel 12: Paula Kleine in der Heil- und Pflegeanstalt
Kutzenberg (I.): 1941 bis 1945 105
Kapitel 13: Salutogenese und Resilienz 110
Resilienz bei Paula Kleine 113
Kapitel 14: Nach 1945 115
14.1 Die 1950er Jahre 115
14.2 Die Prozesse 118
14.3 Alte Bekannte (I.): Die Euthanasieärzte 119
14.4 Entschädigung 121
14.5 Die alten Denkmuster 123
14.6 Alte Bekannte (II.): Die Rassenhygieniker 125
Kapitel 15: Die langen 1960er Jahre 128
15.1 Gesellschaft und Politik 128
15.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen der 1960er Jahre 133
Kapitel 16: Paula Kleine in Kutzenberg (II.): 1945–1979 138
Kapitel 17: Die 1970er und die 1980er Jahre 141
17.1 Politik und Gesellschaft 141
17.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen in den 1970er und
1980er Jahren 146
17.3 Integration 148
17.4 „Jedem Krüppel seinen Knüppel“ 150
17.5 Das Normalisierungsprinzip 152
17.6 „Elend und menschenunwürdig“: Die Psychiatriereform 157
Kapitel 18: Kloster Blankenburg 162
18.1 Die Klinik Kloster Blankenburg 162
18.2 Die totale Institution 167
Kapitel 19: Paula Kleine im Kloster Blankenburg: 1979–1988 173
Kapitel 20: Die Auflösung der Klinik Kloster Blankenburg 178
Kapitel 21: Die 1990er Jahre 186
21.1 Politik und Gesellschaft 186
21.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen in den 1990er Jahren 189
Kapitel 22: Wohnen, Arbeiten und die Kunst 191
22.1 Wohnen 191
22.2 Arbeiten 193
22.3 Was macht die Kunst? 197
22.4 Blaumeier: In dubio pro libido 205
Kapitel 23: Paula Kleine in Bremen 1988–2002:
Wohnen, arbeiten und Theater spielen 209
23.1 Die ersten Jahre in Bremen 209
23.2 Der Unfall 213
23.3 Fast Faust 213
23.4 1992 bis 2002 215
23.5 Verrückt nach Paris 217
Kapitel 24: Das 21. Jahrhundert 221
24.1 Politik und Gesellschaft 222
24.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen: Selbstbestimmung
und Assistenz 225
Kapitel 25: Das personzentrierte Konzept 236
Kapitel 26: 2010 ff. 242
26.1 Politik und Gesellschaft 242
26.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen:
Die Behindertenrechtskonvention 245
Kapitel 27: Inklusion oder Teilhabe 249
Kapitel 28: Alte Rassenhygiene in neuen Schläuchen 255
Peter Singer 258
Peter Singer in Deutschland: Der Geist ist aus der Flasche 263
Meinungsfreiheit oder Menschenwürde 264
Nach Singer: Der Traum von der leidfreien Gesellschaft 267
Kapitel 29: Paula Kleine in Bremen (II.): 2002 bis 2014 273
Der „Ruhestand“ 2010 bis 2014 275
Kapitel 30: Heute 278
Kapitel 31: Neue Fachlichkeit: Personzentrierte
Sozialraumorientierung 282
Die Haltung verändern 285
Kapitel 32: Was bleibt… 287
Literatur 298
Abbildungsverzeichnis 326
Vielen Dank! 327